Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 140
offensichtlich weiß ich nicht, wo Sie gewesen sind,
wahrscheinlich auf der Reeperbahn oder keine Ahnung, wo! (Beifall bei der
ÖVP. - GR Kurt Wagner: Ich habe sogar mit dem CDU-Vorsitzenden geredet!)
Jedenfalls hat Hamburg soziale Dienstleistungszentren
geschaffen und dort kriegen die Bürgerinnen und Bürger nahezu alle Unterstützungs-
und Beratungsleistungen aus einer Hand. Das ist nämlich das Spannende. In Wien
muss ich von Pontius zu Pilatus pilgern, wenn ich das eine oder das andere
brauche. In jedem Bezirksamt ist dort ein Zentrum für Wirtschaftsförderung und
Bauen eingerichtet. Was haben wir in Wien? Alles auseinandergesplittert!
In diesen Zentren gibt es Beratungen, Genehmigungen,
alles aus einer Hand, Einführungs-, Verfahrens- und Fallmanager, die den Kunden
bei komplexen Anliegen weiterhelfen und als Ansprechpartner zur Verfügung
stehen. Das ist leider Gottes bei uns überhaupt nicht der Fall, Frau
Vizebürgermeisterin! (VBgmin Mag Renate Brauner: Doch!) Nein, das ist
nicht so! Sagen Sie mir, wo, dann probieren wir es aus! (VBgmin Mag Renate
Brauner: Na sicher, im Bezirksamt!) Aber dort kriege ich nicht alles! Sie
wissen das! (VBgmin Mag Renate Brauner: Keine Bundessachen!) Das wäre
aber auch eine spannende Geschichte, da kann man ja weitertun! (VBgmin Mag
Renate Brauner: Das ist Zukunftsmusik!) Na eben, ich rede ja von der Zukunft!
Die Vergangenheit haben wir eh schon hinter uns!
Jedenfalls haben die Bezirke dort ein
Benchmarkingsystem eingerichtet, das auf Transparenz und Kennzahlen beruht,
Vergleichbarkeit von Kosten und Leistungen, angemessene Ressourcen und
Ausstattung. Da muss ich dem Kollegen Margulies recht geben, die Bezirke sind
bei uns in der Tat ausgehungert. Sie haben in Wahrheit viel zu wenig Geld, wir
bürden ihnen noch und nöcher Aufgaben auf. So wie Sie jetzt beklagen, dass der
Bund Aufgaben in die Länder und in die Städte schickt, tun Sie überhaupt nichts
dafür, Ihre eigenen Bezirke zu unterstützen und besser auszustatten.
Kontinuierliche Effizienz- und Effektivitätssteigerungen, um so zu einem
konstruktiven Leistungswettbewerb zwischen den Bezirken zu kommen und dies auch
zu fördern. (GR Friedrich Strobl
schüttelt den Kopf.)
Wenn der Kollege Strobl wieder den Kopf schüttelt,
dann ist mir das schon klar. Kundennähe, Transparenz, Effizienz und Leistung
sind Wörter, die Sie nicht so gerne hören! Manches Mal kommen sie auch gar
nicht vor! Wenn ich Konrad Adenauer zitieren darf, er hat gesagt: „Alles, was
die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, dass sie es von anderen
haben wollen."
Das ist eigentlich genug der Worte. Ich wünsche uns,
dass wir 2007 einen Kurswechsel zu Stande bringen, Aufbruch statt Stagnation,
Arbeit statt Eigenlob, schwarze Zahlen statt roter Laterne! - Herzlichen Dank. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Strobl. - Bitte schön.
GR Friedrich Strobl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Vizebürgermeisterin! Meine sehr geehrten Damen
und Herren!
Eigentlich habe ich mir vorgenommen, ich beginne
meine Rede mit der Ankündigung, ich werde mich kurz fassen. (Beifall von GR Mag Alexander Neuhuber.) Nachdem
das aber alle Vorrednerinnen und Vorredner gemacht haben und dann lange
geworden sind, traue ich mich gar nicht mehr, das irgendwie in den Raum zu
stellen, vor allem auch aus dem Grund, weil ich von den verschiedenen
Vorrednern der Oppositionsparteien irgendwie auch Auftragsarbeiten ans
Rednerpult mitbekommen habe.
Nur ganz kurz ein Satz zum Kollegen Margulies - da
kommt er schon - bezüglich der Obdachlosen. Das ist relativ einfach
klarzustellen. Selbstverständlich bekommen auch Obdachlose den Mobilpass, denn
im Regelfall sind sie Sozialhilfeempfänger. Es gibt natürlich die theoretische
Möglichkeit, dass Personen wie zum Beispiel du auch obdachlos sind, die bekommen
dann den Mobilpass nicht, weil sie über ein entsprechendes Einkommen verfügen.
Ich glaube, damit ist die Frage beantwortet. (GR Franz Ekkamp: Er hat gar nicht zugehört!)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, vielleicht noch
ein Satz zum Kollegen Norbert Walter, dem Tiroler in Wien. Wir schätzen das,
wenn Kollegen zu uns nach Wien kommen, aber wenn sie sich dann in ihren
Ausführungen auf das Niveau so mancher Kärntner oder Oberösterreicher begeben,
dann ist das weniger lustig, möchte ich schon dazu sagen! (GR Mag Wolfgang Jung: Das war aber schon tief!)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Opposition
hat hier natürlich, würde ich einmal sagen, und ich verstehe das schon, über Probleme,
über Herausforderungen, über Versäumnisse und so weiter gesprochen. Natürlich
werden Sie als Opposition sich nicht hier hinstellen und die Arbeit der Wiener
Landesregierung loben. Ich habe Verständnis für diese Aufgabe der Opposition,
aber Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren der Opposition, werden wohl auch
verstehen, dass ich die Gelegenheit wahrnehmen möchte, das von Ihnen
gezeichnete Bild zu korrigieren und dass ich darstellen werde, wie es denn
tatsächlich in unserer Stadt aussieht und was die Politik der SPÖ-geführten
Wiener Landesregierung und Stadtregierung bewirkt. Ich nehme es vorweg, die
Bilanz ist beeindruckend positiv. Das wird Sie nicht überraschen.
Es wurde heute schon erwähnt, das Budget ist die in
Zahlen gegossene Politik. Der Rechnungsabschluss ist so etwas wie die
Umsetzungskontrolle dieser Politik. Das Ergebnis dieser Umsetzungskontrolle ist
ein durchaus positives. Es wurde sehr sorgsam mit den vorhandenen finanziellen
Mitteln umgegangen. Es wurde investiert, es wurde gespart und es wurden
Schulden abgebaut. Es wurde aber vor allem, und das möchte ich herausstreichen
und betonen, im Sinne der Menschen in unserer Stadt gearbeitet, der Menschen,
die unserer Stadt leben, der Menschen, die in unserer Stadt arbeiten und wirtschaften,
und es wurde verantwortungsvoll gearbeitet.
Meine sehr geehrten Damen und
Herren, wie positiv
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