Gemeinderat,
18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 83 von 104
Werbetafeln an diesen Häusern anbringen wollen, damit
man endlich darauf aufmerksam wird, dass es dort auch Geschäfte gibt. Leider
ist das Geld weg und die Gewista streitet mit den Genossenschaften, weil sie
die Tafeln nicht montieren können. Das ist auch kein Zustand. Sie sind
aufgefordert, Herr Stadtrat, mit den Bauträgern zu reden, dass sie die
Verträge, die die Gewista mit den Geschäftsleuten eingegangen ist, auch duldet.
Es kann nicht sein, dass die anfangen zu streiten, ob dort eine Werbetafel für
die Geschäftsleute hängt oder nicht.
Abschließend, Herr Stadtrat und meine Damen und
Herren von der Sozialdemokratie, das nächste Projekt, wo wir ähnliche Probleme
haben werden, wird sicher kommen. Das wird das ganze Gebiet der KDAG-Gründe in
Meidling sein. Ich will das jetzt nur abschließend sagen, ich will jetzt nicht
unken und ich werde nicht unken, aber es gibt schon Anzeichen dafür, dass es in
dieser Siedlung ähnliche Probleme geben wird. Erstens ist nicht gebaut worden,
wie geplant worden ist. Den Leuten sind Sachen versprochen worden, die absolut
nicht gebaut worden sind. Da haben Leute Wohnungen mit Glasdächern, die man
leider im letzten Stock vergessen hat zu bauen. Jetzt muss der aus der Garage
im Winter auf einem Gang gehen, der nicht gedeckt ist. Bei Wind, Schnee oder
Regen ist das unglaublich.
Zum Beispiel ist etwas passiert, das auch eigenartig
ist. Ich kenne jemanden, der am Abend heimkommt, eine Art Loggiaverbau hat und
dann sein Fenster, so ein Schiebefenster, öffnen will. Er denkt sich, komisch,
das klemmt heute, das Schiebefenster geht nicht auf, das gibt es nicht. Er
schaut und es ist zugeschraubt. Er war den ganzen Tag nicht zu Hause. Wieso ist
sein Fenster zugeschraubt? Er kann das Fenster nicht mehr öffnen. Da hat sich
nach Langem herausgestellt, nach zwei Tagen hat er die Antwort der
Genossenschaft bekommen, es ist Folgendes passiert, und das ist bedenklich: Da
ist ein Monteur dieser Genossenschaft mit dem Zentralschlüssel in die Wohnungen
gegangen, weil die Gefahr bestand - ganz richtig, die Gefahr - dass durch die
Schiebefenster, wenn der Wind kommt, das eine oder andere unter Umständen
herausfliegt. Daher ist es im Sinne der Sicherheit besser gewesen, dass man es
gleich zuschraubt. Es wäre fein gewesen, wenn man das den Mietern dort vielleicht
mitgeteilt hätte und nicht wie ein Dieb in die Wohnung einsteigt und dem das
Fenster zuschraubt. Das nur am Rande.
Sie haben mit den Baugenossenschaften ein großes
Feld, Herr Stadtrat, um denen einmal ein bisschen auf die Finger zu klopfen!
Jetzt sagt zum Beispiel - ich muss nachdenken, wer
jetzt für die Gesundheit zuständig ist - die Frau StRin Wehsely, das
Geriatriezentrum Lainz wird abgesiedelt, wir machen sechs oder sieben
verschiedene kleinere Einheiten. Es soll mir recht sein, dass abgesiedelt wird.
Dass man es dann verkauft, ist mir nicht recht. Aber mit Erstaunen lese ich,
dass eines dieser Pflegeheime in der Tscherttegasse auf KDAG-Gründen sein wird.
Erstens ist alles fertig, dort gibt es kein Pflegeheim, es gibt nicht einmal
einen Platz dafür. Wo man das hinbauen will, weiß ich nicht. Zweitens, was die
nächste Sache ist, dass man derzeit im KDAG nicht einmal eine U-Bahn-Auf- und
-abfahrt Richtung stadteinwärts hat. Da müssen die Leute aufs Schöpfwerk gehen.
Das muss man sich einmal vorstellen, im Winter mit dem Kinderwagen, wenn es
kalt ist, muss man aufs Schöpfwerk gehen oder die ganzen 700 m um die
Tscherttegasse herum! Auch hier sind Sie gefordert, endlich im Sinne der
besseren Wohn- und Familienfreundlichkeit etwas zu tun!
Schlussendlich, Herr Stadtrat, und das lassen Sie
sich auf den Weg mitgeben, verhindern Sie in der unmittelbaren Umgebung der
KDAG-Gründe das Gleisdreieck! Da gibt es schon wieder Genossenschaften, die
dort unbedingt Wohnungen hinstellen wollen. Im Bezirk sind die Mehrheit und die
Opposition dagegen, dass man es verbaut. Es gibt aber drei Genossenschaften,
die das unbedingt verbauen wollen. Das wäre unheimlich skandalös! Es ist
gesundheitsschädigend, haben die MA 22 und die Umweltanwaltschaft
festgestellt. Ich bitte Sie, hier mit dem Planungsstadtrat Hand in Hand zu
gehen, dass man bei diesem Gleisdreieck keine Wohnungen hinbaut, sondern dieses
Gebiet als Grünfläche für die dort ansässigen Bewohner belässt, auch kein
Gewerbe und keine Büros. - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet.
Die Debatte über die Beantwortung der Dringlichen
Anfrage ist damit beendet.
Wir kehren zur Tagesordnung bei den Postnummern 2, 3,
4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 zurück. Die Berichterstatterin ist schon da.
Als nächste Rednerin habe ich Frau GRin Yilmaz. -
Bitte sehr.
GRin Nurten Yilmaz (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Frau Berichterstatterin! Sehr geehrte Damen und Herren!
Nach einer kurzen, nein, nicht so kurzen, sondern
geraumen Unterbrechung (GR Dr Herbert Madejski: Akzeptabel!), akzeptablen Unterbrechung, kommen
wir wieder zu den Förderungsanträgen, unter anderem der MA 17.
Ich möchte jetzt, es ist vieles gesagt worden, nicht
wieder auf die einzelnen Vereine eingehen, die Jahr für Jahr auf dieser Liste
stehen, die eine hervorragende Integrationsarbeit machen und wirklich gute
Partnerinnen und Partner der Stadt Wien betreffend die Integrationsarbeit sind.
Frau Kollegin Matiasek, es ist mühsam, es ist immer
dasselbe. Sie müssen anerkennen, diese Menschen leisten gute Arbeit für ein
friedliches Zusammenleben in dieser Stadt. Sie verweigern die Unterstützung
sowohl finanziell als auch in Ihren politischen Statements, aber erwarten sich,
dass die Integration von sich aus vonstatten geht. Das geht leider nicht. Dazu
braucht es Strukturen, braucht es auch Geld und Unterstützung. Diese
Unterstützung werden wir, so lange wir in dieser Stadt die Verantwortung haben,
immer wieder leisten! (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und Herren, ein
besonderes
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