Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 71
Meine Damen und Herren, ich habe das aus Sicht der
Freiheitlichen, klar und deutlich, ein bisschen zu lang, fürchte ich, dargelegt,
aber ich wollte das Ganze ein bisschen geschichtlich aufrollen. (GRin Mag Waltraut Antonov: Viel zu lang!)
- Viel zu lang? Es tut mir leid. Das nächste Mal werde ich es kürzer machen. (GR Mag Rüdiger Maresch: Das wäre schön!) Ich
wollte nur unsere Beweggründe darlegen, aus Rücksicht auf die Bevölkerung, aber
auch, um der Geschäftemacherei der Großen, die hier von der SPÖ massiv und
vorsätzlich unterstützt werden, einen Riegel vorzuschieben! (GR Mag Rüdiger Maresch: Bringt ihm bitte
endlich den Antrag! - GR Mag Wolfgang Jung bringt dem Redner einen
schriftlichen Antrag zum Rednerpult.)
Danke, wenn es der richtige wäre, könnte ich ihn
jetzt einbringen. (GR Mag Rüdiger
Maresch: Den richtigen bitte!) Ich werde jetzt zum Schluss meiner Rede
kommen, sonst wird der Maresch unruhig. Wir werden hier und heute diesem
Plandokument unsere Zustimmung verweigern (Dem
Redner wird ein weiterer schriftlicher Antrag zum Rednerpult gebracht. - GR Mag
Rüdiger Maresch: Ist das der richtige?), werden aber, bevor ich zur
Danksagung für die lange Aufmerksamkeit komme, noch einen Beschlussantrag
einbringen. Die Begründung werde ich Ihnen ersparen, er liegt Ihnen auch vor.
Der Antrag lautet:
„Der Gemeinderat spricht sich gegen die zwischen der öffentlichen
Auflage und dem nun vorliegenden Planentwurf exorbitanten Höhen- und
Nutzflächenzuwächse bei den neuen Hochprojekten DC-Tower eins und DC-Tower zwei
aus und verlangt die Neuauflage des veränderten Planentwurfs.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt.“ (Beifall bei der FPÖ.)
Meine Damen und Herren, so darf und kann man mit der
Bevölkerung nicht verfahren, auch wenn man eine absolute Mehrheit in den Händen
hält! Meine Damen und Herren von der SPÖ, reißen Sie sich am Riemen,
informieren Sie die Bevölkerung von Anfang an richtig, schenken Sie reinen Wein
ein und unterstützen Sie nicht weiter die Geschäftemacherei der Großkopferten
in dieser Stadt! - Vielen Dank. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste
am Wort ist Frau GRin Dipl-Ing Gretner. Ich erteile es ihr.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub
im Rathaus): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Das ist natürlich einigermaßen verwirrend, welche Show
der Herr Kollege hier abgezogen hat.
Nur eine Richtigstellung: Die GRÜNEN würden sich nur
engagieren, wo sie gute Wahlergebnisse haben, das möchte ich nicht so stehen
lassen. Ich möchte erinnern, sogar gleich vis-à-vis, über der Straße, beim so
genannten Mondscheinhochhaus, wo jetzt ein Hotelprojekt realisiert wurde, hat
es auf Grund der Initiative der GRÜNEN in Zusammenarbeit mit den BewohnerInnen
des Gemeindebaus und auch einiger Kollegen der anderen Fraktionen nun die
Möglichkeit gegeben, einen Spielplatz zu errichten. Ich möchte den Herrn
Mahdalik auch daran erinnern, wer für die Abschaffung der Mahngebühr bei
Gemeindebauten verantwortlich ist. Darauf haben die GRÜNEN hingewiesen. Ihre
Aktivitäten im Gemeindebau würde ich eher unter hetzerische Aktivitäten
einreihen und nicht in die wirklich konstruktive Zusammenarbeit, um das Klima
in unserer Stadt zu verbessern! (Beifall
bei den GRÜNEN. - GR Mag Harald STEFAN: Ein bisschen Hetze von Ihnen!)
In einem Punkt möchte ich ihm doch teilweise recht
geben, was das Plandokument betrifft. Es gab massive Veränderungen zwischen der
öffentlichen Auflage und dem Plandokument, das uns nun vorliegt. Und zwar kann
man sich das ganz leicht ausrechnen, die Bruttogeschoßfläche wurde von vormals
88 750 m² bei einem Turm auf nun 164 700 m² vergrößert. Wie
jeder deutlich erkennen kann, ist das fast eine Verdoppelung der
Bruttogeschoßfläche. Das ist dadurch zu Stande gekommen, dass einerseits die
Höhe, aber auch der Umriss verändert wurden. Beim zweiten Turm war es auch eine
Steigerung um ungefähr 50 000 m². Also in beiden Fällen sind es
ungefähr 50 Prozent, die noch einmal draufgeschlagen wurden. StR Schicker
hat in einer öffentlichen Aussendung gemeint, es wäre bekannt, dass der Turm so
hoch werden würde. Ich glaube, es war ihm bekannt, es war mir bekannt, aber
möglicherweise nicht den Bürgerinnen und Bürgern, die bei der öffentlichen
Auflage waren (GR Alfred Hoch: Der
Stadtentwicklungskommission war es bekannt!) und sich angesehen haben, was in dem Plandokument gestanden ist. Ich
meine, das wäre doch das Mindeste, dass man da richtige Dinge vorlegt und nicht
solche massiven Änderungen nach dieser öffentlichen Auflage macht! Es wirft
wirklich kein gutes Licht auf das demokratiepolitische Verständnis der Wiener
SPÖ! Das ist der erste große Kritikpunkt dazu. Deswegen meine ich, der Antrag,
dass man diesen Plan eigentlich neu auflegen müsste, ist durchaus berechtigt,
weil es eben solche massiven Änderungen gegeben hat.
Nun zu den Qualitäten der
Planungen: Es stimmt, es gab einen Masterplan, wo Leuten, die dorthin gezogen
sind, durchaus bekannt war, dass es noch weitere Bautätigkeiten geben wird.
Allerdings waren in dem Masterplan auch ganz gute Ideen enthalten, wie zum
Beispiel, dass man die FußgeherInnenebene freihalten will und die Zufahrt
unterirdisch regelt. Das war eigentlich eine der Neuerungen im Wiener
Städtebau. Wie ich jetzt erfahren habe, soll es eine Ausnahme für einen der
beiden Türme geben, weil die WED behauptet, dieser Turm ließe sich sonst nicht
vermarkten und diese gute Idee, eine Fußgeherebene vorzusehen, wäre nicht mehr
möglich. Also das ist eine massive Verschlechterung für das ganze Projekt und
für die Leute, die dort leben. Das ist nur auf Grund der Verwertbarkeit für die
Firma WED, glaube ich, auch nicht ausreichend begründet, weil ich denke, so
attraktive Flächen direkt an der Donau würde man schon losbekommen. Wenn nicht,
ist das ganze Projekt sowieso fragwürdig.
Ein
zweiter Punkt ist, es gibt Wohnbauten, die mit dem Argument der freien Sicht
auf die Stadt und auf die Donau beworben und verkauft wurden. Vor allem diesem
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