Gemeinderat,
13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 80
enthalten ist, die unseres Schutzes bedürfen. Das sind Kinder, das sind Jugendliche, das sind Personen, die nicht imstande sind, über ihre Zukunft, über ihre Gestion selbst zu entscheiden.
Ich glaube, das sind die beiden Wege, die dastehen.
Es gibt sicherlich da und dort Verbesserungsmöglichkeiten beim bestehenden
Gesetz, aber ich denke mir, die Frage der Transparenz, der Überprüfbarkeit, die
Frage, dass da tatsächlich nachgeschaut wird, ist eine wichtige.
Dass nachgeschaut wird, kann ich - im Gegensatz zu
meinen Abstinenzerscheinungen, was Glücksspiel betrifft - tatsächlich als
Person bestätigen. In den Nachtrevisionen der Stadt Wien, bei denen ich
teilweise dabei sein durfte, ist auch die Kontrolle der Glücksspielautomaten -
ob sie tatsächlich registriert sind, ob sie tatsächlich den Erfordernissen
entsprechen - immer Bestandteil einer Überprüfung. Das wird nach meinem
Dafürhalten ernst genommen. Der Jugendschutz wird in diesem Bereich sicherlich
auch ernst genommen.
Schwieriger ist allerdings - das hat sich gezeigt, als
ich mich in die Materie eingelesen habe - die Frage, was die Programmierung der
computergesteuerten Apparate betrifft, nämlich die Frage, ob sich sozusagen
Reihenglücksspiele programmieren lassen. Das wird jemand, der nicht geschult
ist, wahrscheinlich nicht auf den ersten Blick feststellen können.
Aber ich lade Sie ein, meine Damen und Herren - da
die Damen und Herren von der FPÖ offensichtlich eine gewisse investigative Ader
in sich haben und offensichtlich viel Material sammeln -, und erinnere in dem
Zusammenhang daran, dass Sie alle einen Eid auf die Republik Österreich und die
Verfassung geleistet haben. Das wird auch implizieren, dass man, wenn man auf
etwas stößt, von dem man weiß - da man ja über das Gesetz Bescheid weiß und da
man dort sitzt, wo das Gesetz gemacht worden ist -, dass es nicht dem Gesetz
entspricht, es nicht in pectore trägt, in sich selber, und es wirken lässt,
sondern es im Zuge einer Sachverhaltsdarstellung beispielsweise der
Staatsanwaltschaft zukommen lässt. Das wäre auch eine Möglichkeit, wenn man auf
irgendetwas in der Stadt stößt, von dem man weiß, dass es nicht dem Gesetz
entspricht. (GR Mag Wolfgang Jung: ... gibt es eine ganze Serie!)
Sukkus meiner Rede: Ich denke mir, wir haben hier ein
Gesetz vor uns liegen, dessen Intentionen durchaus das abdecken, was in der
Diskussion angesprochen worden ist. Ich wiederhole es kurz noch einmal: Schutz
derjenigen, die unseres Schutzes bedürfen, klare Rahmenbedingungen, die
Spiel-Rahmenbedingungen klar und transparent zu führen, die Möglichkeit einer
Überprüfbarkeit, einfach hinein in einen Bereich, der überprüfbar ist.
Wenn das so ist, dann lassen Sie uns in der nächsten
Zeit darüber diskutieren, ob es Verbesserungen gibt, die man finden kann und
die gerade diese Intention noch verschärfen. Da mag der Hinweis des Kollegen
Kenesei auf eine stärkere Information genauso sinnvoll sein wie vielleicht
tatsächlich eine Gruppe, die verstärkt auch die Programmierung dieser Anlagen
überprüfen kann. All das, denke ich mir, ist drinnen.
Aber die Bemerkung sei mir doch gestattet: Eine
Dringliche Anfrage in Bezug auf ein Gesetz, das in Wirklichkeit in hohem Maße
den Zielsetzungen entspricht, die heute diskutiert worden sind, halte ich nicht
für rasend wirkungsvoll und auch in dem Einsatz nicht für sehr sinnvoll. Ich
denke mir, dass es andere Möglichkeiten dazu gegeben hätte, über eine Novelle
dieses Gesetzes zu diskutieren.
Ich denke mir auch, dass wir diese Instrumentarien,
die wir uns hier geschaffen haben, durchaus in der Wertigkeit entsprechend
einsetzen sollten, und ich hoffe, dass die Diskussion über eine Verbesserung
dieses Gesetzes weit weniger emotional als die heutige Debatte verlaufen wird.
- Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl:
Danke. - Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR Lasar. - Bitte.
GR David Lasar
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Vorweg möchte ich einmal
eines sagen: Herr Bgm Häupl - ich bin vorhin als Schriftführer oben gesessen -
hat eingangs seiner Rede bezüglich Donauplex gesagt, dass dort ja eine
Vergnügungssteuer eingehoben wird. Was ich verstanden habe, ist Folgendes: Dass
hier noch ein Verfahren anhängig ist oder noch läuft. Das ist das, was ich oben
mitbekommen habe; man versteht ja dort oben nicht jedes Wort so gut.
Zweitens: Meine
Information dahin gehend war diese, dass erstens einmal jeder Geldspielapparat
eine Bezeichnung hat. Das heißt, er hat eine Vergnügungssteuer-Plakette zu
tragen. Das ist ein Gesetz, und das müssen auch die Herren dort zur Kenntnis
nehmen. Meine Kritik dahin gehend war: Wenn ich durch diese Halle hindurch gehe
und kein einziger Apparat diese Plakette hat, dann ist das für mich einfach
dahin gehend zu kommentieren, dass für sie keine Vergnügungssteuer bezahlt
wird. Sonst würde sie ja darauf angebracht sein. - Das ist noch zu
meiner Kritik zu sagen. (Beifall bei der
FPÖ. - GR
Christian Oxonitsch: Es ist anders!)
Herr Oxonitsch, Sie kommen später dran. (GR Christian Oxonitsch: Wie Sie gehört haben, ist es anders!)
Ich habe es nur von oben vernommen. Ich möchte das nur wiedergeben, was ich in
Bruchstücken mitbekommen habe. Aber Sie wissen, was ich jetzt gemeint habe. (GR Christian Oxonitsch: Aber Sie
haben gehört, welchen Bescheid mit welchem Datum es gibt!) Ja, ich wollte
das nur richtig stellen, weil der Herr Bürgermeister gesagt hat: Es ist falsch,
es stimmt nicht, was ich sage. Darum habe ich das jetzt auch kommentiert. (Zwischenrufe
bei SPÖ und FPÖ.) Aber, bitte, lassen Sie mich jetzt weiter fortfahren,
weil meine Redezeit mit nur 20 Minuten begrenzt ist und diese Sache so
groß ist, dass man einfach nicht in 20 Minuten alles erklären kann.
Da möchte ich einmal in der Zeit
etwas zurückgehen, und zwar in das Jahr 1999. Da haben zum Beispiel Sie von der
ÖVP mit der Sozialistischen Fraktion einen Initiativantrag gemacht, und Herr
Mag Neuhuber hat in seiner Rede von Erneuerungen gesprochen. Ich habe das
hier,
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