Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 49 von 71
Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Mag Sybille Straubinger: Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Fraktion von der FPÖ!
Jetzt bin ich ein bisserl verwundert, denn wir haben
gefragt, ob Sie da auf Zuweisung gehen können, und zwar aus folgendem Grund: Um
zu klären, ob das, was Sie da hineingeschrieben haben, alles so entspricht,
auch die formalen Kriterien, denn zum Beispiel ist dieser Friedhof nicht in
Währing, sondern in Döbling. Unter anderem wäre es auch ganz gut zu wissen, wo
die wirkliche Zuständigkeit liegt, denn ehrlich gesagt sind wir davon
ausgegangen, dass sie beim Wohnbaustadtrat liegt, weil es sich hier um einen
Gemeindebau handelt. Aber jetzt haben wir auch Gelegenheit, das im
Kulturausschuss zu klären und inhaltlich zu diskutieren und möglicherweise auch
über die detaillierte Ausgestaltung der Tafel zu beraten.
Auf den jüdischen Friedhof werde ich jetzt als
Berichterstatterin nicht mehr eingehen, vielleicht nur ein kleiner Verweis. Bei
der letzten Gemeinderatssitzung – ich glaube, es war die letzte, wenn ich mich
richtig erinnere – gab es eine sehr breite Debatte zum Thema Währinger
Friedhof. Damals gab es auch einen Antrag zu diesem Thema, der auf eine sehr
breite Zustimmung gestoßen ist.
Wie von Kollegen Ebinger ausgeführt worden ist, gibt
es auch seitens der Bundesregierung und des Parlaments die Bereitschaft, hier
ernsthaft nachzudenken und in Verhandlungen zu treten, um diesen Friedhof zu
renovieren.
Zwei Worte noch vielleicht zum eigentlichen Akt, zum
Jewish Welcome Service, das mittlerweile im letzten Jahr sein 25-jähriges
Jubiläum gefeiert hat und über 4 000 Vertriebene und ihre Familien
nach Wien eingeladen hat in diesen letzten 25 Jahren, nämlich zurück in
ihre Heimat, zurück zu ihren Wurzeln. Das ist, glaube ich, eine sehr
unterstützenswerte Angelegenheit, und es ist Bgm Michael Häupl, der sich
hier auch sehr engagiert. Ich glaube, auch das zeigt schon, dass die Stadt ein
sehr großes Engagement hat.
Ich bitte daher um Zustimmung zu diesem Akt. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Wir kommen nun zur Abstimmung. Ein Gegen- oder
Abänderungsantrag wurde nicht gestellt.
Ich komme daher zur Abstimmung der
Postnummer 32. Wer dieser zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand.– Ich danke für die Einstimmigkeit.
Nun kommen wir zur Abstimmung des Beschlussantrages
der FPÖ-Gemeinderäte David Lasar, Mag Harald Stefan und Mag Gerald
Ebinger betreffend Gedenktafel am Arthur-Schnitzler-Hof. In formeller Hinsicht
ist die Zuweisung dieses Antrags an den amtsführenden Stadtrat für Kultur und
Wissenschaft gewünscht.
Wer diesem Beschlussantrag zustimmt, bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Auch hier stelle ich die Einstimmigkeit fest.
Es gelangt nun die Postnummer 35 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an die Forschungs- und
Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur.
Eine Wortmeldung zu diesem Geschäftsstück liegt nicht
vor.
Daher komme ich zur Abstimmung dieses
Geschäftsstücks.
Ich bitte jene, die der Postnummer 35 die Zustimmung
geben, um ein Zeichen mit der Hand. – Danke. Ich stelle die Mehrheit gegen
die Stimmen der FPÖ fest.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 16 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft eine Zuweisung an die Bezirke für die bauliche
Instandhaltung der Allgemein Bildenden Pflichtschulen. Ich bitte die
Berichterstatterin, Frau GRin Novak, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Barbara Novak:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich eröffne die Debatte.
Zu Wort gemeldet hat sich Herr GR DDr Schock. Ich erteile es ihm.
GR DDr Eduard Schock (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau
Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!
Herr Prof Kopietz hat in seiner Eigenschaft als
Landesparteisekretär vor einigen Tagen neue Plakate der Wiener Sozialdemokratie
stolz vorgestellt: Da war von Millionen für die Schulen, für die Schulsanierung
und für die Bezirke die Rede. Wenn man sich dann aber die Realität und das
heutige Geschäftsstück anschaut, in dem es um diese Schulsanierung geht, dann
fragt man sich: Was ist hier Traum und was Wirklichkeit? Welchen Stellenwert
haben die Bezirke tatsächlich noch im Gefüge unserer Stadt? Wie schaut es mit
den Mitteln der Bezirke aus, die seit vielen Jahren von der Zentrale
ausgehungert werden?
Meine Damen und Herren! Vergleichen wir nur die
letzten fünf Jahre: Vor fünf Jahren, im Jahre 2002, waren für die
Schulsanierung im Rahmen der Bezirke 28 Millionen EUR veranschlagt. Heuer
ist für die Schulsanierung hingegen überhaupt nichts mehr veranschlagt. Im
Budget 2007 ist die Zahl genau null. Man hat die Schulsanierung also von
28 Millionen EUR auf null herunter gekürzt. (GR Dr Herbert Madejski: Leider!)
Meine Damen und Herren! Schauen wir uns nun das
Bezirksbudget insgesamt an! Wie hoch waren die Bezirksbudgets vor fünf Jahren?
Wie hoch sind sie heuer? Und zwar in Prozent des Gesamtbudgets ausgedrückt,
denn das ist ja die interessante Relation: In Prozent des Gesamtbudgets hatten
die Bezirke vor fünf Jahren 1,9 Prozent zur Verfügung. Das heißt, im Jahr
2002 hatten die Bezirke nicht einmal 2 Prozent, sondern nur
1,9 Prozent der Gesamtausgaben der Stadt zur Verfügung. Und wie ist es
dann weiter gegangen? Im heurigen Budget sind es noch 1,5 Prozent. Diese
Bezirksmittel sind also von 1,9 Prozent vor fünf Jahren auf heuer nur mehr
1,5 Prozent zurückgegangen. – In absoluten Zahlen: Vor fünf Jahren
waren es 177 Millionen EUR und heuer sind es nur mehr 156 Millionen EUR
für alle Bezirke insgesamt.
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