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Gemeinderat, 11. Sitzung vom 28.06.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 34 von 71

 

dass die Gestaltung auch dort greift.

 

Und das Tor zum Prater: Wenn zum Beispiel auch drinnen steht, dass das Riesenrad eine Einsichtachse hat, die nicht verstellt werden darf, ist das auch ein wichtiger Aspekt für den Prater, ein wichtiger Aspekt für diese Sehenswürdigkeit. (GR Mag Christoph Chorherr: Auch dann, wenn man nichts anderes mehr sieht!)

 

Und ganz wichtig ist es auch, diesen Vorplatz entsprechend gestalten zu können, eben ein Tor zu schaffen, eben dort die Parkplätze zu entfernen, die Tankstelle zu entfernen. Das wird aber von heute auf morgen nicht passieren. (GR Mag Christoph Chorherr: Das ist genial, die Tankstelle zu entfernen!) Sie wissen ganz genau, dass das nicht unbedingt die Attraktion ist, die wir heute dort haben. Herr Chorherr, ich glaube, da sind wir d'accord, dass es schöner wäre, dort einen andern Eingangsbereich zu haben.

 

Meine Damen und Herren! Ich glaube, wir haben, gerade, was den Wurstelprater betrifft, nicht nur heute bei diesem Flächenwidmungsbeschluss eine entsprechende Diskussion gehabt, wir haben auch schon im Vorfeld etliche Diskussionen gehabt. Interessant ist hier für mich die Haltung ganz besonders von den GRÜNEN, die immer behauptet haben, die Bevölkerung hat so viel mitgesprochen. Ich habe das akzeptiert und ich habe viele Gespräche geführt mit Praterunternehmern, mit den Vertretern et cetera. Ich muss Ihnen ganz offen sagen, zum Flächenwidmungsplan hat die Bevölkerung sich in direkter Weise nur informiert, aber nichts dazu gesagt. Die war damit zufrieden.

 

Interessant ist, dass jeder Ihrer grünen Bezirksräte nicht nur in der Bezirksvertretung redet, nicht nur Anträge stellt – das darf er ja alles –, sondern Eingaben macht zum Flächenwidmungsplan. Das ist doppelt gemoppelt. Sie wollen uns weismachen, dass ein grüner Mandatar drei oder fünf oder zehn Leben hat. Das gibt es in der Realität nicht, und das sehen Sie ja auch an dem Verhältnis, wie Sie hier sitzen. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Liebe Frau Gretner! Es ist nicht möglich, in einem Flächenwidmungsplan jedes Detail einzeln einzutragen. Das hätten Sie gerne. Sie sehen das alles sehr technokratisch. Ich bin überzeugt davon, Sie sind sicher eine gute Stadtplanerin, aber an dieser Stelle sollten Sie eigentlich Politikerin sein und auch für die Zukunft denken und schauen, wie diese Stadt in der Gestaltung etwas weiterbringt.

 

Meine Damen und Herren! Der Wurstelprater hat jetzt 240 Jahre hinter sich, er wird sicher dieselbe Zeit noch weiter überleben. Tausende Fremde werden gerne zu uns kommen und auch den Wurstelprater besuchen und für den Tourismus und für unsere Stadt die entsprechende Wirtschaftskraft schaffen. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Herr Dipl Ing Margulies gemeldet. Drei Minuten.

 

GR Dipl Ing Martin Margulies (Grüner Klub im Rathaus): Nur in aller Kürze, aber ich denke, dass die tatsächliche Berichtigung unterstreicht, mit welchem Wahrheitsgehalt der Kollege Hora die ganze Zeit spricht. Die anderen Geschichten, die er erzählt, haben wahrscheinlich in etwa denselben Wahrheitsgehalt.

 

Am 1. Mai war niemals der Tag der Arbeitslosen geplant. Wenn Sie ein bisschen die Zeitungen und die mediale Berichterstattung verfolgen, die seit Jahren darüber berichten – das ist in Funk und Fernsehen nachzulesen und nachzuhören –, wüssten Sie, es ist der 30. April, den wir als Tag der Arbeitslosen begehen, um auf die Arbeitslosigkeit aufmerksam zu machen.

 

Wenn Sie tatsächlich die Wetterentwicklung um diese Zeit mitverfolgt haben, wüssten Sie, es war nicht der 1. Mai. (Zwischenruf von GRin Barbara Novak.) Nein, ich erzähle Ihnen noch zusätzlich eine Geschichte. Wir wollten nämlich ursprünglich für den 30. April tatsächlich die Veranstaltung auf der Zirkuswiese machen. Wir haben auf der Zirkuswiese schon einmal den Tag der Arbeitslosen begangen, und es hat wunderbar funktioniert. Und wissen Sie, warum wir die Zirkuswiese nicht bekommen haben? Weil die Wiener SPÖ für den 1. Mai sowieso alles schon besetzt gehabt hat. Und da war es ganz egal, ob irgendjemand anderer kommt. (GR Johann Herzog: Ach deswegen war das nicht frei!) Deshalb war es dann auf der Jesuitenwiesen geplant und wurde auf Grund des Schlechtwetters in den 7. Bezirk verlegt.

 

So viel zu Ihrer Glaubwürdigkeit, wenn Sie versuchen, mit irgendwelchen an den Haaren herbeigezogenen Fakten zu argumentieren. – Danke sehr. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet ist Dr Madejski. Ich erteile es ihm.

 

GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!

 

Ganz kurz noch einmal zurück zum Kollegen Hora und auf seine Rechnung. Jeder hat seine eigenen Rechnungen. (Heiterkeit bei der FPÖ.) Das Gute ist, dass auf der Donauinsel so viele Leute waren, nämlich 2,9 Millionen. Wir haben uns das ausgerechnet, um die alle hinzubringen, braucht man 6 000 U-Bahn-Züge, und zwar zum Hin- und Zurückfahren. Die gibt es natürlich leider in Wien nicht. – Das nur einmal dazu, dass es unmöglich ist, 2,9 Millionen Besucher dort zu haben.

 

Am 1. Mai, Kollege Hora, mag schon sein, dass so viele Leute am Rathausplatz waren, aber da haben Sie noch die Unterstützung des ÖGB gehabt. Ich glaube, die haben Sie heute nicht mehr. Daher werden nächstes Jahr wesentlich weniger Leute zum 1. Mai und zum Praterfest kommen. (GR Kurt Wagner: Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen!) Das ist ja das Thema. Er hat ja das Gleiche gesagt. Das darf ich ja wohl, ich darf das sehr wohl auch zur Einleitung sagen.

 

Meine Damen und Herren! Zur Rolle der ÖVP: Ich möchte nur sagen, natürlich war ich im Ausschuss, (GR Günter Kenesei schaut verwundert drein), aber der Kollege war so konzentriert mit seinem Antrag auf Absetzung des Antrages auf Flächenwidmung, dass er mich nicht gesehen hat. Er hat halt den typischen Tunnelblick gehabt. Da gibt es ja die Studien, dass die Männer den

 

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