Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 7 von 91
nicht wissen, wie sie dann ihre Kinder überhaupt in den Hort schicken können. Jetzt hat man eine offensichtlich sehr halbherzige Weisung gegeben, das Personal würde durch Ärzte und Ärztinnen eingeschult. Das funktioniert überhaupt nicht, und es sind die Eltern, die wieder einmal die Last zu tragen haben. Ich stelle daher folgenden Beschlussantrag:
„Die Gemeinde Wien trifft Vorsorge, dass die
Pädagoginnen in den Tagesheimen durch mobile Krankenschwestern, also durch
einschlägiges Personal, ausgebildet werden, damit sie diese Leistung ohne
Kosten für die Eltern auch wirklich erbringen können.
Ich ersuche um Zuweisung." - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu einer tatsächlichen
Berichtigung hat sich Herr GR Mag Ebinger zum Wort gemeldet. Drei Minuten.
GR Mag Gerald Ebinger (Klub der Wiener Freiheitlichen): Ich möchte nur tatsächlich
berichtigen, weil Frau Kollegin Pilz gesagt hat, ich hätte kein Interesse:
Natürlich habe ich Interesse! Natürlich habe ich Kontakte! Natürlich bin ich
diesen Dingen nachgegangen! Ich bin nur zu dem Schluss gekommen, dass man es
nicht so generalisieren kann, wie Sie das wollen oder wie es das letztes Mal
gemeinsam mit der ÖVP erfolgt ist.
Akut wird in Wien jeder operiert. Und die Wartezeiten
sind in der Regel ein bis zwei Wochen, auch ohne Ansehen. Und dazu, dass es
Operationen gibt, wo die Wartezeiten länger sind, muss man sagen: Das ist eben
auch schwer! Es ist auch aus Patientensicht schwer! Herz ist nicht Herz, Hüfte
ist nicht Hüfte. Es kommt darauf an, wie der jeweilige behandelnde Arzt die
Dringlichkeit der Operation beurteilt.
Es gibt wahrscheinlich solche Fälle, wie Sie sie
erwähnt haben, aber eine Ungleichgewichtung gibt es im Leben immer - ob jetzt
jemand bevorzugt wird, weil er eine Zusatzversicherung hat oder weil er
jemanden kennt. Oder stellen Sie sich vor, Sie kommen ins Spital. Dann
werden Sie bevorzugt, weil jeder sagt: Um Gottes willen, die Frau Pilz! Wenn
wir da einen Fehler machen, dann sind wir in allen Medien! - Also werden Sie
unbewusst auch bevorzugt werden, weil jeder Angst hat, wenn Sie dort hinkommen.
Das ist einfach menschlich!
Was wir tun müssen, ist zu schauen, dass die
Missstände abgestellt werden. Dazu haben wir jetzt erst einmal eine interne
Revision, und wir haben einen Patientenanwalt. Und dieser Patientenanwalt hat
in seinem Bericht einen Satz, nicht einmal einen Satz geschrieben. Dann soll er
doch in seinen Bericht - das wäre doch einen gute Sache, ich bin auch für diese
Dinge - die konkreten Fälle, die er überprüft hat, hineinschreiben! Dann kann
die Frau Stadträtin das verfolgen, dann ist das transparent für uns alle! (GRin
Dr Sigrid Pilz: Sie wollen es nicht wissen!)
Aber bitte sagen Sie nicht, dass ich kein Interesse
habe an diesen Dingen. Ich habe vielleicht einen anderen Zugang. Aber ich biete
Ihnen auch Lösungen an: Machen wir es über den Patientenanwaltschaftsbericht!
Da ist es für alle transparent. Das wäre eine gute Aufgabe und für die
Opposition auch nachvollziehbar. Da bin ich sofort dafür!
Einen Satz noch: Wenn Sie zum Beispiel in Ihrem
Antrag schreiben: „… regelmäßig und vollständig an den
Gesundheitsausschuss berichtet wird, in welchen Fächern und Abteilungen im KAV
Wartezeiten, die über drei Wochen hinausgehen und die nicht medizinisch
begründet sind, anfallen", dann kann ich Ihnen als Jurist sagen: Das
brauchen Sie gar nicht hineinzuschreiben, denn medizinisch kann man
wahrscheinlich alles begründen. Das bringt also nichts. Der
Patientenanwaltschaftsbericht und dass der Patientenanwalt dem nachgeht, das
würde tatsächlich etwas bringen. Aber dann müsste er auch mehr als einen
Halbsatz schreiben, damit das irgendwie griffig ist. - Danke. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste gelangt Frau GRin Korosec zum Wort. –
Bitte.
GRin Ingrid Korosec (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin!
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Darf ich vorweg einen Wunsch äußern? - Ich habe
gestern als sehr positiv empfunden, dass Herr StR Faymann hier auf seinem Platz
saß und direkt angesprochen werden konnte. Ich weiß, Sie können jetzt sofort
sagen, im Parlament ist es auch anders. Aber ich würde es als sehr angenehm
empfinden, wenn man bei diesen Debatten mit dem jeweiligen Stadtrat oder der
Stadträtin direkt Augenkontakt hätte. Ich nehme an, dazu wird ja nicht die
Geschäftsordnung geändert werden müssen. Aber das würde ich als eine sehr
positive Maßnahme empfinden. (Beifall bei
der ÖVP.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Frau Kollegin
Pilz! Den Antrag betreffend „Essen auf Rädern" und auch jenen betreffend
die Wartezeit in den Spitälern werden wir selbstverständlich unterstützen. Mich
wundert auch, dass Herr Kollege Ebinger das anders sieht. Aber mein Gott! Jeder
so, wie er will.
Zur Budgetdebatte. - Gestern hat Herr VBgm
Dr Rieder in besonderem Maße auf die Ausgaben im Sozialbereich
hingewiesen, darauf, dass immer mehr Menschen die so genannte Richtsatzerhöhung
erhalten. – Ja, das ist richtig. Aber, meine Damen und Herren, man muss sich
auch die Ursachen anschauen. Eine gute Wirtschaftspolitik ist die beste
Sozialpolitik und auch die beste Arbeitsplatzpolitik! (Beifall bei der ÖVP.)
Und die hohe Arbeitslosigkeit in Wien zeigt Ihre
mangelnde Wirtschaftskompetenz! Das Ansteigen der Sozialhilfe zeigt die vielen
Versäumnisse, die in der Wirtschaftspolitik passieren. Und auch wenn Sie es
noch so sehr schön reden wollen - denn gestern ist ja sehr viel schön geredet
worden -: Sie verantworten das! Sie haben eine Alleinregierung hier in Wien,
und Sie sind verantwortlich dafür, dass wir in Wien die höchste
Arbeitslosenrate haben. Ich habe mir das gestern noch einmal angeschaut, und es
ist eigentlich unglaublich, wenn ich denke, dass in Oberösterreich im Oktober
eine Arbeitslosenrate von 3,2 Prozent verzeichnet wurde - also 19 000
Menschen sind arbeitslos -, während in Wien weit über 70 000 Menschen
arbeitslos sind. (Beifall bei der ÖVP.)
Bgm Häupl
hat 1994 beim Antritt seines Amtes gesagt, dass gerade ihm als Sozialdemokraten
natürlich
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