Gemeinderat,
22. Sitzung vom 26.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 50 von 118
niemand mehr auskennt und keiner weiß, in welche Richtung es planlich geht. Wichtig ist uns von der ÖVP nur, dass der Charakter des Wassers im Vordergrund bleibt und nicht durch Überbauungen gestört wird.
Im letzten Satz möchte ich nur gerade auch als
Favoritner ein Danke sagen, ein Danke an Herrn Dipl-Ing Binder, der ja in den
Ruhestand treten wird. Er war zuständig für die MA 21B und hat, glaube
ich, für Favoriten sehr viel geleistet. Auch bei der Flächenwidmung
Zentralbahnhof oder Hauptbahnhof, wie er jetzt heißt, denke ich, wird man noch
in vielen Jahren wissen, dass da ein sehr engagierter und fachlich versierter
Diplomingenieur seine Hände im Spiel gehabt hat. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Herr GR Reiter, bitte schön.
GR Günther Reiter
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Zuerst – der Kollege Chorherr ist nicht da – ein
Danke für seine ganz kurze Dankesrede. Keine Frage, das hat er gut gemacht.
Zum Zweiten möchte ich auch zum Kollegen Gerstl ein
Dankeschön sagen, weil heute alle schon gedankt haben, für seine
Eingangsstatements. Er hat da nämlich gesagt, dass wir im November 2003 hier im
Gemeinderat den Masterplan Verkehr beschlossen haben. Das kann ich inhaltlich
nur bestätigen, das stimmt, das ist eines der wenigen Dinge Ihrer Rede, die ich
bestätigen kann. Natürlich ist der Masterplan Verkehr einer, der nicht
zementiert und auf Jahrzehnte festgeschrieben ist, sondern einer, der evaluiert
werden muss. Das ist ja vollkommen klar. Jeder, der ein bisschen was mit
Planung zu tun hat, wird das auch unterschreiben.
Also wir haben uns das wirklich nicht so leicht
gemacht. Mit wir meine ich vor allem die Bürgerinitiativen und die
Arbeitsgruppen und die Tausenden Bürger, die da mitgewirkt haben, und auch die
fleißigen Beamten des Hauses und natürlich auch wir alle in der
Stadtentwicklungskommission und im Arbeitsausschuss der
Stadtentwicklungskommission. Und die Conclusio war eigentlich klar, meine Damen
und Herren. Wir wollten einen Vorrang für den öffentlichen Verkehr. Das ist
eine Herausforderung und das bleibt sie auch, bis 2020 im Umweltverbund auf
diese 75 Prozent zu kommen, den Modal-Split in Richtung öffentlichen
Verkehr wesentlich zu verbessern, also Fußgänger, Radfahrer, S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn
und all das, was dazugehört. Das ist der eine Teil.
Der andere Teil ist natürlich der, Wien als Metropole
reif zu machen für die Transeuropäischen Netze, also was Schiene, Straße,
Flugverkehr und Schifffahrt betrifft. Das ist wichtig und wesentlich, aber
dazu, meine sehr geehrten Damen und Herren, braucht man auch verlässliche
Partner im Bund. Und es ist halt ein Unterschied – das muss von dieser Stelle
hier gesagt werden –, ob man nur Versprechungen macht und durch die
Bundesländer reist und diverse Presseaussendungen macht, wie der ehemalige
orange Bundesminister Gorbach, oder ob man wirklich seriöse Zukunftsplanung
umsetzt. So hat jetzt diese neue Bundesregierung, das ist ja bekannt, grünes
Licht für dieses 11 Milliarden-Infrastrukturprogramm gegeben. Also es
werden bis 2010 – ich erzähle Ihnen da ja nichts Neues – für den Ausbau der
Schiene 6,4 Milliarden und für die Straße 4,6 Milliarden ausgegeben,
und für 2020 wird sich das sogar im Verhältnis eins zu zwei hinsichtlich der
Schiene verbessern. Also 22,3 Milliarden für die Schiene und 13 Milliarden für
die Straße.
Aber in diesem Zusammenhang muss man schon eines
sagen, meine sehr geehrten Damen und Herren, weil der ehemalige Wiener Stadtrat
und jetzige Bundesminister für Infrastruktur, Werner Faymann, hier erwähnt
wurde: Es gibt halt jetzt diesen Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik, und
es gibt eben diese Wiener Interessen, und die werden nicht mehr wie von seinem
Vorgänger geduldig angehört mit einem Augenaufschlag, sondern die werden jetzt
auch umgesetzt. Und darum möchte ich jetzt von dieser Stelle unserem
Infrastrukturminister Werner Faymann danken, dass er sich für die Wiener
Interessen einsetzt. (Beifall bei der
SPÖ.)
Am 12. Juni, meine sehr geehrten Damen und
Herren – und das wurde ja hier ebenfalls von meinem Kollegen schon gesagt –,
war der Startschuss für den Wiener Hauptbahnhof. Ich möchte mich da nicht
verbreitern, die wesentlichen Dinge wurden gesagt. Es wurde gesagt, dass das
ein internationaler Verkehrsknotenpunkt wird und dass ein Umbau des
Südtirolerplatzes in Angriff genommen wird und all das, was mit
Einkaufszentren, Garagen, Gastronomie, Büros, Wohnungen zusammenhängt.
Ich muss das nur insofern erwähnen, weil natürlich der
Antrag gekommen ist von den Kollegen von der ÖVP und sich der Kollege Hoch in
einer Presseaussendung da auch sehr aufgeregt hat bezüglich der U2. Also man
muss schon eines dazu sagen: Durch diese Verbindungspassage wird natürlich die
U1-S-Bahn-Station Südtirolerplatz schon an den nördlichen Vorplatz angebunden,
und die U2 hat eigentlich den Sinn, diesen neuen Stadtteil dann optimal zu
versorgen. Wir könnten Ihnen jetzt sagen, welche Linien alle dorthin führen.
Wir wissen es ja eh. Das sind sieben S-Bahn-Linien, das sind drei
Straßenbahnlinien, das sind zwei städtische und zahlreiche regionale Buslinien.
Also tun Sie nicht so, als wenn dieser Bahnhof nicht optimal versorgt werden
würde. Das nur dazu in der Kürze.
Wien ist natürlich – die Zahlen bestätigen das ja –
im internationalen Vergleich im Bezug auf die Qualität und den Modal-Split
jetzt schon sehr gut. Das ist keine Beweihräucherung, das ist einfach Tatsache,
wenn man jetzt schon einen ÖV-Anteil von 34 Prozent hat und
32 Prozent im Umweltverbund.
Und die Wiener Linien sind ja
wirklich Spitze. 260 Millionen Fahrgäste pro Jahr ist ja nicht
irgendetwas. 118 Linien sind da aktiv, und täglich werden – das ist eine
Zahl, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss – 2 Millionen Menschen
transportiert. Also ich
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular