Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 108
viel gehört, was in dieser Ecke des so genannten
Kunstplatzes Karlsplatz geschehen wird.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Bitte, Herr Stadtrat.
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Sehr geehrter Herr Gemeinderat!
Dann haben Sie offensichtlich nicht viel oder nicht
gut genug hineingehört. Das Thema Künstlerhaus ist ein schon sehr häufig
debattiertes. Auch von mir gibt es dazu mit Sicherheit unzählige Äußerungen und
Vorschläge.
Vor allem aber gibt es von mir eines, die Bitte, den
Wunsch, die Aufforderung an die Bundesseite, doch wieder zu ihrem
ursprünglichen Engagement zurückzukehren. Das Künstlerhaus war Zeit seines
Bestehens immer eine Einrichtung, die nicht allein eine Wiener Angelegenheit war
und ist, nicht nur allein eine Angelegenheit der Vereinigung ist, sondern auch
eine Verantwortung des Bundes da ist, weil das Künstlerhaus nachweislich weit
über Wien hinauswirkt und eine derartige Vereinigung, wie sie die Secession
auch ist, einen gesamtösterreichischen Aspekt hat. Der Bund hat diese
Verantwortung bis vor einigen Jahren wahrgenommen und sich dann zurückgezogen.
Es sind alle, auch das Künstlerhaus selbst, der Meinung, dass es
selbstverständlich angebracht wäre, wenn der Bund hier seiner Verantwortung
nachkäme.
Ich habe einen sehr konkreten Vorschlag gemacht, der
auf dem Tisch liegt, gemeinsam erarbeitet mit dem Künstlerhaus, mit der neuen
Wirtschaftsinitiative für ein neues Künstlerhaus, unter Federführung von Beppo
Mauhart. Der liegt darin begründet, dass wir zunächst einmal die Sanierung des
Hauses in Angriff nehmen, ich habe dazu ein Drittel der Kosten von Seiten der
Stadt Wien in Aussicht gestellt. Es gibt auch zahlreiche konkrete Projekte, die
wir in Angriff nehmen könnten, wenn es in irgendeiner Form eine vernünftige
Gesprächsbasis mit wem auch immer auf Seiten des Bundes gäbe; seitens des
Bundeskanzleramtes, seitens des Kulturministeriums, das spielt im Grunde
überhaupt keine Rolle. Dazu gibt es von mir ausreichend Äußerungen. Das wurde
auch ausreichend präsentiert. Ich glaube auch, dass vielleicht außer Ihnen alle
Beteiligten, auch die Öffentlichkeit, sehr wohl darüber informiert sind.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die letzte Zusatzfrage, Herr GR Wagner, bitte.
GR Kurt Wagner
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Herr Stadtrat!
Sie haben bereits in Ihrer Beantwortung darauf Bezug
genommen. Jetzt im Detail: Welche Entwicklung hat das Wien-Museum der Stadt
Wien am Karlsplatz seit seiner Ausgliederung genommen?
Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Herr Gemeinderat!
Das Wien-Museum hat, wie wir auch mitverfolgen
können, eine sehr gute Entwicklung genommen. Es ist inhaltlich neu ausgerichtet
worden, es hat neue Publikumsschichten erreicht, es hat auch eine zusätzliche
neue bauliche Ausgestaltung und auch Ausweitung vorgenommen. Das alles, muss
ich sagen, aus dem laufenden Budget des Wien-Museums, was sehr erfreulich ist.
Das Wien-Museum hat obendrein auf meine Anregung hin
den Sonntag für die permanente Schausammlung bei freiem Eintritt gestaltet,
sodass die Wiener Museen, es ist ja nicht nur das Haus auf dem Karlsplatz,
sondern es sind alle Dependancen, alle Musikergedenkstätten, zumindest an einem
Tag für die Menschen, für die Gäste, für die Familien frei zugänglich sind. Das
scheint mir sehr wichtig.
Die Besucherzahlen steigen. Die öffentliche
Wahrnehmung des Museums steigt. Das Museum ist jetzt auch auf dem Karlsplatz
ein ganz wichtiger Standort geworden. Ich kann sagen, dass dieses eine wichtige
Standbein der Wiener Kultur, des Gedächtnisses der Stadt, im Grunde eine sehr
gute Entwicklung genommen hat. - Danke sehr.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke, Herr Stadtrat. Damit sind wir am Ende dieser
Frage.
Wir kommen zur 3. Anfrage (FSP - 02443-2006/0001 - KFP/GM).
Sie wurde von Herrn GR Mahdalik gestellt und ist an den Herrn amtsführenden
Stadtrat der Geschäftsgruppe Stadtentwicklung
und Verkehr gerichtet. (Die SPÖ-Bezirksvorsteherin von Mariahilf will
ausgehend von dem Pilotprojekt auf der Gumpendorfer Straße den gesamten
6. Bezirk zur Tempo 40-Zone machen, nachdem sie davor mit
Tempo 30 geliebäugelt hatte, jedoch am Widerstand der Wiener Linien
gescheitert war. Auch in anderen Bezirken innerhalb des Gürtels gibt es dahin
gehende Überlegungen. Über die Auswirkungen einer derartigen
Geschwindigkeitsreduktion bezüglich Unfallhäufigkeit und Feinstaubbelastung
gehen die Expertenmeinungen auseinander. Die Fachleute sind sich jedoch einig,
dass diese Maßnahme der Flüssigkeit des Verkehrs nicht dienlich sein würde.
Frage: Werden Sie als amtsführender Stadtrat für Verkehr Initiativen
unterstützen, die flächendeckende Tempo 40-Zonen innerhalb des Gürtels zum
Ziel haben?)
Ich bitte um Beantwortung.
Amtsf StR Dipl Ing Rudolf Schicker: Herr Gemeinderat!
Wir haben im 6. Bezirk auf Antrag der
Bezirksvertretung bereits in nahezu allen Straßen des Bezirks
Tempo 30-Zonen. Lediglich in den Hauptstraßen des 6. Bezirks wie
Gumpendorfer Straße, Hofmühlgasse und Amerlingstraße, welche von öffentlichen Buslinien
befahren werden, sowie den bezirksumschließenden Hauptstraßen wie
Getreidemarkt, Linke Wienzeile, Gürtel gilt weiterhin das Tempo 50-Limit
gemäß Ortsgebiet.
Seitens der Bezirksvertretung wurde am 30.3.
mehrheitlich die Einführung einer Höchstgeschwindigkeit von Tempo 40 in
der Gumpendorfer Straße beschlossen, also nicht ein flächendeckendes
Tempo 40. Ein Antrag auf Ausdehnung von Tempo 40 auf den gesamten
Bezirk beziehungsweise auf andere Bezirke innerhalb des Gürtels liegt bei der
MA 46 nicht vor, von keinem der Bezirke.
Lassen Sie mich aber grundsätzlich ein paar Punkte
über Tempobeschränkungen in Wien anführen:
Das Wiener Straßennetz ist kategorisiert und orientiert sich
an zwei verkehrstechnischen Parametern, und
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