Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 130 von 140
5,2 Prozent bei der Zahl der belegbaren Betten zu verzeichnen ist - was umgekehrt natürlich auch zu einer Reduktion der Leistungserlöse, bedingt durch geringere Pflegetage, geführt hat -, parallel dazu aber an den vorhandenen Standorten auch kontinuierlich Standortverbesserungen durchgeführt wurden und die Angebote für die Bewohnerinnen und Bewohner auch ausgebaut wurden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich halte es
aber auch für wesentlich, auf die Bedeutung der intensivmedizinischen Pflege hinzuweisen,
die in der Debatte nicht vorgekommen ist und die etwa für Wachkomapatienten,
Patienten mit maschineller Dauerbeatmung, schwer demente Menschen, oftmals
multimorbide Menschen erforderlich ist. Diese Menschen benötigen eine
qualifizierte medizinische Pflege rund um die Uhr, die in den städtischen
Geriatriezentren auch angeboten wird.
Eine weitere wichtige strategische Entscheidung ist
im vergangenen Jahr auch im Krankenanstaltenverbund gefallen. Das
Liegenschaftsmanagement des KAV wurde im Rahmen einer Vereinbarung in den
Bereich der Wiener Holding übergeführt, weil Liegenschaften, die der KAV für
die Erfüllung seiner Kernaufgaben nicht mehr benötigt, einer anderen Nutzung
zugeführt werden sollen, nicht zuletzt auch auf Grund veränderter Entwicklungsperspektiven,
wie zum Beispiel für das Areal des Otto-Wagner-Spitals, wo die medizinische und
pflegerische Versorgung künftig auf den westlichen Teil des Areals konzentriert
wird, oder das Areal des Geriatriezentrums Wienerwald, wo wir ebenfalls übermorgen
hier einen neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan beschließen werden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Abschließend
möchte ich darauf hinweisen, dass es weitere Verbesserungen im Bereich der
Dialyseversorgung gegeben hat und auch hier zahlreiche Maßnahmen eingeleitet
wurden, durch den Ausbau von Dialysestationen in den KAV-Spitälern, aber auch
ein neues Dialysezentrum, ein Projekt, das gemeinsam mit der Wiener
Gebietskrankenkasse und den Barmherzigen Brüdern umgesetzt werden soll, um auch
eine qualitätsvolle Versorgung der Dialysepatienten langfristig zu sichern. Sie
wissen, der Bedarf steigt jährlich: bundesweit jährlich um 4,6 Prozent, in
Wien sogar um 7 bis 10 Prozent.
Kollegin Pilz hat auch die Medikamentenausgabe im
Bereich des Krankenanstaltenverbundes angesprochen. Hier wurde im vergangenen
Jahr damit begonnen, die Medikamentenversorgung neu zu organisieren. Es werden
immerhin rund 117 Millionen EUR für die Medikamente im Bereich des
KAV ausgegeben. Die Stadt Wien übernimmt auch in diesem Bereich eine
Vorreiterrolle für ganz Österreich, durch Apothekenpartnerschaften, wobei die
bestehenden Spitalsapotheken neu organisiert und in ihrer Versorgungsaufgabe
auch besser aufeinander abgestimmt werden.
Durch die elektronische Unterstützung von der
Verschreibung bis zur Verabreichung soll eine höchstmögliche
Patientensicherheit, aber auch eine Entlastung für Arzt und Pflege erreicht
werden. Last but not least soll mehr Zeit für die Betreuung der Patientinnen
und Patienten dadurch erreicht werden, dass in der Krankenhausapotheke
Tabletten, Einmalspritzen, Tropfen, kleinere Salben als Einzeldosis
automatisiert zusammengestellt, verpackt und auf die Station geliefert werden,
sodass zusätzlich mit dieser Innovation auch Kostenersparnisse für den KAV
erreicht werden können.
Ich möchte aber auch nicht verschweigen, dass es im
Rahmen dieses KAV-Reformprozesses ein KAV-weites Beschwerdemanagement gibt, das
eingerichtet wurde, sowie ein Risk-Managementsystem zur Hebung der Sicherheit
in den Spitälern, das ebenfalls neu implementiert wurde.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich komme damit
zum Schluss und meine, dass der Rechnungsabschluss 2006 der Geschäftsgruppe
Gesundheit und Soziales sehr eindrucksvoll die hohen Standards und die hohe
Qualität der Leistungen ebenso dokumentiert wie die umfangreichen
Reformprozesse, die eingeleitet wurden und umgesetzt werden, aber auch
Strukturveränderungen, die auf Grund von neuen Herausforderungen in Angriff
genommen werden.
Daher möchte auch ich den Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der gesamten Geschäftsgruppe für ihr Engagement, für ihren
Einsatz, für ihr Verständnis, aber auch für die Bereitschaft, diese notwendigen
Veränderungen mitzutragen, ganz herzlich danken und Sie ersuchen, dem
Rechnungsabschluss zuzustimmen. - Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster am Wort ist Herr GR Lasar. Ab jetzt
15 Minuten Redezeit.
GR David Lasar (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Sehr geehrte Frau Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Vorweg möchte ich vielleicht ein paar Worte zu Frau
Dr Pilz sagen. Wissen Sie, Frau Doktor, so, wie Sie die Ärzteschaft im AKH
und das Gesundheitssystem hergestellt haben, ist das so, als gäbe es nichts
Schlechteres in Wien als das, was Sie angesprochen haben. Und das, muss ich
sagen, ist schon etwas traurig! (Beifall
bei der FPÖ.)
Ich möchte hier auch einmal den Ärzten gratulieren.
Denn was sie täglich vollbringen im AKH, in der Unfallchirurgie, ist wirklich
einzigartig. - Aber lassen Sie mich zu meinen Ausführungen kommen. Es ist schon
sehr spät, und ich habe nur zwei Tagesordnungspunkte für mich herausgenommen,
die ich heute anbringen möchte. Den Rest werden wir am Mittwoch bei der
Pflegedebatte besprechen.
Der erste Punkt wäre für mich: Nehmen wir einmal die
Wiener Rettung her. Alle 3 Minuten ein Einsatz, meine Damen und Herren,
170 000 Einsätze pro Jahr, das sind genau 472 Einsätze pro Tag!
Selbst die seinerzeitige Frau Gesundheitsstadträtin Brauner hat gesagt: Wir
haben hier 90 Dienstposten eingespart. Heute leiden die Ärzte, die
Sanitäter alle unter diesem Burnout-Syndrom. Nach langen Verhandlungen wurden
jetzt endlich 27 Dienstposten nachbesetzt. (GRin Anica Matzka-Dojder:
Wer hat Ihnen das gesagt?)
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