Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 29 von 78
nert werden möchte.
Er hat uns nur über die Presse ausrichten lassen, dass er emotional dahinter steht, dass er sogar mit ganzem Herzen dahinter steht. Das ist auch gut so. Denn wir werden in den nächsten Wochen und Monaten sehr deutlich darauf hinweisen, dass dieses Regierungsübereinkommen ganz genau die Handschrift dieses Wiener Bürgermeisters trägt.
Herr Bürgermeister, ich gratuliere Ihnen zu Ihrem
Beitrag zu diesen Regierungsverhandlungen! Ich wünsche Ihnen noch ganz viele
solcher Erfolge! Noch ein paar solche Erfolge und Ihre Mehrheit in Wien ist
ganz sicher weg, Herr Bürgermeister! (Beifall bei der FPÖ.)
Meine Damen und Herren, es hat etwa auch Lhptm Pröll
längst erkannt, dass dieser Zug in die falsche Richtung fährt. Er kritisiert
seine eigene schwarze Bundespartei dafür. Auch Ihre Genossen in anderen
Bundesländern, in der Steiermark, in Vorarlberg, in Oberösterreich,
distanzieren sich bereits längst von dieser Regierung. Nur zur Erinnerung, es
hat die Österreichische Volkspartei bei diesen Verhandlungen alle Kernressorts
erhalten, Innenministerium, Außenministerium, Finanzen, Wirtschaft und auch
Arbeit. Es ist eigentlich ein schwarzer Bundeskanzler mit einem roten
Parteibuch.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer
(unterbrechend): Meine Damen und Herren, darf ich Sie bitten. Ich
verstehe alle Abschieds- und Begrüßungszeremonien und so weiter, aber ein
bisschen sollte man noch den Redner hören und nicht die Kulisse. Bitte.
GR DDr Eduard Schock (fortsetzend): Ein führender
Gewerkschafter hat das in der Öffentlichkeit so formuliert: „In der Mitte kickt
unser roter Bundeskanzler und links und rechts von ihm zwei Bodyguards, lauter
Schwarze, und das hat nicht einmal der Alfred verdient!" Das sagt dieser
Gewerkschafter.
Meine Damen und Herren, wie sieht es denn mit der
Personaldecke in dieser Regierung aus?
Da haben wir einen Bundeskanzler, der in seiner
Freizeit Nachhilfestunden als Lehrer gibt. Darüber soll sich jeder seinen Teil
denken. (GR Karl Dampier: Er kann es ja
auch!) Er kann es vielleicht, das werden wir sehen.
Wir haben aber auch einen Verteidigungsminister, der
den Wehrdienst, den Dienst mit der Waffe, verweigert hat, einen
Verteidigungsminister, der dann gleichzeitig Einsatzbefehle geben soll! Wir
haben einen roten Minister, der den Dienst mit der Waffe ablehnt und, wenn es
darauf ankommt, den Schießbefehl geben muss! Da hat er offenbar keine
Gewissensbisse!
Aber das ist noch nicht alles. Wir haben auch eine schwarze
Familienministerin, der die Kinder auf die Nerven gehen, wenn sie im Nobellokal
speist oder nach New York fliegt, wie sie selbst sagt, die meint, dass Kinder
das Leben beeinträchtigen können und die über dieses Problem sogar ein ganzes
Buch geschrieben hat!
Meine Damen und Herren, das ist schon wie in einem
Kabarett! Das ist eine Laienspielgruppe, die sich zur Inszenierung eines
Kabaretts eignet! Ich meine, die Regierung sollte am besten überhaupt im Fernsehen
als Kabarett auftreten, dann würden wir uns viel Geld ersparen! Dann würde sich
vor allem der ORF viel Geld ersparen, wenn die Regierung im
Unterhaltungsprogramm sogleich als Kabarett auftritt!
Was haben die Regierungsparteien im Wahlkampf nicht
alles versprochen? Nur zwei Punkte, die Sie alle kennen:
„Sozialfighter statt Eurofighter" - Meine Damen
und Herren, die Flieger kommen. Die erste Rate ist schon bezahlt worden. Wie
schauen diese „Sozialfighter" aus, die von der SPÖ eingefordert wurden?
Nur jene Belastungen, die bereits im Regierungsübereinkommen stehen: Die
Sozialversicherung wird erhöht, die Vignette wird erhöht, die Mineralölsteuer
wird erhöht, die Gebühren werden erhöht und wahrscheinlich auch die
Studiengebühren, obwohl Sie im Wahlkampf versprochen haben, diese abzuschaffen!
Meine Damen und Herren, die oberösterreichische
Sozialdemokratie hat sich daher bereits von dieser Regierung verabschiedet.
Ihre oberösterreichischen Genossen haben im Linzer Gemeinderat vorige Woche
einen Antrag eingebracht, die Studiengebühren abzuschaffen. Meine Damen und
Herren, wir werden daher heute die Nagelprobe machen. Wir werden genau diesen
Antrag ihrer oberösterreichischen Genossen aus dem Linzer Gemeinderat hier
gleichlautend einbringen.
Ich zitiere jetzt wörtlich aus diesem Antrag der
oberösterreichischen Sozialdemokratie im Linzer Gemeinderat:
„Dieser Vorschlag der Sozialarbeit macht Studierende
zu Fronarbeitern des 21. Jahrhunderts und ist strikt abzulehnen.
Insbesondere für so wichtige gesellschaftliche Aufgaben wie Bildung und soziale
Dienste ist diese Form der Fronarbeit aus Sicht der Leistungsempfänger
abzulehnen. Es erfordert beispielsweise die anspruchsvolle Arbeit in der im
Koalitionspapier genannten Hospizbewegung ein hohes Maß an Professionalität.
Die gefertigten Gemeinderäte stellen daher
nachfolgenden Beschlussantrag: „Die österreichische Bundesregierung wird
aufgefordert, das Thema der Studiengebühren neu zu verhandeln und der Wiener
Gemeinderat spricht sich dafür aus, die Studiengebühren abzuschaffen.
Meine Damen und Herren, in formeller Hinsicht
beantragen wir die sofortige Abstimmung.“
Wir fordern Sie auf, nehmen Sie sich doch an Ihren
Genossen in Linz ein Beispiel! Stimmen Sie hier Ihrem eigenen Antrag aus Linz
zu, meine Damen und Herren von der SPÖ! Stimmen Sie hier vor allem Ihrem
eigenen Wahlversprechen zu, meine Damen und Herren! (Beifall bei der FPÖ.)
Meine Damen und Herren, wir werden
mit dem heutigen Tage auch eine neue Vizebürgermeisterin haben. Wir haben nicht
nur eine Vizebürgermeisterin, sondern auch, wie man überall hört und aus
verlässlichen Quellen erfahren hat, wir haben auch eine designierte neue
Bürgermeisterin, meine Damen und Herren, die in dieses Amt dann 2010 auch
formell eingeführt werden soll. Und wir wählen da heute eine Stadträtin zur
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