Gemeinderat,
20. Sitzung vom 27.04.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 108
Kollege Gudenus. Ein bisschen Hausverstand, sich ein
bisschen umzuhören, das empfehle ich Ihnen einmal.
Sie lehnen jetzt gerade einen Akt zur Rosa Lila Villa
ab. Die Rosa Lila Villa - Sie haben diesen Akt vielleicht auch gelesen - möchte
dieses Jahr vor allem Aktionen gegen Gewalt gegen Homosexuelle machen. In der
Villa ist vor wenigen Monaten ein junger Mann auf der Toilette niedergestochen
worden von jemandem, der einfach immer schon einmal einen Schwulen umbringen
wollte. Dass man dagegen gesellschaftlich etwas machen will, das sollte
eigentlich in diesem Haus Einstimmigkeit haben. Ich finde es eine Schande, dass
Sie das ablehnen. - Vielen Dank. (Beifall bei GRÜNEN, SPÖ und ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. -
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Der Herr Berichterstatter hat das
Schlusswort.
Berichterstatter GR Petr Baxant: Meine
Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Wie mein Kollege Schreuder schon gesagt hat, haben es
Minderheiten - vor allem, wenn es sich um Homosexuelle oder transgender
Personen handelt - bezüglich der Akzeptanz und des Respekts seitens der
Bevölkerung oder seitens Teilen der Bevölkerung nicht immer einfach. Umso
wichtiger sind Einrichtungen wie der Rosa Lila Tipp. Hier werden Lebenshilfe,
Beratung, Bildung sowie soziales und rechtliches Empowerment geboten. Der Rosa
Lila Tipp feiert heuer sein 25-jähriges Jubiläum, und im Laufe dieser Jahre hat
er sich zu einer Institution entwickelt, die für Wien, aber vor allem für die
betroffenen Bevölkerungsgruppen eigentlich nicht mehr wegzudenken ist.
Der Schwerpunkt wird in Zukunft - wie Herr Kollege
Schreuder schon erwähnt hat - auf Gewaltprävention gelegt, leider auch aus
aktuellem Anlass. Es ist nämlich traurige Realität, dass Schwule, Lesben und
transgender Personen auch heute noch mit Anfeindungen und sogar mit physischer
Gewalt konfrontiert sind und werden.
Das heißt, jede Öffentlichkeits- oder
Bewusstseinskampagne, die sich dieses Themas annimmt, wird von der Stadt Wien
begrüßt, und ich bitte Sie deshalb, dem Geschäftsstück zuzustimmen. - Danke
sehr. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke
sehr. - Wir kommen nun zur Abstimmung.
Ein Gegen- oder Abänderungsantrag liegt mir nicht
vor.
Wer dem Antrag des Herrn Berichterstatters zustimmen
kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist mit den Stimmen der
ÖVP, der SPÖ und der GRÜNEN, somit mehrheitlich, angenommen.
Wir gelangen zur Postnummer 17. Sie betrifft ein
Maßnahmenpaket zur Substanzsicherung für allgemein bildende Pflichtschulen.
Hier liegt mir keine Wortmeldung mehr vor. Wir kommen
gleich zur Abstimmung.
Wer der Postnummer 17 die Zustimmung erteilen
kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - Dies ist einstimmig
angenommen.
Nunmehr kommen wir zur Postnummer 18 der
Tagesordnung. Sie betrifft die Neufestsetzung der Tarife für die Benützung der
städtischen Bäder. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Vettermann, die
Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Heinz Vettermann:
Frau Vorsitzende! Liebe KollegInnen! Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort
gemeldet ist Herr GR Mag Jung. - Bitte.
GR Mag Wolfgang Jung (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Ich kann das relativ kurz halten.
Eine der vielen Erhöhungen, die uns die SPÖ aufs Auge
drückt und mit der die Wiener zusätzlich belastet werden! Das passt ganz in die
Linie: Versprechen tun Sie das Gegenteil, in Wirklichkeit werden kurz darauf
die Tarife hinaufgeschnalzt, egal, ob das die Bundesregierung ist, in der Sie
jetzt - theoretisch - leitend tätig sind, oder ob es hier die Stadt Wien
betrifft.
Auffällig ist eben eines: Eine Entlastung der
Familien wird laufend erschwert oder abgelehnt, die Leistungsträger werden
zusätzlich belastet, und nur in bestimmten Bereichen, nennen wir sie einmal ein
soziales Graufeld, wird entlastet. Da sieht man, wohin Sie Ihre Gewichte legen.
(Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als nächste
Rednerin ist Frau GRin Smolik gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im
Rathaus): Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Wie schon erwähnt, beschließen wir mit diesem Akt die
Tariferhöhung bei den Wiener Bädern. Ich möchte auf ein paar Details eingehen,
die in dem Aktenstück angeführt sind, und auch auf die Preiserhöhungen etwas
länger zu sprechen kommen als mein Vorredner.
Es wird in dem Akt angeführt, dass es eine Reform in mehreren
Bereichen auch im Jahr 2007 geben wird. Wir begrüßen die Reformen in den Wiener
Bädern, nur fragen wir uns: Was ist eigentlich mit der Bäderkommission
passiert? Sie hat 2001 das letzte Mal getagt. Ich sage es hier nicht zum ersten
Mal, und wir haben auch schon Anträge eingebracht, dass die Bäderkommission
eigentlich wieder einmal tagen könnte, um all diese Reformen zu diskutieren,
die 2001 besprochen wurden und die jetzt offensichtlich - oder auch nicht -
schrittweise umgesetzt werden. Da könnte man auch wieder einmal in der
Bäderkommission über notwendige Reformen, über Veränderungen in der Struktur
der Bäder beziehungsweise im Serviceangebot der Bäder sprechen. Aber es wird
einfach nicht eingeladen zur Bäderkommission, warum auch immer. Auch die ÖVP
hat immer wieder eine Sitzung der Bäderkommission beantragt. Es wird nicht
gemacht.
Es wird in diesem Absatz, in dem
die Reformen erwähnt werden, die Kundenfreundlichkeit und die Servicequalität
angeführt. Die Kundenfreundlichkeit ist in einigen Bädern wahrlich zu steigern!
Viele, die in öffentliche Bäder gehen, merken, dass dort die Unfreundlichkeit
noch immer nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Vor allem, wenn man mit
Kindern unterwegs ist und viel Gepäck mit hat - was eben so üblich ist, wenn man
mit mehreren Kindern in ein Bad geht -, wird man eher unfreundlich behandelt.
Deshalb begrüße ich es sehr, dass
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