Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 106 von 108
erster Linie macht das Rauschgift aus der Hanfpflanze
aber psychisch abhängig. Es sorgt für eine milde Euphorie für den Konsumenten,
die die Erwartungshaltung nach dem großen Kick verstärkt. Außerdem führt die
Droge auf die Dauer zu einer so genannten Toleranz, das heißt, das Streben nach
Cannabis in immer reinerer Form wird angeregt. Das Suchtmittel wird zum
zentralen Element der Gedanken. Besonders gefährlich wird es dann, wenn Menschen
zu einem Drogenmix greifen. Cannabis verträgt sich schlecht mit Alkohol oder
bestimmten Medikamenten." (GR Mag
Rüdiger Maresch: Das stimmt! - Heiterkeit bei den GRÜNEN.) - Sie werden es
ja wissen! (GR Heinz-Christian Strache:
Selbsterfahrung! Die GRÜNEN dort drüben lachen beim Konsum auch immer so!)
„Eine solche Kombination kann fatale Folgen haben und im Extremfall zum Tod
führen." - Also aufpassen! – „Vor allem Drogenkonsumenten, die sich in der
Probierphase befinden, sind gefährdet. Sie wissen über die wechselseitige
Wirkung von Substanzen wenig Bescheid. Dazu kommt die Neigung, ohne Rücksicht
auf die eigene Person alles Mögliche auszuprobieren. Dahinter stehen oft
verschwommene Wünsche, die man sich mit Hilfe von Drogen erfüllen will." -
Ich denke, dem ist nichts hinzuzufügen.
Sie von der SPÖ schauen einfach weg und
beschwichtigen, während die GRÜNEN offen und aktiv verharmlosen, wie sie es
gerade jetzt wieder machen! Die anderen Drogen wie Koks, Heroin, LSD oder Crack
haben viel verheerender Wirkungen. „Koks zum Beispiel", werde ich Ihnen
auch zitieren, „überprüft die von der Natur im Gehirn eingebauten
Bluthirnschranke, die das Gehirn braucht, um bestimmte Substanzen, legale
Botenstoffe, Sauerstoff, Glukose oder Vitamine an das Gehirn zu befördern."
(GR Mag Rüdiger Maresch: Was ist eine
Bluthirnschranke?) „Koks
überlistet dieses Schutzsystem. Die Folgen sind schlimm. Grenzenlose
Selbstüberschätzung, Falscheinschätzungen von Situationen führen letztlich zu
körperlicher Abhängigkeit, dem Bedarf an immer höheren Dosen bis zum
endgültigen körperlichen und geistigen Verfall." (GR Volkmar Harwanegg: Hör auf! Ich speibe bald! Hör auf!)
Wer Drogen und Spritzen an Süchtige weitergibt, hat
den letzten Willen in Wahrheit aufgegeben, die Süchtigen im Ansatz von ihrer
Sucht zu befreien. Es ist der Versuch, auf fragwürdigste Weise lediglich das
Leben der Süchtigen hinauszuzögern oder den Schaden, den der Süchtige
anrichtet, in Grenzen zu halten. (GR
Dipl Ing Martin Margulies: Das nächste Mal nehmt das als erste Rede!) Was
man aber negiert, meine Damen und Herren von der sozialistischen Fraktion, ist,
es funktioniert einfach nicht. Der Süchtige verkauft seinen Stoff aus Apotheken
weiter. Wie wir schon ausgeführt haben, bieten die Konsumenten von
Drogenersatzprogrammen ihre Ersatzdroge zum Verkauf auf dem Schwarzmarkt an.
Mit diesem Gift macht man weiter abhängig und bereitet dadurch mehr Schaden als
Ihnen vielleicht bewusst ist, man zerstört nämlich wieder neues Leben.
Der Süchtige, der Drogenabhängige und der Drogenlieferant
werden von Drogenverharmlosern immer als arme Opfer einer spießigen
Gesellschaft, die ihre Leute fallen lässt, bezeichnet. Die Gesellschaft, meine
Damen und Herren, ist schuld und hat diese Menschen dazu getrieben!
Zwangstherapien wie in den Niederlanden, Drogentests in Schulen oder Ähnliches,
welche im Vorfeld das eine oder andere Leben wie in anderen Ländern auch retten
könnten, sind bei Ihnen menschenunwürdig und widersprechen Ihrer Vorstellung
von einer überkandidelten Toleranz! Offenbar zahlt es sich nicht aus! Lieber
lassen wir den Dealer seinen Stoff weitergeben, bevor wir in Wahrheit hier
einmal die Reißleine ziehen!
Wenn ich heute von Drogen spreche, dann meine ich
auch die Gesellschaftsdrogen wie Alkohol. Auch dort findet Missbrauch unter den
Augen der Öffentlichkeit, aber besonders der politisch Verantwortlichen statt.
Kampf- beziehungsweise KO-Trinken von Hunderten Jugendlichen gleichzeitig als
Event ist nicht minder gefährlich als verbotene Suchtmittel. Sie brauchen sich
nur den Bericht der "Kronen Zeitung" vom Montag anzuschauen, wo zum
Beispiel steht: „Rettungseinsatz auf Donauschiff: 800 Akademiker
sturzbetrunken." Da fängt das schon an! Schauen Sie sich das an, dann
wissen Sie auch, wovon ich rede! (Beifall bei der FPÖ. - GR Harry Kopietz:
War das eine Burschenschaft? - Heiterkeit bei den GRÜNEN und Teilen der SPÖ.)
Das ist Ihre Verharmlosung! (GR Heinz-Christian Strache: Das war die grüne Akademikerschaft Graz!
Grüne Studenten!) Dennoch kann man Suchtgifte wie Rauchen und Alkohol nicht
dazu verwenden, die illegalen Drogen zu rechtfertigen! Setzen Sie ein Zeichen
in die richtige Richtung, machen Sie ein Drogenkonzept für Wien, das seinen
Namen auch verdient! Erweitern Sie die Kompetenzen des Drogenkoordinators im
Sinne von Durchgriffsrechten! (GR Godwin
Schuster: Ich habe den Eindruck, Ihre Redezeit ist vorbei! - GR Dipl Ing
Martin Margulies: Er soll noch fünf Minuten weiterreden!) Benennen sie den
Begriff "Drogenkoordinator" um in "Antidrogenkoordinator",
aus dem auch der Wille für den Kampf gegen Suchtmissbrauch ersichtlich ist! Und
setzen sie Michael Dressel als Drogenkoordinator ab! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Frau GRin Dr Laschan, bitte schön.
GRin Dr Claudia Laschan
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich bin, milde ausgedrückt,
wirklich überrascht, wie viel an Halbwahrheiten, Unwahrheiten, falschen
Behauptungen (GR Mag Wolfgang Jung: Von
der StRin Brauner!), Vorurteilen, Schlagworten aus den 30er Jahren (GR Mag Wolfgang Jung: Das ist ja
Zukunftsmusik!), würde ich einmal sagen, und irgendwelchen Zitaten aus
irgendwelchen pseudomedizinischen Zeitschriften oder aus der "Kronen
Zeitung" vom Montag man in so kurzer Zeit anbringen kann. Darüber bin ich
wirklich überrascht. Ich wundere mich aber nicht darüber, wenn ihre Quelle die
"Kronen Zeitung" vom Montag ist, nur ist dieser Themenbereich zu
ernst und ich möchte von dieser
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