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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 65 von 105

 

ÖVP.)

 

Meine Vorrednerin hat richtig darauf hingewiesen, dass die Bürgerinitiative, der an dieser Stelle zu danken ist, etwas auf die Beine gestellt hat, was eigentlich Aufgabe der Verwaltung dieser Stadt und der Stadtregierung wäre. Da hat der Chef der Innsbrucker Markthalle, Manfred Kühbacher, uns gezeigt, dass man eine Markthalle sehr wohl nicht defizitär, sondern wirtschaftlich erfolgreich führen kann, dass hier in einem Modell einer GesmbH, an der in Innsbruck die Wirtschaftskammer und die Landwirtschaftskammer beteiligt sind, ein Weg gefunden wird, dass ein attraktives Angebot für die Konsumentinnen und Konsumenten besteht und dass man eine Markthalle ungefähr gleicher Größenordnung sehr wohl auch mit schwarzen Zahlen führen kann.

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren, an dem sollte sich eigentlich die Stadt Wien, die Wiener Stadtverwaltung, orientieren. Wir haben auch gezeigt, dass es sehr wohl Modelle von Public-Private-Partnership gäbe, in anderen Bereichen der Stadt auch ausprobiert. Warum soll es hier nicht auch funktionieren? Ich appelliere an dieser Stelle noch einmal an die SPÖ-Stadtregierung umzudenken, nachzudenken. Es kann nicht so sein, dass ein Markt nach dem anderen in dieser Stadt beseitigt wird, dass die letzte Markthalle beseitigt wird, dass man mit berechtigten Bürgeranliegen so umgeht, wie das in den letzten Wochen und Monaten geschehen ist, dass man sie einfach nicht zur Kenntnis genommen, sie weggeschoben hat! Das ist der beste Weg zu einer niedrigen Wahlbeteiligung, aber nicht ein guter Weg für die Zukunft dieser Stadt! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Dr Troch. Ich erteile es ihm.

 

GR Dr Harald Troch (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Mein Vorredner hat gemeint, wir sollen ein attraktives Angebot machen, oder wenn wir uns Innsbruck als Beispiel nehmen, sei das ein attraktives Angebot. Schauen wir uns einmal die nüchternen Zahlen an, wie denn dieses attraktive Angebot ausschauen könnte oder in Innsbruck tatsächlich ausschaut. (GR Dr Matthias Tschirf: Schauen Sie sich Innsbruck ruhig an!) Das so genannte attraktive Angebot oder angebliche Vorzeigemodell Innsbruck heißt, dass die Standkosten beim Bauernmarkt 33 EUR pro Laufmeter betragen, in Wien 1,50 EUR. Ich muss sagen, der Vergleich macht Sie sicher, oder? Und schauen wir uns einmal die Kojen im Innenbereich der Markthalle an. Im Innenbereich der Innsbrucker Markthalle, der so genannten Modellmarkthalle, betragen die Mietkosten 37 EUR pro Quadratmeter, in Wien knapp über 16 EUR. Also wenn wir hergehen und in Wien den Marktbetreibern in der Landstraßer Markthalle dieses so genannte attraktive Angebot machen, verjagen die uns mit dem nassen Fetzen, wie man in Wien sagt. Das heißt, dieses Modell, privatrechtlich seit 1960 geführt, würde die Existenzen der Wiener Marktstandbetreiber unterminieren und extrem gefährden.

 

Von daher lehnen wir das ab. Im Gegenteil, die Stadt Wien geht her und macht den Marktbetreibern, die vielfach über den Standort Landstraßer Markthalle unglücklich sind, denn nicht umsonst waren die vor zwei Jahren beim zuständigen Marktamt, der MA 59, und haben um eine Senkung der Mieten gebeten, weil es einfach so nicht geht, weil der Standard nicht attraktiv genug ist und die Geschäfte nicht optimal gehen, ein echtes attraktives Angebot. Ich kann sagen, dass von den 49 Betrieben, die wir dort finden, 38 tatsächlich gehen wollen, weil sie sagen, das hat dort nicht die Zukunft. 32 werden nächste Woche über bessere Perspektiven für sie als Marktstandbetreiber bereits verhandeln. Ich würde sagen, das ist tatsächlich ein echtes, faires Angebot. Viele der Marktbetreiber wollen weitermachen. Die Stadt Wien wird ihnen diesen Weg ermöglichen. Einige denken an einen Branchenumstieg oder an einen anderen Umstieg. Auch dafür werden Mittel bereitgestellt werden.

 

Man kann nun einmal nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Markthalle insgesamt ist anders gelegen. Den breiten Konsummix oder die Vielfalt, von der gesprochen wird, bietet die Innsbrucker Markthalle auch nicht. Dort geht es um Lebensmittel und Textilien und das ist ganz einfach.

 

Ich glaube, Wien geht einfach einen guten Weg. Die Landstraßer Markthalle ist einfach nicht attraktiv. Schauen wir uns das kurz an. Die Architekten bezeichnen oder definieren die Landstraßer Markthalle als die Monotonie des Alltags, die hier nicht zu durchbrechen ist. Das ist einfach kein attraktives Angebot, auch vom ganzen Flair her. Ein Marktflair, wie es die Wiener durchaus noch schätzen, findet sich in dieser drückenden Markthalle nicht. Ich kenne sie selbst, weil ich im Herbst und im Frühwinter dort gern Wildbret einkaufe. Es ist ganz einfach drückend. Die Marktstandler selbst, die dort 10, 12, 13 Stunden am Tag arbeiten, sind über diese Atmosphäre, die dort herrscht, ganz einfach auch nicht glücklich.

 

Das heißt, es ist auch in Bezug auf die Landstraßer Markthalle ein Neustart angesagt. Die Stadt Wien wird alle Voraussetzungen schaffen, um diesen Neustart zu ermöglichen und im Rahmen des Projekts „Wien-Mitte" einen guten Start für alle zu gewährleisten! - Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Godwin Schuster: Als Nächster zum Wort gemeldet ist Dr Madejski. Ich erteile es ihm.

 

GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Gestatten Sie noch kurz, unsere Stellungnahmen noch einmal einzubringen. Ich habe sehr aufmerksam den Vorrednern zugehört, der Frau Cammerlander und dem Kollegen Tschirf.

 

Die Frau Cammerlander hat gesagt, es wurde sehr viel Geld aufgewendet, um die Standler abzufertigen. Frau Kollegin, die Standler sind nicht abgefertigt worden, in dem Sinn, wie ich es verstanden habe, sondern vielen von denen hat man ihre Zukunft gesichert! Das muss ich

 

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