Gemeinderat,
23. Sitzung vom 27.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 99
gibt
es im Sommer auf vielen Universitäten auch die Kinderuni, die von den Kindern
ganz begeistert besucht wird.
Ich
möchte jetzt fragen, gibt es ein ähnliches Angebot – weil Sie auch Bildung
angesprochen haben – von der Stadt Wien, das den Kindern Lust auf Bildung und
Wissen macht, das aber vor allem auch die Kinder der bildungsschwachen Familien
erreichen kann?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska:
Es gibt jetzt schon im Programm des Ferienspiels natürlich auch eine Menge von
Bildungsangeboten, wobei es mich besonders freut, dass diese Angebote so
angenommen werden, weil man ja Kindern und Jugendlichen manchmal unterstellt,
dass sie nicht nur mit ihrer Freizeit nichts anzufangen wissen, und wenn, dann
nur vor dem Computer sitzen oder, wie vorher angesprochen, Komasaufen, was ja
die perverseste Unterstellung überhaupt ist, die man den Kindern und
Jugendlichen antun kann.
Es gibt eine Fülle von Aktionen. Es gibt die
Büchereien in Wien, und die Büchereien sind im Ferienspiel besonders mit
Leseangeboten vertreten. Lesen ist auch Bildung. Es gibt hier jede Art von
besonderen Vorlese-Stunden zum Beispiel für die Kleinsten, was ganz wichtig
ist, denn Vorlesen ist leider Gottes etwas, was nicht mehr so passiert. Es gibt
auch die Auseinandersetzung mit den Inhalten der Bücher. Es gibt sehr viele
Angebote auch von der Wiener Volksbildung, Kurse in den Volkshochschulen. Es
gibt neu die erste Favoritner Kindersommerakademie, die heuer im Juli laufen wird,
und es gibt auch in der Donaustadt und in anderen Volkshochschulen eigene
Angebote, die einerseits sprachenorientiert sind, andererseits Wissen nachholen
helfen, das vielleicht während des Schuljahres nicht erreicht werden konnte.
So gesehen ist die Kooperation mit den Universitäten
eine wichtige. Ich würde mir auch wünschen, dass es hier möglich ist, noch mehr
auszuweiten und vielleicht gemeinsam zu überlegen, wie man diesen Wissensdurst
der Kinder in Zukunft noch besser stillen kann.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke. – Die 4. Zusatzfrage wird von GRin
Gaal gestellt.
GRin Kathrin Gaal
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau
Vizebürgermeisterin!
Was mich noch interessieren würde, ist, welches
Angebot es für Gäste gibt, die im Sommer mit ihren Kindern nach Wien kommen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska:
Nun, das Wiener Ferienspiel und alle Angebote werden auch sehr gern von
Touristen angenommen. Wir haben in den letzten Jahren besonders gemeinsam mit
Wien Tourismus verstärkt auch die Werbung in den Destinationen durchgeführt, wo
Wien Tourismus wirbt, teilweise auch mit übersetzten Angeboten in Englisch,
weil gerade wir erkannt haben, dass viele Städtetouristen, die im Sommer nach
Wien kommen, sehr gerne auf diese Angebote zurückgreifen.
Das ist mir insofern sehr wichtig, als Wien natürlich
mit der Unendlichkeit seiner touristischen Verlockungen eine bestimmte
Zielgruppe schon anlockt, aber Familien mit Kindern verstärkt zu jenen gehören,
für die wir die Stadt noch attraktiver machen wollen. Und jeder, der Kinder
hat, weiß, dass Städteurlaube für Kinder bis zu einem gewissen Maß nur
eingeschränkt lustig sind. Und da ist es gut, wenn man weiß, dass es für die
Kinder besondere Angebote gibt, auch in den Museen, auch in den attraktiven
Destinationen für die Touristen, wie zum Beispiel unsere Blumengärten in
Hirschstetten oder am Cobenzl rund um unser Weingut den Kinderbauernhof und
Ähnliches.
All das sind Attraktionen, wo ich mir denke, dass man
auch im Urlaubsprogramm das so gestalten kann, dass ein bisschen was für die
Erwachsenen drinnen ist, aber vor allem auch ein gutes Stück für Kinder, sodass
das gemeinsame Urlaubserlebnis ein schönes ist und man vielleicht noch einen
Tag in Wien anhängt, um ein spezielles Kinderprogramm zu machen.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich danke der Frau
Vizebürgermeisterin, für die Beantwortung der 3. Frage.
Die 4. Anfrage (FSP
- 02917-2007/0001 - KFP/GM) wurde von Frau GRin Henriette Frank
gestellt und ist an den Herrn amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe
Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung gerichtet. (Welche nachhaltigen Maßnahmen werden Sie, Herr StR Dr Ludwig, auf
Grund des Vorfalles [Schussattentat auf Kind] in der Quellenstraße [Favoriten]
vom 11. Juni 2007 setzen, um künftig solche Aktionen zu vermeiden?)
Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Sehr geehrte Frau GRin Frank, ich möchte
Ihre Frage in zwei Teilen beantworten.
Zum
ersten Teil würde ich meinen, dass ich diese Frage nur mit „keine"
beantworten kann, denn es wird wahrscheinlich keine Maßnahmen geben, die solche
Straftaten völlig verunmöglichen. Dieser Einzelfall, den Sie angesprochen
haben, ist ja von einem Menschen ausgeübt worden, wo vorher nicht erkennbar
war, dass der zu solchen Maßnahmen greift und wo nicht nur das unmittelbare
Wohnumfeld dadurch beeinträchtigt worden ist, dass er auf Personen aus seinem
Wohnbau geschossen hat – besonders verwerflich: auf Kinder geschossen hat –,
sondern dass er ja auch ähnliche Schussattentate auf Personen in seinem
unmittelbaren Bekanntenkreis gemacht hat. Das heißt, es ist nicht unmittelbar
die Wohnsituation der Anlassfall gewesen, sondern offensichtlich die
persönliche psychische Situation dieses Einzeltäters.
Ich
denke, dass solche Maßnahmen nur in ganz enger Kooperation mit den
Sicherheitsbehörden zu ahnden sind, denn die Sicherheitsbehörden sind zuständig
für Aufklärung und Verwahrung solcher Straftäter. Also ich sehe im Einzelfall
keine unmittelbare Möglichkeit des Eingreifens oder des Verhinderns ähnlicher
Fälle.
Aber ich möchte Ihre Frage noch
etwas ausweiten,
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