Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 9 von 71
Leistungen
der Stadt Wien und durch die Leistungen von Wiener Wohnen die Mieten in den Gemeindewohnungen
in etwa um die Hälfte kostengünstiger sind als in vergleichbaren Wohnungen am
freien Markt.
Vorsitzender
GR Godwin Schuster: Danke, Herr Stadtrat. Die fünfte und letzte
Zusatzfrage kommt von GRin Frank. – Bitte.
GRin
Henriette Frank (Klub der Wiener Freiheitlichen): Zuerst
möchte ich auf Ihre Beantwortung kurz eingehen. Sie sprachen davon, dass es
einen Beirat in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer, Vertretern von Wiener
Wohnen und den Kontrahenten gibt, in dem jetzt neue Projekte oder neue
Verhaltensweisen ausgearbeitet werden.
Frage:
Kann man hier nicht so eine Art Unterausschuss bei Wiener Wohnen einrichten –
also nicht Frage, sondern Anregung, denn meine Frage kommt erst –, wo auch die
Opposition dabei ist, wenn es um solche Gespräche geht? Das würde ich anregen,
und es würde mich freuen, wenn es diese Möglichkeit gäbe.
Aber
im Zusammenhang mit dem OGH-Urteil hat die Arbeiterkammer dann auch sehr
ausführlich die Betriebskosten behandelt, und gerade die Freiheitlichen sind ja
immer große Kritiker, wenn es um diese Betriebskosten geht, weil sie unserer
Meinung nach generell überhöht sind. Nur hier wurden besondere Facetten
aufgezeigt, zum Beispiel, dass eben Provisionen von Versicherungen rückfließen
müssen an die Mieter, dass Grundstücksteile, wo nur ein Mieter einen
Kleingarten benutzen kann, nicht generell umlegt werden auf eine
Wohngemeinschaft und so weiter – ich will das jetzt nicht im Detail anführen –
und vor allem auch das Verursacherprinzip der Entrümpelungen.
Wie
handhabt das jetzt Wiener Wohnen, beziehungsweise in welcher Form werden Sie
den Mietern das jetzt auch klarmachen, dass solche Rückflüsse tatsächlich
erfolgen? Denn die Betriebskostenabrechnungen, die die Mieter derzeit kriegen,
umfassen zehn globale Punkte, und ich glaube nicht, dass jeder Mieter in der
Lage ist, auf Grund von Einzelbelegen das alles nachzuvollziehen.
Vorsitzender
GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf
StR Dr Michael Ludwig:
Ich halte das für einen wichtigen Punkt, den Sie ansprechen, Frau GRin Frank,
denn in der Tat ist es sicher gut, wenn wir die Kommunikation, die es zwischen
Wiener Wohnen und den Mieterinnen und Mietern gibt, noch intensivieren. Ich
glaube, dass sich da viele Missverständnisse auch aufklären lassen, und ich denke,
dass da ein wichtiges Instrument im Rahmen dieser Kommunikation auch die
Mieterbeiräte sind.
Das
ist auch der Grund, warum ich mir vorgenommen habe, die Mieterbeiräte in den
nächsten Wochen einzuladen und mit den Vertreterinnen und Vertretern der Mieterbeiräte
gemeinsam darüber nachzudenken, wie wir diese Information intensivieren können,
wie wir auch den Mieterbeiräten vermitteln können, wie die
Betriebskostenabrechnungen zu deuten, zu interpretieren sind, welche
Anlaufstellen sie haben, um nachzufragen, was in die Betriebskostenabrechnung
alles miteingerechnet wird.
Ich
denke, dass die Mieterbeiräte auch eine gute Möglichkeit sind, in den
Wohnhausanlagen zu kommunizieren, was Allgemeinkosten sind, was eine
Gemeinschaft gemeinsam tragen muss – Sie haben einige Beispiele selbst
angeführt – und wo es sich um quasi individuelle Kosten einzelner Mieterinnen
und Mieter handelt. Sie wissen, dass das sehr oft auch Streitpunkt zwischen den
Mieterinnen und Mietern selbst ist. Hier wollen wir die neugeschaffenen
Instrumente wie die Gebietsbetreuung beispielsweise, aber auch die neuen
Mediatoren, die wir eingesetzt haben, dazu verwenden, um den Mieterbeirätinnen
und Mieterbeiräten noch eine zusätzliche Unterstützung zu bieten.
Ich
möchte aber auf den ersten Teil Ihrer Frage auch noch zu sprechen kommen. Sie
wissen, dass ich immer starkes Interesse habe, wenn wir Neuerungen einführen,
das auch mit einem breiten Konsens durchzuführen. Deshalb würde ich gar nicht
glauben, dass es notwendig ist, einen Unterausschuss einzurichten, sondern ich
würde das direkt im Ausschuss berichten und zur Diskussion stellen, denn ich
glaube, dass es Sinn macht, dass wir hier gemeinsam zu einem Ergebnis kommen,
das wir auch gemeinsam tragen können. Ich bin da gerne bereit, auch Anregungen
im Vorfeld von Ihnen und anderen Mitgliedern des Wohnbauausschusses
aufzugreifen.
Vorsitzender
GR Godwin Schuster: Danke für die Beantwortung der 3. Frage.
Wir kommen nun zur
4. Anfrage (FSP - 01379-2007/0001 - KGR/GM), die von GRin Dipl-Ing Sabine Gretner
gestellt ist und an den Herrn Bürgermeister gerichtet ist. (In der
Tageszeitung "Kronen Zeitung" vom 10. März 2007 heißt es, dass Sie
"voll hinter dem geplanten Konzertsaal der Sängerknaben am Augarten-Spitz
stünden" und für eine möglichst rasche Einreichung des Projektes eintreten
würden. In der "Wiener Zeitung" vom 17. März 2007 sind Sie mit
"Der Platz ist für die Sängerknaben" zitiert. Sehr geehrter Herr
Bürgermeister, auf Grund welcher fachlicher Grundlagen treten Sie für den
Sängerknaben-Konzertsaal am Standort Augarten-Spitz ein?)
Ich
bitte um die Beantwortung.
Bgm Dr Michael Häupl: Sehr geehrte Frau Gemeinderätin!
In Beantwortung Ihrer Frage darf ich zunächst einmal
auch darauf hinweisen, dass die Wiener Sängerknaben eine Institution sind, die
seit Jahrzehnten dank ihres hohen künstlerischen Niveaus den Ruf Wiens als eine
Stadt der Musik, der Künste und der Kultur abrunden und festigen. Es ist eine
Institution, die vom Idealismus und den besonderen Fähigkeiten zahlreicher
junger Menschen getragen wird. Die Wiener Sängerknaben sind deshalb auch in
ihrer Heimatstadt bei der Schaffung einer angemessenen, zeitgemäß
ausgestatteten Wirkungsstätte grundsätzlich vom Wiener Bürgermeister zu
unterstützen.
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