Gemeinderat,
11. Sitzung vom 28.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 71
Ich möchte auf den neuen Standort aber auch deshalb noch eingehen, weil er, wie es ja erwähnt wurde, ein Ersatz für einen bestehenden Einkaufsmarkt in der Willergasse 23 ist. Hier hat es möglicherweise im Vorfeld der Diskussion das eine oder andere Missverständnis gegeben, das mag sein, er ist aber dennoch ein Ersatz für diesen Standort, was wir dann mit einem Abänderungsantrag auch noch entsprechenden dokumentieren werden.
Dadurch
kann auch von einem annähernd gleichen Bedarf und einer gleichen Kundenfrequenz
ausgegangen werden. Diese neue Einrichtung ist eben auch ein Ersatz für einen
Markt, der nicht mehr den modernen Anforderungen entspricht, der nicht
barrierefrei ist, der für ältere Menschen sehr schwer zu erreichen ist. Daher
bin ich aber auch – im Unterschied zur Kollegin Gretner – der Meinung, dass es
auch aus planerischen Gesichtspunkten sehr wohl Sinn macht, diesen kleinen
Einkaufsmarkt nicht irgendwo auf die grüne Wiese zu stellen, wo man dann in der
Tat diesen Einkaufsmarkt möglicherweise nur mit dem Auto erreichen könnte,
sondern dass dieser Einkaufsmarkt direkt im Zentrum, eben auch zu Fuß
erreichbar, errichtet werden soll.
Um
die Verlagerung der Verkaufsstätte von der Willergasse Ordnungsnummer 23,
Ambrosweg, an den neuen Standort noch einmal zu unterstreichen und zu
dokumentieren, soll daher für die Liegenschaft Willergasse Nr 23 die
zusätzliche Ausweisung als Geschäftsviertel entfallen. Die mit Fluchtlinien
abgegrenzte bebaubare Fläche soll auf den Bestand reduziert werden.
Dies ist auch der Inhalt eines Abänderungsantrages,
der Ihnen vorliegt, den ich gemeinsam mit den Kollegen Schieder, Hoch und
Stiftner einbringe und Sie um Ihre Zustimmung ersuche. – Ich danke für Ihre
Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.
Der Herr Berichterstatter hat auf das Schlusswort
verzichtet.
Wir können zur Abstimmung kommen, und zwar vorerst
einmal über diesen gerade referierten Abänderungsantrag der SPÖ und der ÖVP.
Wer für diesen Abänderungsantrag ist, den bitte ich
um ein Zeichen der Zustimmung. – Einstimmig so beschlossen.
Wir können auch gleich das Poststück abstimmen.
Wer für die Postnummer 61 ist, den bitte ich um
ein Zeichen. – Das ist mehrheitlich, gegen die Stimmen der Freiheitlichen und
der GRÜNEN, so beschlossen. (GR Dkfm Dr
Fritz Aichinger: Die ÖVP hat auch dagegen gestimmt!) Die ÖVP auch?
Darf ich noch einmal um die Abstimmung bitten? –
Okay. Das ist mit den Stimmen der Sozialdemokraten so beschlossen. (Heiterkeit.)
Es gelangt nunmehr die Postnummer 63 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7522 im 10. Bezirk.
Es hat sich niemand zu Wort gemeldet. Wir können
gleich zur Abstimmung kommen.
Wer für die Postnummer 63 ist, den bitte ich um
ein Zeichen. – Mehrheitlich, gegen die Stimmen der GRÜNEN, so beschlossen.
Die Postnummer 67 ist aufgerufen, Plandokument 7717
im 17. Bezirk. Es liegt ebenfalls keine Wortmeldung vor.
Wer für die Postnummer 67 ist, den bitte ich um
ein Zeichen der Zustimmung. – Mehrheitlich, gegen die Stimmen der
Freiheitlichen und der GRÜNEN, beschlossen.
Postnummer 70 kommt zur Verhandlung. Sie
betrifft eine Vereinbarung zwischen der ÖBB – Infrastruktur Bau AG und der
Stadt Wien bezüglich Standortentwicklungskonzept Wien-West.
Hier gibt es einen Berichterstatterwechsel zu Mag
Schieder, der einleitet.
Berichterstatter GR Mag Andreas Schieder:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke
schön.
Die Debatte ist eröffnet. Herr Mag Maresch hat sich
zu Wort gemeldet.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter!
Meine Damen und Herren!
Bei dem Masterplan Westbahnhof und allem, was da
vorkommt – jetzt muss man sich überlegen, ob man Masterplan sagen kann,
zumindest steht Masterplan Wien-Westbahnhof drauf –, da kann man schon eines
sagen, da gibt es A-, B- und C-Teile. Das einzige, was sicher ist, ist, dass da
nichts sicher ist bei diesem Ding. Das haben wir schon bemerkt.
Es gibt durchaus einige Dinge, die uns ganz gut
gefielen, und zwar vor allem die Grünbrücken über den Westbahnhof, weil ja der
15. Bezirk quasi zerrissen ist durch die Westbahn und den Westbahnhof im
Besonderen, aber was man sicher sagen kann, ist, dass die Grünbrücken nicht
kommen werden. Grund ist: Die ÖBB und die Entwickler haben kein Geld, deswegen
gibt es im Moment nur die Entwicklung im Teil A und einen Teil einer
Bundesstraße, die B224, die ja eigentlich die Südautobahn mit dem Europaplatz
verbinden sollte. Das gefällt uns natürlich nicht so, dass nur dieses Stück auf
der Felberstraße jetzt entwickelt werden soll. – Das ist einmal das eine.
Das Zweite, was mich immer wieder stört und was ich
mich frage bei solchen riesigen Projekten – abgesehen davon, dass es natürlich
keine Strategische Umweltprüfung gibt, obwohl es nicht uninteressant wäre,
diese durchzuführen –: Haben so große verkehrsrelevante Projekte oder
Einkaufszentren Kyoto-Protokoll-Relevanz oder nicht? Das kann man mittlerweile
ausrechnen, da gibt es Rechenmodelle, aber das passiert da überhaupt nicht.
Wenn wir das ernst nehmen und auch
die Kritik an der Bundesregierung – und die Sozialdemokratie kritisiert auch
eifrig die Bundesregierung, und ganz, ganz oft zu Recht –, dann müsste man sich
überlegen, warum Österreich das Kyoto-Ziel weit verfehlt hat. Da gibt es einen
Grund dafür: Dass man ganz lustig Projekte da
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