Gemeinderat,
7. Sitzung vom 31.03.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 52
Aufgabe zurückgekehrt. Also ich denke, das kann man
schon so lassen. (Beifall bei der SPÖ. –
Anhaltende lautstarke Rufe bei der FPÖ. – StR DDr Eduard Schock: Ich fordere
eine Unterbrechung und eine Präsidiale!) Bitte.
StR DDr Eduard Schock:
Frau Vorsitzende!
Wir verlangen die Einberufung einer Präsidiale und
die Unterbrechung dieser Sitzung, um die Vorgänge eben in Ruhe, sine ira et
studio, hier besprechen zu können. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Also ich denke, man muss da jetzt nicht die Sitzung
unterbrechen.
Wenn es Ihnen so recht ist, dann könnte ich mir
vorstellen, dass ich dem Kollegen Stürzenbecher einen Ordnungsruf erteile, weil
er seine Berichterstattung missbraucht hat. (Bravo-Rufe
und Beifall bei der FPÖ.)
Wir wollen ja korrekt vorgehen. Ich schaue, dass wir
uns immer an die Geschäftsordnung halten. Ich bitte also alle Berichterstatter,
sich nur auf den Akt zu beziehen, und ich denke, damit ist diese Sache aus der
Welt geschafft. (Beifall bei der FPÖ.)
Wir kommen nun zur Abstimmung, die wir getrennt
durchführen.
Alle Kollegen, die der Postnummer 3 ihre
Zustimmung erteilen wollen, bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
mehrstimmig mit den Stimmen der ÖVP, SPÖ und Grünen,
ohne FPÖ, so angenommen.
Wir kommen nun zur Abstimmung über die
Postnummer 4.
Wer der Postnummer 4 die Zustimmung geben kann,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die
Stimmen der FPÖ.
Zu diesem Tagesordnungspunkt liegt mir ein Beschluss-
und Resolutionsantrag der Grünen betreffend
die Thematisierung der Freilassung von Ingrid Betancourt beim
EU-Lateinamerika-Gipfel vor. Es wird die sofortige Abstimmung verlangt.
Wer dem zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. – Das ist mehrstimmig, ohne die Stimmen der ÖVP.
Wir kommen nun zur Postnummer 5.
Wer der Postnummer 5 die
Zustimmung erteilen kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
mehrstimmig, ohne die Stimmen der FPÖ.
Es gelangt nunmehr die
Post 45 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft einen
Vertragsabschluss bezüglich des Terminals Freudenau und die Verbindung
Donauuferbahn und Donauländebahn sowie die Übernahme des Zinsendienstes für die
Planungskosten des Eisenbahnabschnittes "Götzendorfer Schleife".
Der Berichterstatter,
Kollege Strobl, steht schon da. Ich bitte ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR
Friedrich Strobl: Danke schön. – Ich bitte um Zustimmung zum
vorliegenden Geschäftsstück.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke.
Ich eröffne die Debatte.
Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Puller. – Bitte sehr.
GRin
Ingrid Puller (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Im
Vorfeld eine kurze Anmerkung. Im Laufe meiner viermonatigen... (Unruhe im Saal.)
Vorsitzende
GRin Inge Zankl (unterbrechend): Bitte, die Kollegin
Puller ist am Wort.
GRin Ingrid Puller (fortsetzend): Im Laufe meiner viermonatigen Amtsperiode
habe ich leider schon öfter erfahren müssen, dass Anträge, Beschlussanträge,
alles, was Wiener Linien betrifft, meistens abgelehnt oder abgeschmettert
wurden. Aber jemand von den Sozialdemokraten hat erwähnt, die Grünen haben noch Visionen. Ich
probiere es immer wieder und möchte daher zu dieser Postnummer 45 einen
Beschlussantrag stellen.
Es geht da auch um ein altes Thema, und zwar um
Parkplatznot, um Stellplatznot, vor allem in den dichtbebauten Gebieten. Die
Lösungen seitens der Bezirke und der Stadtregierung heißen im Moment nur
Garagen, und diese Quasilösung führt zur heftigen Polarisierung, und zwar nicht
nur innerhalb der Bevölkerung, sondern auch innerhalb einer Fraktion, in der
sich die GaragenbefürworterInnen und die GaragengegnerInnen heftig
gegenüberstehen.
Unsere
Aufgabe soll und muss es ein, Alternativen zu setzen, für die motorisierte
Bevölkerung eben Lösungen anzubieten, die nicht nur Garagenbau heißen. Die
Wiener Linien zum Beispiel haben ja schon so einen Ansatzpunkt. Sie bieten
Kombitickets an, aber leider nur mit Großveranstaltern oder im Zuge der Wiener
Festwochen.
Meine
Alternativlösung wäre, dieses Kombiticket auf mittlere oder kleinere
Veranstaltungsstätten auszuweiten und anzubieten. Es soll nicht unterschätzt
werden, auch wenn es sich nicht um Tausende verkaufte Eintrittskarten und
Kombitickets handelt, die eigentlich – ich weiß es aus Erfahrung – sehr gut
angenommen werden. Ich fahre selber solche Verstärkerzüge, und wenn nur ein
Drittel der Fahrgäste mit dem Auto fahren würde, wäre das ein ziemliches
Verkehrschaos.
Also
man sollte diese mittleren und kleineren Veranstaltungsstätten nicht
unterschätzen, und auch wenn es sich nur um ein paar Hundert Eintrittskarten
handelt, könnte dies zu mehr Stellplätzen in den innerstädtischen Bezirken
führen.
Sehr
geehrte Damen und Herren! Um damit auch eine Änderung des Modal-Split zu
Gunsten des öffentlichen Verkehrs herzustellen, stelle ich folgenden
Beschlussantrag:
„Der
Herr Stadtrat für Finanzen, Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke wird
ersucht, an die Wiener Linien GmbH & Co KG heranzutreten mit dem Auftrag,
die Wiener Linien mögen mit
BetreiberInnen von Veranstaltungsstätten vor allem in den dichtbebauten
zentralen Teilen der Stadt Verträge über die Einführung von Kombitickets
verhandeln. Über die angesprochenen VerhandlungspartnerInnen und die Ergebnisse
der Verhandlungen soll dem Gemeinderatsausschuss für Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke berichtet werden.
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