«  1  »

 

Gemeinderat, 21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 39 von 105

 

durch Investoren geschehen. Daher bitte ich Sie jetzt schon, und ich weiß das vom PID, dass dort noch wenig derzeit am Band ist, auch hier neue und gute Investoren zu bringen und eine wirklich gute Wirtschaft existent werden zu lassen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Zum Abschluss möchte ich noch sagen - ich habe es schon erwähnt -, dass wir unter diesen vielen Voraussetzungen, die auf uns zukommen, diesem Masterplan freudigen Herzens zustimmen, weil wir sagen, es ist für die Donaustadt ein guter Anfang, ein großer Sprung. Nur vergessen Sie nicht, hier wohnen viele Menschen, die auch gerne aufgeklärt werden würden. Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Frau GRin Schrödl, Sie sind am Wort.

 

GRin Karin Schrödl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Bevor ich auf meine Vorredner eingehe, möchte ich zuerst einen ganz besonderen Dank und die Anerkennung meiner Fraktion an die MA 21B und ganz besonders an den Projektleiter Dipl-Ing Schönfeld und sein Team aussprechen. Hier ist ausgezeichnete Arbeit unter aktiver Einbindung der BürgerInnen geleistet worden.

 

Und selbstverständlich, lieber Robert Parzer, wird die aktive Einbindung der Bürgerinnen und Bürger auch bei den weiteren Planungen berücksichtigt werden.

 

Das Flugfeld Aspern wird ein moderner Stadtteil mit europäischer, zukunftsorientierter Perspektive. Hier wird ein Halbwegzentrum der CENTROPA-Region entstehen, und vielfältige Funktionen verbinden sich mit optimalem Nutzen und wir Sozialdemokraten werden alles dazu tun und alles daran setzen, dass das auch wirklich ein erfolgreiches Jahrhundertprojekt wird.

 

Für internationale Investoren entsteht hier entlang der Verbindung Wien - Bratislava ein attraktiver und moderner Wirtschaftsstandort, die Kombination von universitären Einrichtungen. Und da möchte ich ja noch einmal auf Kollegen Parzer bezüglich der universitären Einrichtungen zurückkommen. Ich finde das sehr frech, dass du da gerade Gugging ansprichst, denn das war ja nicht unsere Fraktion, die Gugging für einen überzeugend guten Uni-Standort gehalten hat.

 

Durch die Kombination von universitären Einrichtungen mit Freizeit und Erholungseinrichtungen sowie Technologiezentren werden Synergien erzeugt, die die Weiterentwicklung Wiens zu einem modernen Wirtschaftsstandort wesentlich unterstützen.

 

Nicht nur bis zu 25 000 Arbeitsplätze, sondern auch attraktive Wohnformen, ein modernes Dienstleistungsangebot, ein attraktiver Standort für Handel und Gewerbe, eingebettet in erholsame Grünflächen mit bester Infrastruktur, werden hier entstehen.

 

Und ich weiß nicht, wer hier annimmt, dass die Donaustadt stiefmütterlich behandelt wird. Die Donaustadt profitiert ganz besonders vom Ausbau des öffentlichen Verkehrs zum Flugfeld Aspern und dem Weiterbau der S80. Die Umgebung wird durch ein ausgewogenes Netz an Schulen, Kindergärten, Nahversorgern, Kultur- und Sporteinrichtungen noch weiter aufgewertet. Und was den Individualverkehr und die Langsamkeit betrifft, Herr Kollege Maresch, Sie können sich darauf verlassen, dass die Stadt Wien die Nordostumfahrung sehr rasch finden wird. (GR Mag Rüdiger Maresch: Glaube ich nicht!) Das wird sich noch herausstellen, und ich bin zuversichtlich und vertraue auch, wie Kollege Dampier, unserem Infrastrukturminister. (GR Mag Rüdiger Maresch: Danke schön!)

 

Das Flugfeld Aspern bietet besonders attraktive Alternativen zum ländlichen Raum, und deshalb gefällt es mir überhaupt nicht, wie die Kollegen von der ÖVP, und wie man einem Antrag entnehmen kann, auch von der FPÖ, die Gelegenheit benutzen, um hier eine Debatte anzufangen, die völlig unnötig ist. Wenn ich mir anhöre, was hier zum Thema Kirchenbau von sich gegeben wird, dann muss ich feststellen, dass hier offenbar bei den ganzen Diskussionen um die Stadtentwicklungskommission beziehungsweise um den Stadtentwicklungsausschuss, nicht wirklich viel begriffen worden ist, oder man gibt sich hier ganz bewusst billiger Polemik hin, um politisches Kleingeld zu schlagen. Es ist nämlich keineswegs ein Zeichen von Geringschätzung der religiösen Bedürfnisse der Wiener Bevölkerung, wie im Masterplan Flugfeld Aspern wörtlich zu lesen ist. Die Festlegung eines besonderen Standortes für eine sakrale Kulturstätte im Masterplan basiert auf dem Umstand, dass diesem Ort im Zuge einer geomantischen Studie spezifische energetische Eigenschaften zugesprochen wurden.

 

Im Flächenwidmungsplan, wie ja hier alle sehr gut wissen sollten, gibt es nur die Widmung Wohngebiet. Sogar die FPÖ weiß das inzwischen - wir haben es dem Antrag entnommen -, und die beinhaltet selbstverständlich Kirchen.

 

Es ist nicht die Aufgabe der Stadt Wien, Kirchen zu bauen, oder sich darum zu kümmern, dass solche, egal, für welche Religion, gebaut werden. Es ist lediglich Aufgabe der Stadt, dafür Sorge zu tragen, dass Religionsgemeinschaften Kirchen, Moscheen, Tempel oder Gebetsräume bauen können.

 

In Österreich herrscht nämlich glücklicherweise die Trennung von Kirche und Staat. Die funktioniert meist hervorragend und hat sich sehr bewährt. Der Staat hat sich keinesfalls in die religiösen Belange und Bedürfnisse der Menschen einzumischen und hat auch keine Religion zu bevorzugen. Und wenn es hier Kollegen Parzer so wie auch den Kollegen von der FPÖ wirklich um die Errichtung einer christlichen Kirche geht, dann ist mir völlig unerklärlich, warum man sich hier herstellt und verlangt, dass die Stadt Wien Gespräche mit der Erzdiözese aufnehmen soll. Wenn es wirklich nur um den Bau einer Kirche ginge und nicht darum, wieder einmal die Gelegenheit zu nutzen, Angehörige verschiedener Religionsgemeinschaften gegeneinander auszuspielen, dann hättest du doch, oder die Kollegen von der FPÖ, bereits vor einem Monat den Telefonhörer in die Hand nehmen können, in der Erzdiözese anrufen und darauf hinweisen können, dass hier am Flugfeld die Möglichkeit besteht,

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular