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Gemeinderat, 19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 28 von 71

 

der Bebauungsbestimmungen zeitlich zu begrenzen. Es wäre in jedem Fall gescheiter, wenn die Stadt Druck ausüben würde, dass sich innerhalb der WED etwas ändert. Denn in Wien sind solche zeitlichen Beschränkungen von Bebauungsbestimmungen eher unüblich. Ich denke an ein anderes großes Projekt, den Hauptbahnhof. Ich denke, dass man gerade dort bei den Flächen beim Gürtel solche zeitlichen Beschränkungen der Bebauungsbestimmungen sehr gut hätte einsetzen können. Dann hätte man auch das Argument wie im Antrag der SPÖ, da hätte man auch Rücksicht auf die Anrainer nehmen können.

 

Zum Plandokument selbst: Die ÖVP war schon immer für eine Entwicklung der Donauplatte. Das war immer ein Anliegen. Im Gegensatz zur Wienerberg- City - da komme ich wieder auf den Kollegen Mahdalik zu sprechen -, wo strengste Denkmalschutzbestimmungen herrschen, bietet der Standort der Donau City ideale Voraussetzungen, um eine moderne Architektur und eine anspruchsvolle Skyline zu platzieren. Ich bin auch davon überzeugt, dass das spannende Projekt von Dominique Perrault geeignet ist, ein neues Wahrzeichen nicht nur für das Wien über der Donau, sondern für das gesamte Wien zu werden.

 

Der Herr Stadtrat hat sich in den letzten Wochen und Monaten bereits um sehr viel Steuergeld für dieses Projekt feiern lassen. Auch das ist Wien und das Selbstverständnis der SPÖ!

 

Sehr geehrte Damen und Herren, zur Kritik, vor allem der GRÜNEN, wegen der Höhe, möchte ich noch einmal festhalten, dass uns bereits in der Stadtentwicklungskommission vor eineinhalb Jahren, als uns das Projekt vorgestellt wurde, gesagt wurde, dass die Höhe der Türme noch variieren kann. Als echter Wiener habe ich damals schon gewusst, was das bedeutet, es wird mehr und nicht weniger. Ähnlich wie bei den vorher in der Aktuellen Stunde diskutierten Tarifen werden diese auch immer höher und nicht niedriger. Ich hoffe aber, dass bei den Türmen die Qualität passt, was bei der Benützung der öffentlichen Verkehrsmittel nicht immer der Fall ist.

 

Zu den Freiheitlichen: Bei der Kritik an dem Projekt oder an den Zuständen auf der Donau City kommt mir schon vor, dass sie ein Gegner einer spannenden, modernen Architektur sind, wenn man sich nämlich ihren Antrag, den sie eingebracht haben, anschaut. Ich glaube, sie bringen zwei Anträge ein. Einen haben sie eingebracht, den einen Antrag, den ich meine, dem wir nicht zustimmen werden. Wenn ich daraus die Conclusio ziehe, sind sie eigentlich dafür, dass man dort Reihenhäuser und Einfamilienhäuser und keine Hochhäuser platziert. Ich bitte noch einmal, den Antrag zu überarbeiten, denn er ist nicht wirklich logisch! (Beifall bei der ÖVP.)

 

Eine Kritik gibt es natürlich auch an der Vorgangsweise der Wiener Stadtplanung. Diese Geheimhaltung der Windstudie, würde ich sagen, war wirklich ein lächerlicher Akt, der in Wirklichkeit nur bedingt aussagekräftig ist und Maßnahmen zur Verbesserung setzt, bei diesen zwei Hotspots, die da angeführt werden, selbst thematisiert und anbieten. Zumal sind die beiden Hotspots nur, und das ist das Lustige, das Humorvolle daran, indirekt für das Vorhaben aussagekräftig, da diese sich noch gar nicht auf den jetzt zu widmenden Flächen befinden. Ich denke, dass man bei einem solchen Projekt diese Spielereien unterbinden sollte, das in Wirklichkeit nur Munition für die Gegner eines an sich sinnvollen und guten Projektes darstellt. In der Studie steht, dass die Komfortschwelle von 20 Stundenkilometern Windstärke an zwei Stellen an zwischen 20 und 50 Tagen überschritten wird. Nur, diese beiden Stellen befinden sich nicht auf den zu widmenden Flächen. Das ist ein bisschen dubios.

 

Sehr geehrte Damen und Herren, abschließend, für uns ist das Gebiet der Donau City nicht nur ein guter, urbaner Wohn- und Wirtschaftsstandort, sondern auch ein Arbeitsplatzstandort mit den besten Entwicklungsmöglichkeiten. Derzeit arbeiten auf der Donauplatte 5 000 Menschen. Mit der Realisierung der weiteren Bürobauten werden an die 15 000 Menschen dort arbeiten. Ich denke, das ist gut für die Donau City. Ich denke, das ist gut für die Menschen in dieser Stadt. Ich denke, dass es für die gesamte Stadt gut ist. Wir werden dem Plandokument zustimmen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste ist Frau GRin Schrödl am Wort.

 

GRin Karin Schrödl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Bevor ich zu dem Plandokument komme, muss ich dem Kollegen Mahdalik, den ich jetzt leider nirgendwo sehe, ein Angebot machen. (GR Alfred Hoch: Er schreibt gerade einen Antrag!) Weil wenn es für ihn so schwierig ist, sich in der Donau City zurechtzufinden, mache ich dort mit ihm gern einmal eine Führung. Dann kennt er sich aus und kann uns nicht verloren gehen.

 

Wir DonaustädterInnen und vor allem wir Kaisermühlner und Kaisermühlnerinnen sind von Oppositionspolitikern seit Jahren einiges gewöhnt. Schon seit Jahrzehnten nörgeln und kritisieren Sie an Projekten herum, die für die Bevölkerung in unserem Stadtteil wichtig und richtig sind. Das geht von der Ablehnung des Baus der Donauinsel über die Platte bis zur UNO-City. Ich habe noch im Ohr, wie die Idee, diese Platte zu bebauen, von manchen aufgenommen worden ist. Da wurden statische Katastrophen prophezeit, es wurde behauptet, dass dort keiner wohnen wolle. Glücklicherweise haben die damaligen Verantwortlichen nicht darauf gehört, was da gesagt wird und wir verfügen heute auf der Donauplatte über hochwertigstes Wohngebiet sowie über einen attraktiven Wirtschaftsstandort.

 

Nun, bei der Weiterentwicklung dieses Gebiets, fallen hier manche in die alte Tonart zurück. Statt hier konstruktiv mitzuarbeiten, werden die Anrainer verunsichert und mit aus dem Zusammenhang gerissenen Halbwahrheiten und Unwahrheiten bombardiert. Ich verwehre mich vehement dagegen, dass Sie hier völlig unnötige Ängste schüren, um billiges politisches Kleingeld daraus zu schlagen!

 

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