Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 30 von 71
gelesen haben.", und zitiert Sätze daraus. Dazu
möchte ich schon sagen, das ist eine unglaubliche Schweinerei gegenüber der
Opposition! Von dieser Studie haben wir im Planungsausschuss verlangt, dass sie
herausgegeben wird, dass sie uns gezeigt wird. Dann hat der Herr Stadtrat
gesagt: „Ich kann dir ja die Adresse geben und du kannst hinschreiben.
Vielleicht kriegst du sie auch." Das war der Satz mir gegenüber im
Planungsausschuss, sehr verehrter Herr Stadtrat!
Andererseits ist es offensichtlich so, dass die SPÖ
sehr wohl die Studie die ganze Zeit gehabt hat. Die ÖVP hat sie offensichtlich
auch gehabt. Jetzt haben wir irgendwie über schwierige Möglichkeiten zumindest
einmal die Zusammenfassung dieser Studie gesehen. Da denke ich mir schon meinen
Teil, wenn in der Beilage der MA 21 zu diesem Akt steht, und das lese ich
Ihnen wörtlich vor: „Die bereits bekannte und immer wieder andiskutierte
Windproblematik war Anlass für die WED," - und dann die Erklärung – „für
die Abkürzung eine Winduntersuchung zu beauftragen, wo auch Maßnahmen gegen
Extremsituationen vorgeschlagen wurden. Die Möglichkeit der Maßnahmensetzung
soll nun im Flächenwidmungsplan aufgenommen werden." Weiter geht es:
„Weiters wurde seitens der WED die Überprüfung aller nordseitig errichteten
Projekte im Windkanal durch Windsimulation zugesagt."
Diese Information kam für alle in den
Planungsausschuss lesbar, aber wir haben nicht die Studie gekriegt und sind die
ganze Zeit an der Nase herumgeführt worden. Uns ist gesagt worden, die gibt es
überhaupt nicht. Obwohl die Studie in einer Ö1-Diagonal-Sendung zitiert und
erwähnt wurde, hat man uns erklärt, das gibt es nicht, die kennt man nicht.
Beamte haben gesagt, es gibt sie schon, aber sie können sie uns nicht geben.
Und dann stellt sich die Kollegin Schrödl heraus, liest daraus vor, hält uns
zum Narren und sagt, wir sollen richtig draus zitieren, weil sie richtig daraus
zitiert. Nur, wir haben die Studie nicht gehabt! Das ist eine unglaubliche
Schweinerei gegenüber der Opposition! Das können wir uns nicht bieten lassen! (Beifall bei GRÜNEN und ÖVP.)
In Zukunft möchten wir solche Sachen auch bekommen
und nicht nur in der SPÖ-Zentrale verteilt kriegen! Das geht doch nicht! Das
wäre einmal das Erste.
Zum Wind: Da würden wir uns einiges wünschen. Es gibt
einige Vorschläge dazu, keine Frage. Der Kollege Hoch weiß natürlich genau, wo
die beiden Hotspots sind. Es hat mich auch gewundert, weil dort sind nicht die
Türme, aber ganz egal. Das ist Thema gewesen und wir haben es nicht bekommen.
Die zweite Geschichte ist eine interessante Sache,
und zwar die Raumverträglichkeitsprüfung. Die Raumverträglichkeitsprüfung wurde
erstellt von Rosinak & Partner und von Regional Consulting. Bei Regional
Consulting ist früher immerhin jemand dabei gewesen, der auch dafür
verantwortlich zeichnet, der jetzt zumindest in der Stadtbaudirektion eine
wichtige Funktion hat. Und darin steht etwas Interessantes zur
Umweltverträglichkeitsprüfung, und zwar beim Schall: „Die Dauerschallpegel sind
an zwei Punkten gemessen worden, an der Leonard-Bernstein-Straße und an der
Wagramer Straße. An der Leonard-Bernstein-Straße: untertags 66 dB,
58 dB in der Nacht. An der Wagramer Straße: untertags 69 dB und
61 dB in der Nacht." - Wohlgemerkt, die WHO schlägt vor,
Gesundheitsschutz ist untertags 55 dB und am Abend und in der Nacht
45 dB. Das ist nicht linear zu sehen, sondern das ist durchaus eine
exponentielle Kurve beim Lärmschutz. Dann zu sagen, 3 dB mehr ist in
Wirklichkeit vernachlässigbar, das heißt, eine deutliche Verschlechterung der
Lärmsituation dort, das einfach zu übergehen, zu sagen, es ist eh wurscht, ist
mehr oder weniger eine Kleinigkeit, denke ich mir, passt genau in die selbe
Kerbe hinein, die Sie zuerst geschlagen haben, also der Opposition einfach
nichts zu geben, sie blöd sterben zu lassen und uns dann vielleicht noch zu
sagen, wir sind irgendwie fortschrittsfeindlich, weil wir dem nicht zustimmen!
Solange Sie mit uns so umgehen und Ihre
Informationspolitik so ausschaut, wie sie jetzt ausschaut, sage ich einfach,
danke schön, so eine SPÖ-Politik brauchen wir nicht! (Beifall bei den
GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächster am Wort ist Herr GR Mag Gerstl.
GR Mag Wolfgang Gerstl
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ich möchte es ganz kurz machen. Weil ursprünglich angekündigt
war, dass wir unter diesem Tagesordnungspunkt auch noch die Gebührenerhöhungen
diskutieren, habe ich einige Beschlussanträge vorbereitet, die ich gerne
einbringen möchte.
Der erste betreffend die Sicherstellung des Ausbaus
der Wiener U-Bahn.
Der zweite betreffend die Sicherstellung der
wichtigsten Infrastrukturprojekte für die Stadt.
Und der Dritte ein minutengenaues Abrechnen bei der
Benützung von Parkgaragen.
Diese übergebe ich hiermit. - Danke. (Beifall bei
der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Sensationell, da komme ich mit dem Schreiben nicht
nach. (Allgemeine Heiterkeit.)
Als Nächster am Wort ist der Kollege Dampier. (GR Christian Oxonitsch: Nein, Frank!
Dampier ist gestrichen, er telefoniert gerade!)
Okay, die Kollegin Frank. Sie haben jetzt nur mehr
20 Minuten.
GRin Henriette Frank (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau
Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Eine Stadt ist eine Summe von
Dörfern, die durch ihren sozialen Zusammenschluss ein Gesamtes ergeben. Um
jedoch diese Dörfer, und in Wien handelt es sich dabei um die Grätzel
beziehungsweise Bezirke, aktiv zu gestalten, genügt es nicht, wieder einmal
Superlativprojekte vorzustellen, mit einem Wortlaut wie: „Von besonderer
Bedeutung ist dabei die Errichtung des höchsten Towers Österreichs." Oder
dann werden noch die Höhen, die Geschoße, Bruttorauminhalte und so weiter
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