Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 57 von 83
Schülerinnen und Schüler erhalten werden kann. Es ist sicherzustellen, dass eine KlassenschülerInnenhöchstzahl von 25 eingehalten wird.
Wir verlangen in formeller Hinsicht die sofortige
Abstimmung.“
Ich schließe jetzt damit, dass ich abschließend
darauf hinweisen will, dass wir zum Beispiel durch die Auflassung der
Volksschule Leopoldgasse jetzt in der Kleinen Sperlgasse 27 Kinder in den
ersten Klassen haben und das pädagogisch unerträglich ist oder für mich
pädagogisch unerträglich ist. - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum Wort gemeldet ist noch Herr StR Rieder. -
Bitte schön.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Frau Vizebürgermeisterin! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ich überblicke mittlerweile schon einen geraumen
Zeitraum als Finanzstadtrat. Die Finanzierung der Dezentralisierung habe ich
allerdings so wie meine Vorgängerin bereits geerbt. Sie hat also eine lange
Tradition und Vorgeschichte in diesem Haus. Möglicherweise sind viele von Ihnen
auch nicht damit vertraut, wie seinerzeit diese Finanzierungsregeln festgelegt
worden sind, nämlich nicht aus einem Akt der Regierung, sondern es waren die
Fraktionen des Gemeinderats, die ein in der Tat sehr kompliziertes System mit
dem hohen Anspruch auf möglichste Fairness, also Fairness gegenüber dem
Verhältnis zwischen den Bezirken und Fairness im Verhältnis Zentralbudget und
Bezirksbudget, hergestellt haben.
Ich räume jedem ein, dass man nach einem so langen
Zeitraum auch gescheiter werden und Regelungen treffen kann, die dann zumindest
denselben Anspruch wie das gegenwärtige System, nämlich im Verhältnis zwischen
den Bezirken halbwegs fair zu sein, erfüllen. Weil da gibt es natürlich auch
Unterschiede, ob es ein Bezirk ist, in dem vorwiegend alte Schulen sind, oder
ob es ein Bezirk ist, in dem neue Schulen gebaut worden sind, weil es ein
Bezirk ist, in den immer wieder neue Bevölkerungsschichten zugewandert sind und
sich dort eben eine neue Schulstruktur gebildet hat.
Ein wesentliches Merkmal, das möchte ich schon
betonen, ist, dass die Erstellung der Finanzrahmen für die Bezirksbudgets weder
vom Finanzstadtrat noch vom Gemeinderat in irgendeiner Weise beeinflusst werden
kann, sondern auf Grund festgelegter Spielregeln geschieht. Diese Spielregeln
stellen auf die Einnahmenseite der verschiedenen Steuern ab, auf die das
geregelt ist, dann gibt es noch zwei Zusatztöpfe, wie wir wissen, aber im
Prinzip ist es eine Situation, in der die Einnahmen auf der einen Seite auch
den Ausgabenrahmen der Bezirke bestimmen, etwas, was genau genommen in einem
gesicherten Budget eigentlich selbstverständlich sein sollte, mit einem, wenn
man will, Schönheitsfehler, nämlich, dass die Berechnungsgrundlage zwei Jahre
zurückhängt. Das heißt, in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs profitieren
die Bezirke von dieser Verzögerung, in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs
haben sie das Problem, dass die Einnahmenseite nachhinkt und sie daher erst
später in die erhöhte Ausgabenseite kommen. Das wird beispielsweise im
kommenden Jahr der Fall sein. 2007 ergibt sich für die Bezirke eine deutliche Erhöhung
dieser Seite. Soviel nur zu dem, was Herr Madejski hier zur Frage der Situation
der Bezirksbudgets generell gemeint hat.
Noch etwas Zweites dazu: Es war auch im
Finanzausschuss, wo mich meine Kollegin Grete Laska vertreten hat, eine
eingehende Debatte zu dem Thema. Eigentlich ist es eine enorme Verbesserung
gewesen, dass es seinerzeit gelungen ist, die einjährige Kameralistik in den
Bezirksbudgets zu überwinden, mit der Möglichkeit, Rücklagen zu bilden und
Vorgriffe zu tätigen, eine Beweglichkeit hergestellt worden ist, die wesentlich
ist, um konkrete Projekte zu realisieren. Es ist nicht so, dass sich die
Bezirke in den roten Zahlen befinden, sondern es ist ein bewusstes System. Ich
räume ein, langfristig gesprochen wäre es natürlich aus der Sicht des
Finanzstadtrats wünschenswert, dass eine Balance wiederhergestellt wird, aber
erzwungen wird das von Seiten des Finanzstadtrats sicher nicht.
Zweitens, worum geht es konkret? Wir alle wissen,
dass sich in den vergangenen Jahren, eigentlich auch für Experten überraschend,
bei den Falzziegeldecken und Gipsplattendecken plötzlich ein Sanierungsbedarf
ergeben hat, selbst bei Schulen, die saniert gewesen waren, wo man sozusagen
nicht davon ausgehen kann, wie es hier gesagt worden ist, weil lange nichts geschehen
ist, musste man damit rechnen. Nein, selbst in generalsanierten Schulen ist das
punktuell passiert. Ein Phänomen technischer Art, dem man nachgehen und auf das
man reagieren musste. Nun war das eine Situation mit Überraschungseffekt, sage
ich einmal, wo beide Seiten, sowohl Zentralbudget als auch Bezirksbudgets,
überrascht worden sind.
Das war der Grund, warum Grete Laska und ich gemeint
haben, dass hier eine Sonderregelung greifen kann, also dass man nicht auf den leidlichen
Streit, ob das jetzt aus dem Zentralbudget oder nach den Spielregeln aus dem
allgemeinen Bezirksbudget zu bedecken ist, ausweichen muss und dass man einen
Kompromiss findet, der darin besteht, dass zu dem, was nach allgemeinen
Expertengutachten von den Bezirken zu bezahlen wäre - die Frage, ob diese
Sicherheitsprüfungen auch in die Bezirksbudgets fallen, ist in einem Gutachten
des Verfassungsdienstes der Magistratsdirektion bejaht worden -, wir gesagt
haben, dabei bleiben wir nicht, sondern wir versuchen, eine Lösung zu finden
und daher von den anfallenden 17,6 Millionen EUR die anfallenden
7 Millionen EUR aus dem Budget des Finanzressorts übernommen haben.
Auch nicht leicht, sage ich, weil wir haben auch nicht das Geld, das überall
aus den Säcken hervorquillt. Also darum ist es konkret gegangen.
Ich
bedanke mich bei den Bezirken, die tatsächlich von dieser Möglichkeit Gebrauch
gemacht haben. Ich glaube, der einzige ist der 15. Bezirk, der jetzt noch
diesen Beschluss fassen wird. Alle Bezirke haben die planmäßig vorgesehenen
Sanierungen durchgeführt und alle Bezirke haben die Übernahme dieser
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