Gemeinderat,
8. Sitzung vom 24.04.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 32 von 57
beschriebenen Aufgaben der TU 3 in der benötigten Qualität, auch was die Koordinierung von sehr komplexen Abläufen betrifft, nicht vorhanden.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Diese neue GmbH wird daher den
Krankenanstaltenverbund in seinen Bauaufgaben bei der Konkretisierung von
Projekten, aber auch bei der Detailentwicklung von technisch und wirtschaftlich
zur Umsetzung geeigneter Projekte begleitend unterstützen. Es gibt eine Fülle
an Beispielen, wo die neue GmbH tätig werden kann, die Sie, meine sehr geehrten
Damen und Herren von der Opposition, natürlich nicht erwähnt haben.
Alleine wenn ich an die Entwicklungsperspektiven des Otto-Wagner-Spitals
denke, die Anfang April von Gesundheitsstadträtin Renate Brauner und
Planungsstadtrat Rudi Schicker präsentiert wurden: Eine neue Flächenwidmung für
das Areal des Sozialmedizinischen Zentrums Baumgartner Höhe Otto-Wagner-Spital
mit Pflegezentrum eröffnet nämlich auch die Möglichkeit, die medizinische und
pflegerische Versorgung auf den westlichen Teil des Areals zu konzentrieren und
den restlichen Teil langfristig einer anderen Nutzung zuzuführen. Sie wissen
genauso gut wie ich, dass für die Modernisierung enorme finanzielle Mittel
benötigt werden. Daher können Teile der Gesamtanlage, die nicht benötigt
werden, auch einer Verwertung zugeführt werden.
Trotz alledem geht es natürlich auch darum, die Effizienz im
Gesundheitswesen weiter zu steigern – auch wenn die Effizienz bei der
medizinischen Leistungserbringung bereits derzeit eine sehr hohe ist und damit
auch in diesem Bereich tatsächlich eine Kostenreduktion erreicht werden konnte.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zum Beitrag der Kollegin Korosec –
damit meine ich den Beschluss- und Resolutionsantrag, den sie eingebracht hat,
in dem davon die Rede ist, dass im Zusammenhang mit dem Wiener
Krankenanstaltenverbund kein stringentes Konzept erkennbar wäre, aber auch
andere Wortmeldungen, Pressemeldungen und auch ihre heutigen Rede – muss ich
schon sagen, dass ich einen gewissen Hang zu planwirtschaftlichen Tendenzen
erkenne. Sie verlangen immer einen Fünfjahresplan, einen Zehnjahresplan –
abgesehen davon, dass diese Tendenzen ja historisch auch gescheitert sind –,
Sie rufen immer nach einem weiteren Plan. Dazu kann ich Ihnen sagen, dass es alle
diese Pläne bereits gibt. Ihr Beitrag hat mich an den Film "Täglich grüßt
das Murmeltier" erinnert, wo auch jeder Tag immer wieder von vorne neu
anfängt, aber ich kann Ihnen sagen, wir stehen nicht am Anfang, wir sind schon
wesentlich weiter, wir sind mitten im Geschehen. Die Konzepte sind vorhanden,
und diese Konzepte sind Ihnen ja auch bekannt.
Tatsächlich ist eine Planlosigkeit auf Bundesebene zu bemerken. Dort ist
die Planlosigkeit nämlich wirklich zu Hause. Sie haben mit Ihrer Politik auf
der Bundesebene im Gesundheitsbereich im wahrsten Sinn des Wortes
herumgedoktert. Gesundheitsministerin Rauch-Kallat hat es in der Tat zustande
gebracht, dass durch hohe Selbstbehalte Menschen ausgeschlossen sind, am
Gesundheitssystem teilzunehmen, weil sie sich diese Selbstbehalte nicht mehr
leisten können.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Viele Projekte sind in Planung –
aber das wissen Sie ja ohnehin –, viele sind in Umsetzung und auf gutem Wege.
Maßnahmen werden nicht nur eingeleitet, sondern auch zügig umgesetzt, weil es
eben auch die Aufgabe der Politik ist, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen
zu schaffen, Strukturen zu errichten, um die festgelegten Ziele zu erreichen
beziehungsweise die Pläne umzusetzen. Dafür möchte ich auch einige Beispiele
erwähnen.
In Wien wurden die Investitionsschwerpunkte für die Jahre 2006 bis 2009
mit einem sehr ambitionierten Programm präsentiert. Das Spitalskonzept 2005 mit
dem neuen Krankenhaus Nord und den damit verbundenen Übersiedelungen der
Standorte Semmelweis, Gersthof und Floridsdorf sind wesentliche
Grundsatzentscheidungen für die gesamte Wiener Spitalslandschaft. Diesen
Spitalsplan gibt es selbstverständlich, auch wenn Sie ihn immer wieder neu
einfordern.
Das neue Mutter-Kind-Zentrum im SMZ-Süd mit dem Preyerschen
Kinderspital, der Ausbau der Dialyseversorgung, auf die ich auch noch
zurückkommen werde, Qualitäts- und Strukturverbesserungen in den einzelnen
Häusern sind ebenso in Vorbereitung und Umsetzung.
Der Ausbau des Wiener Pflegenetzwerkes mit den Neubauten Liesing und
Baumgarten, die Errichtung neuer Tageszentren, das Wiener Wohn- und
Pflegeheimgesetz, das nicht nur im Bestand, sondern auch im Neubau realisiert
wird, der Abbau von Mehrbettzimmern, aber unter Aufrechterhaltung der
Versorgungssicherheit sind weitere Beispiele, die zeigen, wie umfassend und
weitreichend die Veränderungen im Wiener Gesundheitswesen sind.
Aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, die Kooperationen zwischen
den Spitälern bringen ja nicht nur betriebswirtschaftliche Vorteile, weil
Synergieeffekte genutzt werden können, sondern auch die Qualitätsgarantie einer
optimalen medizinischen Versorgung. Versorgungsqualität, regionale
Ausgewogenheit, Kosteneffizienz und Schwerpunktkrankenanstalten mit
entsprechender Infrastruktur sind hier ganz klar definierte Ziele. Dafür gibt
es Maßnahmen, dafür gibt es Programme, dafür gibt es Konzepte. Die sind alle in
Umsetzung.
Für die ambulante Versorgung – das ist uns auch wichtig – werden die
niedergelassenen Ärzte natürlich auch von Anfang an in die Planungen
einbezogen. Mit all diesen Maßnahmen – da gäbe es noch viele, aber das würde
die Redezeit bei weitem sprengen – wird eine Strukturoptimierung der gesamten
Wiener Spitalslandschaft erreicht.
Worüber ich mich als Liesinger
Mandatar natürlich besonders freue, ist auch der Neubau des Geriatriezentrums
in Liesing, wo ausschließlich Ein- und Zweibettzimmer zur Verfügung gestellt
werden und jedes Zimmer auch über einen eigenen barrierefrei zugänglichen
Balkon verfügen wird. Das ist nicht nur eine bedeutende Investition für den
Bezirk, sondern natürlich für den gesamten Süden Wiens, da die bestehenden
Gebäude des
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