Gemeinderat,
22. Sitzung vom 26.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 118
drauf, dass es doch nicht anders geht. (Heftige
Zwischenrufe bei SPÖ und FPÖ.) So, wie wir immer gesagt haben: bestens
verhandelt! Bestens verhandelt, kein Grund zum Rücktritt vom Vertrag - was wir
immer gesagt haben! Wo ihr immer geglaubt habt, dass es eine Möglichkeit gibt (GR Christian Oxonitsch: Ich schenke dir die
1 Million! 399 Millionen erspart sich Österreich!), dass
man aus dem Vertrag aussteigen kann, weil irgendetwas Unrechtes geschehen ist -
nichts! (GR Christian Oxonitsch: Die
1 Million ist gut eingesetzt!) Wie eine Seifenblase ist das
zergangen. Wie eine Seifenblase! (Anhaltende Zwischenrufe bei SPÖ und FPÖ.)
Meine Kolleginnen und Kollegen! Sie haben nur das
Geld des Steuerzahlers hinausgeworfen - für nichts und wieder nichts! (GR Dr
Herbert Madejski: Unglaublich - Desavouieren der Minderheitenrechte!) Für
die Beschäftigung von manchen Medien, für die Beschäftigung von manchen
Bürgerinnen und Bürgern, fürs Plakate-Drucken in Ihrem eigenen Bereich. (GR Christian Oxonitsch: Gut
investiert ...!) Nichts ist herausgekommen, nichts, meine Damen
und Herren!
Kommen wir wieder zurück zur Wiener Politik: Beim
Verkehrs-Masterplan ist nämlich auch nichts herausgekommen. (GR Dr Herbert
Madejski: Hast eh schon fünf Minuten verbraucht!) Zahlreiche Punkte: nichts
herausgekommen! Da steht: die Ausbaustufe zum U-Bahn-Verkehr. Das haben Sie
noch groß propagiert: eine U1-Verlängerung nach Stammersdorf. Darüber hört man
heute von Ihnen überhaupt nichts mehr, nichts, es ist vom Tisch! Das steht
da ... (Widerspruch bei SPÖ und FPÖ.) - Entschuldigung; danke, Herr
Kollege.
U6-Verlängerung nach Stammersdorf - ich korrigiere mich
-, nichts ist mehr dabei! (GR Dr Harald Troch: Sie kennen sich nicht aus!
Lesen Sie einmal diese Papiere!) In Ihrer letzten Presseaussendung, Herr
Stadtrat, haben Sie nicht einmal mehr ein Wort von der U6-Verlängerung gesagt. (GR
Dr Herbert Madejski: Wolfgang, bist du Verkehrssprecher? Als was sprichst du
heute hier?) Alles, was übrig geblieben ist, ist die U2-Verlängerung aufs
Flugfeld hinaus - das ist übrig geblieben - und die U1-Verlängerung nach
Rothneusiedl. Das ist übrig geblieben, sonst ist nichts mehr übrig geblieben.
Von einem Versprechen des Bürgermeisters, die U4 nach
Auhof zu verlängern, ist nichts übrig geblieben. Von einem Versprechen - und im
Masterplan aufgenommen -, die U6 nach Süden mit der Badener Bahn zu verknüpfen und
zu verlängern, ist nichts übrig geblieben. Da wollen Sie den Leuten verkaufen,
dass Ihre Pläne einen Sinn machen, meine Damen und Herren? Im U-Bahn-Bau
bereits zeigt sich, wo die Grenzen Ihrer Politik angelangt sind.
Das alles noch dazu in einer Zeit, in der Sie nicht
nur in Wien die absolute Mehrheit haben, sondern auch auf Bundesebene den
Bundeskanzler stellen! Was bringt es, dass wir einen SPÖ-Bundeskanzler haben,
wenn Sie in der Zwischenzeit weniger zusammenbringen als zuvor? (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Sie haben für Transdanubien
auch einige Straßenbahnlinien im Masterplan Verkehr vorgeschlagen, die
geschaffen beziehungsweise verlängert werden sollen. Ich bin sehr dankbar
dafür, dass Kollegin Puller dazu einige Anträge einbringt, die wir eins zu eins
unterstützen werden. Keine einzige der Linien, die hier im Masterplan stehen,
hat überhaupt das Stadium einer grundsätzlichen Planung erreicht: Das gibt es
weder für die Linie 16 noch für die Linie 26 noch für die Linie 27
noch für die Verlängerung der Linie O noch für die Verlängerung der
Linie 65 noch für die Linie 67, Erschließung Monte Laa, noch für die
Linie 6, Verlängerung nach Schwechat.
Deswegen müssen wir nämlich den Masterplan
umschreiben, weil all das, was da drinnen ist, nur mehr Schall und Rauch ist.
Dieses Papier ist nichts mehr wert. Sie können sich nicht mehr darauf beziehen,
dass Sie mit dem noch irgendetwas machen wollen.
Sie schreiben in den Masterplan, Sie wollen die
Straßenbahn beschleunigen, und zwar auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von
15 Stundenkilometern. Der VCÖ hat erhoben, dass wir bereits im Jahre 1994
eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 Stundenkilometern bei den
Straßenbahnen gehabt haben - toll! Ich gestehe Ihnen zu, Sie wollen in den
Außenbezirken auf 20 Stundenkilometer erhöhen und in den Innenbezirken auf
durchschnittlich 15 Stundenkilometer kommen. Viel ist das nicht!
Qualitätskontrolle beim ÖPNV-Vertrag: Im
ÖPNV-Vertrag, meine Damen und Herren, steht drin, dass die Wiener Linien verpflichtet
sind, hier einen regelmäßigen Bericht zur Verfügung zu stellen. Diesen haben
wir versucht, bei den Wiener Linien zu bekommen. Es gibt ihn nicht, er ist
nicht vorhanden! So wird hier mit Controlling umgegangen (GR Dr Harald
Troch: Wozu brauchen Sie schriftliche Berichte? Sie lesen sie ja eh nicht!):
Sie schreiben etwas hinein, aber danach wird es nicht sanktioniert.
Sie haben die absolute Mehrheit und glauben, damit
ganz allein machen zu können, was Sie wollen. Das ist Ihr Zeichen von
Demokratie, das Sie setzen, dass Sie den Wienerinnen und Wienern nicht diesen
Respekt zollen, den sie sich verdient hätten. Sie machen nämlich nur das, was
Sie sich wünschen. (GR Ernst Nevrivy: Das sagt die Partei ...!)
Bleibt die Beschleunigung von Bussen; hier steht: die
Länge der Busspuren und selbstständigen Gleiskörper. Seit 2001 gleichbleibend,
seit 2001, meine Damen und Herren! Wir haben einen Bericht gefunden, der 2001
endet. Jetzt haben wir nachgefragt: Wo sind die nächsten Berichte, jene aus den
nachfolgenden Jahren? Da hören wir: In diesem Bericht gab es wahrscheinlich
einen kleinen Fehler, und deswegen können wir den Bericht nicht herausgeben,
aber wir können Ihnen sagen, es ist ungefähr gleich wie im Jahr 2001. - Das
heißt, nichts ist geschehen!
Parkraum, meine Damen und Herren;
kühne Forderung: Bis 2010 soll das Angebot auf
14 000 Park-and-ride-Stellplätze erhöht werden. Vom damaligen
Zeitpunkt, nämlich 2003, als bereits 5 800 Stellplätze verfügbar
waren, heißt das, dass wir hier über 8 000 Stellplätze
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