Gemeinderat,
21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 3 von 105
(Beginn 9.01 Uhr)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Ich eröffne die 21. Sitzung des Wiener
Gemeinderats.
Entschuldigt für diese Sitzung sind GR Dr Aigner,
GRin Mag Antonov, GRin Klicka bis zirka 13 Uhr und GR Vettermann.
Wir kommen zur Fragestunde.
Die 1. Frage (FSP - 02289-2007/0001 - KFP/GM)
wurde von Frau GRin Veronika Matiasek gestellt und ist an die Frau amtsführende
Stadträtin der Geschäftsgruppe Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener
Stadtwerke gerichtet. (In den öffentlichen Verkehrsmitteln sind viele
Menschen auf engstem Raum dicht beisammen. Damit ist eine erhöhte Gefahr von
Krankheitsübertragungen gegeben. Das gilt besonders für Grippezeiten, aber auch
für den Anstieg von TBC. Wie oft werden öffentliche Verkehrsmittel,
U-Bahn-Züge, Straßenbahngarnituren und Busse [außer in besonderen Anlassfällen]
komplett gereinigt und desinfiziert?)
Ich bitte die Frau Stadträtin um Beantwortung dieser
Frage.
VBgmin Mag Renate Brauner: Einen
schönen guten Morgen, sehr geehrte Damen und Herren!
Die Frage, die mir gestellt wird, richtet sich nach
den Reinigungen von öffentlichen Verkehrsmitteln. Es wird gefragt, wie denn die
öffentlichen Verkehrsmittel gereinigt werden in Zusammenhang mit der Besorgnis,
dass es hier auf engstem Raum zu Krankheitsübertragungen kommen kann, und ich
kann gleich vorweg dieser Sorge ihre Grundlage nehmen und beantworte natürlich
auch gerne die Frage nach der Reinigung, weil wir hier seitens der Wiener
Linien sehr viel tun.
Es werden selbstverständlich alle Fahrzeuge der
Wiener Linien täglich gereinigt und zwar in den Nachtstunden logischerweise,
weil sonst die Passagiere im Weg wären. Und es werden natürlich auch Beschmierungen
und Plakate, wie es halt leider auch immer wieder vorkommt, entfernt. Das
passiert täglich in den Nachtstunden. Alle sechs bis acht Wochen gibt es eine
Intensivereinigung, eine sehr gründliche Nassreinigung, wobei Flächen, bei
denen es notwendig ist, auch mit Desinfektionsmittel behandelt werden, also zum
Beispiel Stoffsitze, wo es sie gibt. Das richtet sich auch je nachdem, wie die
Wagen ausgestattet sind. Der ULF zum Beispiel wird noch häufiger gereinigt und
Fahrzeuge mit Klimaanlagen haben auch noch eine spezielle Reinigung und
Desinfektion, weil wir ja wissen, dass über Klimaanlagen, die an sich was sehr
Positives sind, natürlich auch die Möglichkeit besteht, dass unter Umständen
Krankheitserreger verbreitet werden können. Das heißt, die Klimaanlagen werden
zusätzlich regelmäßig desinfiziert.
Zur Frage der Gesundheitsgefährdung, die nicht in
diesem Ressort, aber in meinem alten ressortiert, kann ich Ihnen sagen, dass
die von Ihnen angesprochene Influenza eine Tröpfcheninfektion ist, das heißt,
dass Oberflächenerreger sehr schnell sterben und eine Infektion auf diesem Weg
eher selten ist. Und die von Ihnen angesprochene Tbc - diese Diskussion hatten
wir in einem anderen Zusammenhang schon einmal - ist eine Krankheit, die in
Österreich glücklicherweise überhaupt keine Rolle mehr spielt. Theoretische,
ich wiederhole, theoretische Ansteckungsgefahr bestünde - ich verwende den
Konjunktiv - in schlecht belüfteten Räumen. Nun, das sind ja bekanntlich unsere
Straßenbahnen nicht, weil wir hier ja durch ständiges Öffnen der Türen eine
permanente Luftzirkulation haben.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass die Flächen, und
von denen reden wir ja bei der Reinigung von öffentlichen Verkehrsmitteln,
keine große Rolle spielen, dass wir aber natürlich aus hygienischen Gründen der
Reinigung ein ganz besonderes Augenmerk zuwenden und in der von mir
beschriebenen Art und Weise auch sehr viel Geld in diese Reinigung investiert
wird.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich
danke, Frau Vizebürgermeister. Die 1. Zusatzfrage stellt Frau GRin
Matiasek. Ich bitte darum.
GRin Veronika Matiasek (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vizebürgermeister, danke für die
Beantwortung.
Ihrer Antwort entnehme ich das, was ich auch gehört habe,
dass die Straßenbahnzüge, die U-Bahnen und die Buslinien einem regelmäßigen
festgelegten Reinigungsprozess unterzogen werden, außer in besonderen
Ausnahmefällen, wo akut irgendeine Verunreinigung eintritt.
Und jetzt frage ich: Hielten Sie es nicht für
sinnvoller, wenn man diese Zyklen verstärkt der Fahrgastfrequenz anpassen
würde, da es ja Zeiten gibt, wo eben Grippe grassiert und es ist ja nicht zu
bestreiten, dass natürlich im engen Raum, wo viele Menschen beisammen sind und
wo halt leider - das muss man auch feststellen - die Gepflogenheit, dass man
beim Husten, beim Niesen und so weiter ein Taschentuch verwendet, vor allem
wenn man sich in einer Menschenmenge befindet, immer weniger wird? Hielten Sie
es nicht für sinnvoller, dass man diese Reinigungszyklen sozusagen nicht in
einem starren System organisiert - und sechs bis acht Wochen Intensivreinigung
scheint mir jetzt vor allem in der heißen Jahreszeit, in der warmen Jahreszeit,
wo relativ viel Haut freigelegt wird, ja doch ein bisschen wenig -, sondern
dass man das mehr bedarfsorientiert anpasst?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte,
Frau Stadtrat.
VBgmin Mag Renate Brauner: Ich habe es
offensichtlich noch nicht deutlich genug gesagt, dass die Oberflächen der
Verkehrsmittel bei der Ansteckungsgefahr keine zentrale Rolle spielen und von
daher diese Reinigung in dem Rhythmus, der ja ein sehr häufiger und sehr guter
ist und mit dem die Menschen im Übrigen auch sehr zufrieden sind, keine
besondere Rolle spielt.
Was Sie jetzt selber in Ihrer Frage
sagen, dass die Menschen vielleicht kein Taschentuch verwenden, wenn sie niesen
müssen oder im Sommer leicht bekleidet sind, was wir ja, wenn wir uns hier in
der Runde umschauen, bestätigen können, weil wir temperaturmäßig schon den
Sommer haben - das sind aber die Menschen selber. Und ich glaube nicht, dass
Sie von uns erwarten, dass
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