Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 68 von 91
bisschen aufgebracht.
Also die SPÖ möchte das Parkpickerl über kurz oder
lang auf ganz Wien ausdehnen, und dazu sagt die FPÖ ganz klar Nein, meine Damen
und Herren. (Beifall bei der FPÖ.)
Aber wenn wir jetzt beim Thema Parkplatznot bleiben
wollen, kurz zum positiven Thema, zum Garagenbau in Wien, wo wir sagen können,
wir ziehen mit der SPÖ an einem Strang, in eine Richtung, wo die FPÖ auch sagt,
wir brauchen Garagen, denn eine gute Stellplatzsituation sorgt für eine gute
Basis für einen flüssigen Verkehrsablauf, eine gute Basis für die Wirtschaft,
eine gute Stellplatzsituation bedeutet auch, lieber Kollege Maresch, weniger
Fahrt um den Häuserblock (GR
Mag Rüdiger Maresch: Deswegen machen wir das Parkpickerl! Ganz genau!),
weniger Abgase, weniger Lärm, weniger Feinstaub – ganz gefährlich –, und deswegen
verstehen ich nicht, warum die Grünen
dagegen sind. Oder ich verstehe es doch: Weil es im Parteiprogramm steht, sich
immer wieder gegen Garagen auszusprechen, wo es doch die Bevölkerung klar und deutlich
zum Ausdruck bringt, dass sie auch Garagen will. Wer will die Garagen nicht? (GR
Mag Rüdiger Maresch: So wie am Bacherplatz! Da waren die Leute auch
motiviert!) Das sind zehn Chaoten, ein Wanderzirkus. (GR Dr Herbert Madejski: Die fahren aber mit dem Auto dorthin!)
Die waren gestern im Bacherpark, heute sind sie in der Lobau, morgen sind sie
am Bisamberg. Es sind ja immer die gleichen Leute, die anscheinend über kein
aufrechtes Arbeitsverhältnis verfügen (Zwischenrufe
bei den Grünen.) und die von
den Grünen unterstützt werden.
Die GRin Vassilakou hat schon Faschingskrapfen runtergebracht, morgen ist die
Madeleine Petrovic dort, Maresch war sicher schon dort. (GR Mag Rüdiger
Maresch: Genau! Ich war schon dort!) Ich habe sie mir ja am Wochenende
angeschaut, die Menschenmassen dort. (GR Mag Rüdiger Maresch:
Aubesetzer Mahdalik! Unglaublich!)
Ich bin ja jedes Wochenende in der Lobau zum Radfahren. (GR
Mag Rüdiger Maresch: Nehmen Sie noch ein paar mit! Oder waren die alle
getarnt?) 25 Zelte, 20
Hanseln, davon waren 8 Kinder. Schönstes Ausflugswetter am Sonntag. Da
hätte das Camp in der Lobau, das ja recht gemütlich ausschaut, eigentlich aus
allen Nähte platzen müssen.
Aber was ich damit sagen möchte: Die Bevölkerung will
den Garagenbau, sie will eine gute Stellplatzsituation. Darum darf sich die SPÖ
– und das mache ich ihr jetzt zum Vorwurf, nämlich ihr Verhalten in der Sache
Bacherpark – nicht von zehn Chaoten, die Berufsdemonstranten sind, die
Unterstützung von Global 2000, Greenpeace und deren ehrenamtlichen
beziehungsweise nichtehrenamtlichen Mitarbeitern erhalten, aus dem Konzept
bringen lassen. Auch wenn die Bezirksvorsteherin Stenzel dann eine
Gulaschkanone in den Bacherpark hinträgt, wobei ich mich heute noch frage, was
sie das angeht. Aber die würde wahrscheinlich auch ins Ernst-Kirchweger-Haus
einen Kaffe bringen, nur damit sie in die Zeitung kommt. (Beifall bei der FPÖ. – Lebhafte Heiterkeit bei den GRÜNEN. – GR Mag Rüdiger Maresch: Das war nicht
schlecht!)
Also hier muss ich der SPÖ ein Lob aussprechen, aber
ein Thema möchte ich noch ganz kurz beleuchten, damit ich unseren Antrag, den
ich heute einbringen möchte, auch kurz begründen darf. Und zwar geht es um die
vielen Zehntausenden Gehsteigüberfahrtsgenehmigungen – legal oder illegal –,
die Gehsteigabschrägungen, die es in Wien aktuell gibt. Sehr viele davon – nach
Schätzungen von hohen Rathausbeamten 4 500 bis 5 000 – wären
verzichtbar beziehungsweise sind schwarz errichtet worden, also ohne
Genehmigung, beziehungsweise haben den Grund für ihre Genehmigung bereits
verwirkt, liegt nicht mehr vor. Darum wollen wir, dass der amtsführende
Stadtrat gemeinsam mit den Bezirksvorstehungen eine Überprüfung der
Rechtmäßigkeit dieser Abschrägungen vornimmt – in einem längerfristigen
Arbeitsprogramm, das geht nicht von heute auf morgen –, und wenn wir hier auf
diese Art 4 500 bis 5 000 Abschrägungen wegbekommen, bedeutet
das 4 500 bis 5 000 Parkplätze mehr für Wien. Und das bedeutet eine
bessere Verkehrs- und eine bessere Luft- und Umweltsituation für ganz Wien. (GR
Mag Rüdiger Maresch: Wenn weniger abgeschrägt wird, wie hängt das mit der
Luft zusammen, Kollege?)
In formeller Hinsicht möchte ich die Zuweisung an den
zuständigen Gemeinderatsausschuss beantragen. (Beifall bei der FPÖ.)
Ganz zum Schluss – ich habe es ja am Anfang schon
anklingen lassen –: Wir stimmen in manchen Facetten des Budgets zwar mit der
SPÖ überein, aber am Beispiel der Parkraumbewirtschaftung habe ich es wohl
ausreichend erklärt, dass wir in vielen Dingen mit der SPÖ leider noch nicht
konform gehen. Und aus eben diesen Gründen können wir diesem Budget unsere
Zustimmung nicht geben. – Vielen Dank. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Dipl-Ing Gretner. Ich
erteile es ihr.
GRin
Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich
möchte jetzt in dieser Geschäftsgruppe ein Thema anreißen, dass ich auch gestern
in der Wohnbaugeschäftsgruppe schon kurz angesprochen habe. Ich glaube, dass
das Budget, so wie es vorliegt, nicht dazu beiträgt,
geschäftsgruppenübergreifende Arbeiten zu fördern. Ich glaube eher, dass jede
Geschäftsgruppe so ziemlich auf ihrem Topf sitzt und sich dann möglichst wenig
abspenstig machen lassen will. Das verhindert aber auch, dass es sinnvolle
Zusammenarbeit gibt.
Ich
möchte das jetzt an zwei Beispielen belegen, die uns in diesem Jahr im Bereich
Stadtplanung beschäftigt haben Das erste ist das vieldiskutierte
Wurstelprater-Projekt: einerseits die Masterplanung in der Geschäftsgruppe der
Vizebürgermeisterin, andererseits die Flächenwidmungsplanung im Bereich der
Stadtplanung. Ich muss sagen, mir tun eigentlich die Beamten, die damit zu tun
haben, wirklich leid, weil es, glaube ich, nicht einfach war, diese zwei
Bereiche zu koordinieren. Es ist hier beispielsweise auch im
Kontrollamtsbericht, der seit einer Woche vorliegt, angeführt, wo es da zu
Problemen kam.
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