Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 14 von 78
darauf: Wie entwickeln sich die Schülerzahlen? Wie
entwickeln sich die Schultypen? Welche sonstigen Erfordernisse brauchen wir in
räumlicher und personeller Hinsicht, dass wir nicht Einzelmaßnahmen
diskutieren, sondern ein Gesamtkonzept entwickeln?
Daher meine Frage: Werden Sie - nicht zuletzt auch
aufgrund der sich ändernden gesetzlichen und pädagogischen Rahmenbedingungen -
einen Runden Tisch auf Wien-Ebene einberufen, wo wir ein Gesamtkonzept
vielleicht auch gemeinsam entwickeln: politische Ebene, Beamtenebene,
Schulpartnerebene?
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte,
Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska: Entschuldigung, es
hat das Verb gefehlt, damit waren der Satz und die Frage nicht vollständig.
Aber ich erahne, was Sie sagen wollten, und daher kann ich Ihnen gerne
antworten.
Zum einen möchte ich vor allem fürs Protokoll festhalten,
dass es sich um keine Schulschließung handelt, sondern um eine
Standortverlegung. Der Standort Embelgasse wird auch nicht als Schulstandort
geschlossen, sondern er bekommt einen neuen Verwendungszweck. - Nur fürs
Protokoll. Ich weiß zwar, wie Ihre Presseaussendung aussehen wird; macht
nichts, wir wollen es nur festhalten, der Richtigkeit halber.
Selbst wenn - wobei ich nicht anstehe, das hier auch
zu sagen - der Schulstandort, die schulorganisatorische Form Embelgasse
ausläuft und in andere Hauptschulstandorte übergeht, bekommt der Schulstandort
einen anderen Verwendungszweck, einen ganz wichtigen, wie ich meine, weil die
Berufsschülerinnen und Berufsschüler auch ein Anrecht darauf haben, einen
Standort zu haben, der die Ausbildungsqualität sicherstellt.
Zu Ihrer eigentlichen Fragestellung sage ich Ihnen,
dass erstens die von Ihnen immer implementierte Vermutung, dass es sich hier um
ein planloses Vorgehen handelt, nicht stimmt. Das ist aber sozusagen das
politische Spiel zwischen Regierungsverantwortung und Opposition, das ist Ihr
gutes Recht.
Wir planen hier sehr konkret. Was allerdings für die
nächste Zeit dazukommt und was mich durchaus hoffnungsfroh stimmt, sind
bestimmte Passagen im Regierungsübereinkommen der neuen Bundesregierung, weil es
hier immerhin in bestimmten Bereichen Hinweise gibt, die eine gemeinsame
Vorgangsweise - vor allem im Hinblick auf Schulstandorte über die
Pflichtschulstandorte hinaus - durchaus in den Bereich des Möglichen stellt.
Und das macht Sinn! Das macht Sinn sowohl im ländlichen Bereich - und ich nehme
an, es wird aus guten Gründen auch mitgeholfen haben, dass es so drinsteht, wie
es drinsteht - als auch im städtischen Bereich, weil es da vor allem darum
geht, zu überlegen, wie man mit den Schulstandorten, die für den Bereich der
Zehn- bis Vierzehnjährigen benötigt werden, in Zukunft umgeht und welche
schulorganisatorischen und auch inhaltlichen Schwerpunktsetzungen es geben
wird.
Das ist für Wien natürlich sehr, sehr interessant,
das haben wir ja immer gesagt. Daher werde ich sicherlich auf politischer Ebene
zuerst das Gespräch suchen - wie ja auch von der Frau Bundesministerin
angekündigt -, um Überlegungen entlang des Regierungsprogramms anzustellen, das
dann bei der langfristigen Planung einzubringen und zu schauen, inwieweit das
mit der Wiener Planung akkordiert werden kann oder wo es neue Maßnahmen geben
muss. In diesem Sinne: Ja zu dem!
Was sicherlich nicht sein kann, ist, dass man
sozusagen die Planung mit allen Facetten der basisdemokratischen Vorgänge
entscheiden kann. Aber das wissen Sie genauso gut wie ich, und daher belasse
ich es einmal bei dem, was ich Ihnen jetzt gesagt habe.
Vorsitzender GR Günther Reiter: 4. Zusatzfrage: Frau GRin Matzka-Dojder. -
Bitte.
GRin Anica Matzka-Dojder (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Frau Stadträtin!
Danke für Ihre Ausführungen
über diese Standort-Evaluierungen! Ich habe noch eine Zusatzfrage: Hat man bei
dieser gesamten Planung und Veränderung auch die Veränderungen der
Klassenschülerhöchstzahlen berücksichtigt?
Vorsitzender GR Günther Reiter: Frau Vizebürgermeisterin.
VBgmin Grete Laska:
Das ist ein ganz, ganz wichtiger Hinweis, den ich gerne auch noch beantworte.
Wir haben ja - und das wurde schon diskutiert - in Wien, was die
durchschnittlichen Klassenschülerhöchstzahlen betrifft, den Vorteil, dass wir
eigentlich unterhalb der Grenze sind, die wir morgen im Wiener Schulgesetz
festlegen werden und die auch im Regierungsprogramm auf Bundesebene zumindest festgehalten wurde, was ja immer unsere
Absicht war, weil Teil-Länderlösungen gar nichts umzusetzen helfen.
Natürlich sind bei all den
Planungen, die wir jetzt vorhaben, diese Schülerzahlen eine Grundlage der
Betrachtung, das muss ja so sein. Es ist auch klar, dass wir uns in einer sehr
starken Veränderung befinden. Wir hatten vor 15 Jahren Jahrgangszahlen von
21 000. Wir hatten in den letzten Jahren sehr niedrige Jahrgangszahlen,
die jetzt in die Schule kommen. Und wir haben, dank der Maßnahmen der Stadt,
steigende Geburtenraten und befinden uns jetzt in etwa bei 18 500, was
sehr erfreulich ist und natürlich in die langfristige Planung mit eingebaut
werden muss.
Aber was ich sagen kann, ist: Jede Veränderung, jede Umstrukturierung, jede Umwandlung im Hinblick auf neue ganztägige Angebote orientiert sich natürlich auch nach diesen festzulegenden SchülerInnenhöchstzahlen.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke, Frau Vizebürgermeisterin. - Wir kommen zur 5. Anfrage
(FSP - 00253-2007/0001 - KFP/GM). Sie wurde von Herrn GR Dr Herbert Madejski an die amtsf
Stadträtin der Geschäftsgruppe Umwelt, Frau Mag Ulli Sima,
gestellt. (Das Wasserlabor der Magistratsabteilung 30 - eines der
anerkanntesten in Europa - wird wegen Umsiedlungsarbeiten ab Mitte 2007 zu den
Entsorgungsbetrieben Simmering zirka sechs Monate lang keine
Abwasserverschmutzungen im Raum Wien überprüfen beziehungsweise feststellen
können. Wie werden die in der „indirekten
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