Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 67 von 71
es möglich, die volle Integration aller
Bevölkerungsgruppen zu erreichen und damit ein vielseitiges Erleben in dieser
Stadt zu gewährleisten.
Ich meine, dass das Wort Diversität sehr weitreichend
ist. Grundsätzlich glaube ich, dass es für uns Wiener sehr, sehr wichtig ist,
zu lernen, und zwar mit diesen Menschen und mit allen Menschen zu lernen,
dementsprechend auch aus der Kultur zu lernen. Wichtig ist, dass es
Veränderungsprozesse, Veränderungen gibt und dass diese auch erkennbar gemacht
werden, dass wir daraus aber als eine Stadt der Weiterentwicklung
dementsprechend auch unsere Ziele neu definieren können.
Ich denke, dass es ein sehr wesentlicher Teil unserer
Politik ist, dass wir das auch angehen und dass wir uns das als unser Ziel
stecken: Eine Stadt, die sich verändert! Ich kann mir auch nicht vorstellen,
dass für Wien eine Weiterentwicklung als Großstadt ohne das Thema
Zuwanderung, ohne das Thema Migration möglich ist. (GR Dr Herbert Madejski:
Es geht ums Wie!) Wir müssen das in allen unseren Lebenslagen und all
unserem politischen Handeln auch entsprechend forcieren und weiterentwickeln. (Beifall
bei der SPÖ.)
Zum letzten Redebeitrag,
jenem der Frau GRin Ekici: Ich maße mir nicht an, persönliche Schicksale hier
zu politischer Agitation zu verwenden. Wir hätten dieses Schicksal auch mit
politischer Unterstützung leider nicht verhindern können. Was wir aber machen
konnten und auch machen werden, ist, dass wir alles unternehmen werden, dass
das nicht wieder passiert, dass wir dieses Thema der Öffentlichkeit näher
bringen und dass wir das auch dementsprechend nach außen tragen. Aber ich finde
es nicht für in Ordnung, hier aus kleinkariert politischen
Gründen das Schicksal einer Person auch politisch zu verwenden! Das lehne ich
ab. (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und
Herren! Ich möchte mich aber auch recht herzlich bedanken bei den Mitarbeitern
der MA 17, die tagtäglich versuchen, diese Aufgabe zu koordinieren, um
Bevölkerungsgruppen in die Gesellschaft so einzubringen, wie wir es als
tatsächlich österreichische Staatsbürger von Grund aus auch erwarten. Das sind
Bevölkerungsgruppen und keine Gruppen, die eben nur
politisch irgendwann einmal eingegliedert werden müssen, sondern wir müssen
verstehen, dass in der Zuwanderung Menschen mit Migrationshintergrund dieselben
Rechte und dieselben Möglichkeiten haben müssen wie all jene, die von Grund aus
in diesem Lande und in dieser Stadt leben.
Wir müssen uns auch als Ziel
setzen - und für das stehe ich ganz wesentlich ein -, dass wir diese
Veränderungen, die hier ständig auf uns zukommen, tatsächlich auch angehen und
dass es keinen Stillstand geben kann, dass das nicht ein Punkt sein kann, den
man aus politischen Gründen ablehnt, sondern hier gehört eine Weiterentwicklung
der Maßnahmen durchgeführt. Ich glaube, die beste Garantin für diese
politischen Maßnahmen ist unsere neue Stadträtin Sandra Frauenberger, die durch
ihre Tätigkeit in den letzten Wochen auch schon gezeigt hat, dass sie bereit
ist, diese Herausforderungen anzunehmen.
Daher ersuche ich um
Zustimmung zu diesen Postnummern. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. -
Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor. Somit ist die Debatte geschlossen. Die Berichterstatterin
hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Mag Nicole Krotsch:
Grundsätzlich wollte ich noch sagen, dass Wien eine Stadt des Miteinanders ist,
dass wir für ein breites Bündnis für Integration und gegen Rassismus stehen und
dass das Wort assimilieren bei uns keinen Platz findet. (Beifall bei der SPÖ. - GR Mag
Wolfgang Jung, in Richtung GR Christian
Oxonitsch: Wie ist das mit dem Berichterstatter, Herr Kollege? - GR Christian
Oxonitsch: ... kann das trotzdem sagen! Wo ist das Problem?)
Weil die Studie zur Zwangsheirat angesprochen wurde,
Frau Mag Ekici - ich sehe die Kollegin gerade nicht -: Was sie
verschwiegen hat, ist, dass eine Runde der Integrationssprecherinnen und
Frauensprecherinnen der Parteien gemeinsam mit der Studienleiterin und der
Frauenstadträtin die Zwangsheirats-Studie genau diskutieren werden, dass auch
hier die Diskussion stattfinden kann und dass eine Task Force eingerichtet
wird, um hier weitere Maßnahmen zu setzen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. - Wir kommen jetzt zur Abstimmung, die wir
getrennt durchführen.
Zuerst stimmen wir ab über Postnummer 1.
Ich bitte alle Kolleginnen und Kollegen, die der
Postnummer 1 ihre Zustimmung erteilen wollen, um ein Zeichen mit der Hand.
- Das ist mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und GRÜNEN, somit mehrheitlich,
beschlossen.
Wir kommen zur Abstimmung über die Postnummer 2.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand.
- Dies ist ebenso, ohne die Stimmen der FPÖ, mehrheitlich angenommen.
Wir gelangen zur Abstimmung über die
Postnummer 3.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand.
- Auch das ist von ÖVP, SPÖ und GRÜNEN, ohne die Stimmen der FPÖ, mehrheitlich
angenommen.
Wir kommen zur Abstimmung über die Postnummer 4.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand.
- GRÜNE, SPÖ und ÖVP sind dafür, dies ist mehrheitlich angenommen.
Wir gelangen zur Abstimmung über die
Postnummer 6.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand.
- Dies ist, ohne die Stimmen der ÖVP, mit den Stimmen der drei anderen
Fraktionen mehrheitlich angenommen.
Wir kommen zur Abstimmung über die Postnummer 8.
Wer dafür ist, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand.
- ÖVP, SPÖ und GRÜNE sind dafür, dies ist mehrheitlich angenommen.
Wir gelangen zur Abstimmung über
die
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