Gemeinderat,
57. Sitzung vom 27.06.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 131 von 136
zuständig sind, und auch allen sonstigen Mitarbeitern
in den übrigen Bereichen, die für die Umsetzung der Wohnpolitik verantwortlich
sind, herzlich danken. Sie leisten ganz Großartiges. (Beifall bei der SPÖ.)
Ich möchte natürlich auch dem Stadtrat danken, der
als Chef dieses höchst erfolgreichen Systems Verantwortung trägt und alle
positiven Projekte vorantreibt. Wir können als Wienerinnen und Wiener wirklich
mit Stolz sagen, dass die Wohnbaupolitik Wiens in der Vergangenheit ein
weltweit anerkanntes und bewundertes Modell war, in der Gegenwart weltweit
anerkannt und bewundert ist und vor allem natürlich von den Wienerinnen und
Wienern – das habe ich schon ausgeführt – in hohem Maße akzeptiert wird, und
wir werden diese positive Politik in die Zukunft fortschreiben.
Ich plädiere dafür, dem Rechnungsabschluss 2004
zuzustimmen. – Danke schön. (Beifall bei
der SPÖ.)
Vorsitzender Dr Herbert Madejski: Nach diesem historischen Rückblick
und dieser detaillierten Rede, die für die Zeit ja direkt ungewöhnlich ist –
der Herr Stadtrat hat jetzt wahrscheinlich nur mehr wesentlich weniger
auszuführen, nehme ich an –, gebe ich Frau GRin Jerusalem das Wort. Maximale
Redezeit ab jetzt 15 Minuten. – Bitte.
GRin Susanne Jerusalem
(Grüner Klub im Rathaus): Mir hat die
Rede von Herrn Dr Stürzenbecher sehr gut gefallen, und ich setze da gleich
fort. Er hat zwar meine Anträge schon begutachtet, aber ich könnte mir vorstellen,
dass wir dennoch in einem Punkt vielleicht zu einem gemeinsamen Ergebnis kommen
könnten.
Ich bringe jetzt den Antrag betreffend die Entfernung
von rassistischen Schmierparolen, Schmierereien an gemeindeeigenen Gebäuden ein,
und Sie, Herr Dr Stürzenbecher, haben sich eigentlich nur an dem gestoßen, was
im Antragstext in der Klammer steht, wo wir ins Detail gehen und Vorschläge zur
Antirassismushotline und Infrastruktur und so weiter und so fort machen. Wenn
man das weglässt und den Antrag nur sehr allgemein formuliert, könnten Sie
wahrscheinlich dafür sein, oder? Das würde Ihnen dann wahrscheinlich ganz gut
gefallen, nehme ich an. (GRin Martina
LUDWIG: Das wird geprüft!) Das wird geprüft, ja. (GRin Martina LUDWIG: Das muss man sich anschauen!) Gut.
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski (unterbrechend):
Frau Kollegin, bitte keine Zwiegespräche, sondern Ihre Rede.
GRin Susanne Jerusalem
(fortsetzend): Ich gebe jetzt den
Beschlussantrag in der vorgesehenen Form ab.
„Der Herr amtsführende Stadtrat für Wohnen, Wohnbau
und Stadterneuerung möge die nötigen Maßnahmen setzen (Einrichtung einer
Antirassismushotline, Bereitstellung der nötigen infrastrukturellen und
personellen Ressourcen für die Beseitigung der rassistischen Schmierereien),
damit in Zukunft rassistische Schmierereien von gemeindeeigenen Gebäuden binnen
zwei Werktagen ab Meldung wieder entfernt werden."
So wird er jetzt eingebracht. Sie werden ihn
ablehnen, aber ich könnte mir ja vorstellen, dass Sie es dann trotzdem machen (Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.),
wenn ich das jetzt alles richtig verstanden habe, was Sie uns gesagt haben.
Oder wir streichen das vielleicht noch durch, was da in der Klammer steht, und
dann könnten wir vielleicht noch einen gemeinsamen Antrag zusammenbringen. (GR Dr Kurt Stürzenbecher: Wir verhandeln da
noch!) Gut. Wird geprüft.
Mein nächster Antrag bezieht sich auf MigrantInnen in
den Gemeindebauten. Auch da könnte ich mir eigentlich vorstellen, dass wir noch
zu einem Ergebnis kommen, denn im Beschlussantrag selbst steht ja nur drinnen:
„Der Wiener Gemeinderat spricht sich für den Zugang zu Gemeindewohnungen,
unabhängig von der Staatsangehörigkeit, aus." Punkt. Das ist einmal ganz
allgemein und wird ja wahrscheinlich nicht... (GR Dr Kurt Stürzenbecher: Am
besten zuweisen! – GR Mag Rüdiger Maresch: Zu welchem Ausschuss? Wann wird das
behandelt? Nach der nächsten Wahl?)
Dann wird ja nur gesagt: „Der amtsführende Stadtrat
für Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung möge daher ein Konzept erstellen, wie
eine völlige Gleichstellung bis spätestens 2010 umgesetzt werden
kann." Das heißt, da sagen wir ja auch noch nicht, so und so muss es sein,
sondern das ist ja ein ganz ein freundlicher Antrag, der noch jede mögliche
Dehnung zulässt. (StR David Ellensohn: Da
werden sie wahrscheinlich zustimmen! – GR Mag Rüdiger Maresch: Nein, sie wollen
zuweisen!) Ich hätte aber trotzdem gern eine sofortige Abstimmung.
Jetzt das ganz Wichtige zum Schluss. Das ist etwas,
was vielen Menschen gut gefallen würde, wenn man in Wien an die alten Häuser
zwecks Gewinnung von Wohnqualität und Lebensqualität Balkone anhängen könnte.
Da gibt es natürlich in der Bauordnung verschiedene Punkte und Schwierigkeiten,
die es auszuräumen gelte. Wir hoffen, dass da möglicherweise in Bälde etwas
Neues kommen könnte.
Der Beschlussantrag lautet:
„Der Wiener Gemeinderat spricht sich dafür aus, dass
die Stadtregierung dafür Sorge tragen möge, dass die Errichtung von Balkonen
beziehungsweise wohnungsbezogenen Freiflächen in der Stadt gefördert
wird."
Wir schlagen dann drei Punkte vor, um die es uns
geht. In formeller Hinsicht beantragen wir auch da die sofortige Abstimmung des
Antrages. Um ehrlich zu sein, hätte ich mir gedacht, dass Sie dem allen
eigentlich zustimmen könnten. (StR David
Ellensohn: Wir auch!) Schade. – Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender Dr Herbert Madejski: Als Nächster zu Wort gemeldet ist
Herr GR Dr Aigner.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Meine Damen
und Herren!
In Anbetracht der späten Stunde darf ich mich ganz
kurz halten. Ich rege an, Herr Stadtrat, dass Sie, da bei 629 Dienstposten
im Bereich Wiener Wohnen nur eine Zahl von 11 Lehrlingen beschäftigt ist,
prüfen könnten, ob Sie einen Beitrag zur Lehrlingsmisere dahin gehend leisten
können, diese Zahl zu erhöhen.
Zum Zweiten geht es uns um die Mietrückstände. Die sind
doch ganz beträchtlich, und auch da ist es zu
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