Gemeinderat,
55. Sitzung vom 28.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 85
des Wiener
Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Zum Plandokument Nummer 7117k betreffend Wien 22,
KatG Kaisermühlen, bringe ich im Namen meiner Fraktion einen Abänderungsantrag
ein. Entsprechend der eingereichten Projektunterlagen und zwar zur besseren
Gestaltung der Schauseite soll die Errichtung von Balkonen zulässig sein.
Der Abänderungsantrag lautet daher wie folgt:
„Für den mit BWL bezeichneten Bereich ist zur
Schauseitengestaltung die Errichtung von Balkonen bis 1,5 Meter Tiefe
zulässig.“
Ich ersuche um sofortige Abstimmung. - Danke.
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Ich darf den Herrn Berichterstatter bitten.
- Er verzichtet auf sein Schlusswort.
Es liegt ein Abänderungsantrag von Frau GRin Schubert
vor. Sie haben den Inhalt gehört.
Es wird eine sofortige Abstimmung gewünscht.
Wer dem Abänderungsantrag zum
Tagesordnungspunkt 78 zustimmt, bitte ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
gegen die Stimmen der GRÜNEN mehrheitlich so angenommen.
Wir kommen jetzt zum Antrag selbst, Nummer 78.
Wer damit einverstanden ist, bitte ein Zeichen mit
der Hand. – Wieder gegen die Stimmen der GRÜNEN mehrheitlich angenommen. (GR
Christian Oxonitsch telefoniert.) Der Herr Klubobmann macht eine
Doppelconference.
Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt 81.
Es hat sich niemand zum Wort gemeldet, daher können
wir gleich zur Abstimmung kommen.
Wer mit dem Tagesordnungspunkt 81 einverstanden ist,
bitte ein Zeichen mit der Hand. – Das ist gegen die Stimmen der GRÜNEN
mehrstimmig angenommen.
Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt
Postnummer 3. Hier liegt mir ebenfalls keine Wortmeldung vor.
Wer der Postnummer 3 zustimmt, bitte ein Zeichen mit
der Hand. – Das ist wieder mehrheitlich gegen die Stimmen der GRÜNEN so
angenommen.
Ich schlage vor, die Geschäftsstücke 14, 15 und 17 in
einem zu behandeln und darf die Frau Berichterstatterin, Frau GRin Yilmaz
bitten, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz:
Bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski:
Zum Wort gemeldet hat sich Herr GR Saßmann.
GR Gerold Saßmann (Bündnis Zukunft
Wien - die Stadtpartei): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Ganz kurz eine Begründung unseres
Abstimmungsverhaltens. Die Integrationspolitik als Mittel zur Eingliederung neu
zugewanderter Personen unserer Gesellschaft hat einerseits den Migranten die
Möglichkeit zu eröffnen und Hilfestellung zu leisten, diese Eingliederung
möglichst reibungslos und schnell zu erreichen. Dieses Ziel kann – wir haben es
schon oft genau gesagt – nur über den Erwerb der deutschen Sprache erreicht
werden. Dazu bekennen wir uns auch alle hier in diesem Haus.
Integrationspolitik muss daher in diesem Punkt
Prioritäten setzen. Das bedeutet, dass auch in diesem Bereich die knapp zur
Verfügung stehenden Mittel hauptsächlich für die Förderung von
Spracherwerbsmaßnahmen eingesetzt werden müssen. Deswegen stimmen wir
Kursmaßnahmen auch grundsätzlich zu.
Eine weitere Forderung betrifft die Organisation
dieser Sprachkurse. Dies sollte möglichst zentral passieren und von anerkannten
Instituten durchgeführt werden, etwa den Wiener Volkshochschulen. Eine weitere
heute vorliegende Subvention für eine Maßnahme der VHS Rudolfsheim wurde auch
von uns mitbeschlossen.
Eine allzu große Zersplitterung durch viele kleine
Vereine ist dabei nicht zielführend. Das ist unter anderem auch ein Grund
dafür, warum wir die Subvention für den Verein “Station Wien“ ablehnen. Dieser
Verein beschäftigt sich aber vor allem auch mit so genannten begleitenden
Integrationsmaßnahmen, etwa einem Kulturcafé, einer Informationsdrehscheibe
Frauencafé mit Kinderbetreuung sowie mit beratender Tätigkeit bei Problemen im
Alltag, bei sozialen Problemen oder solchen in der Arbeitswelt.
Es muss aber doch angemerkt werden, dass es dafür
zahlreiche andere Ansprechpartner gibt, die subventioniert werden oder aber
staatliche Stellen wie etwa das AMS. Solange es noch Nachholbedarf bei
Sprachförderungsmaßnahmen gibt und die gibt es, möchten wir die Gelder eher
dafür als für begleitende Maßnahmen eingesetzt wissen. Abgesehen davon kann es
auch nicht vorrangiges Ziel der Integrationspolitik sein, dafür Sorge zu
tragen, die kulturelle Identität der Zuwanderer abzusichern. Vielmehr muss klar
kommuniziert werden, dass ein Leben in unserer Gesellschaft eben auch das Akzeptieren
der hier herrschenden Werte und Gebräuche beinhaltet. Ich bin der festen
Überzeugung, dass das von den Migranten auch angenommen wird, wenn man nur die
richtigen Signale setzt, nämlich dass gesellschaftliche Teilhabe über die
Sprache geht, dass Beratungen und Hilfe jederzeit möglich sind, aber nicht
primär in der Muttersprache und das auch noch Jahre nachdem der Migrant schon
im Zielland aufhältig ist. Das wird leider von den Verantwortlichen zu wenig
klar artikuliert und zu wenig klar eingefordert.
Eine weitere heute zur Diskussion
stehende Subvention von 150 000 EUR betrifft die Ausgabe von
Integrationsgutscheinen “Sprache der Stadt Wien“. Neuzuwanderern werden
Gutscheine von je 200 EUR für Sprachkurse zur Verfügung gestellt. Als Nachweis
für die widmungsgemäße Verwendung werden Kursbestätigungen anerkannt. Diese
werden auch dann ausgegeben, wenn nur zwei Drittel der Kurszeit absolviert
werden. Ein Nachweis über eine abgelegte oder gar bestandene Prüfung über den
Lernstoff ist nicht vorgesehen. Jeder von uns weiß, dass Erlernen vor allem von
Sprachen nur dann sinnvoll ist, wenn es eine Kontrolle über das Beherrschen des
Lehrstoffs gibt, selbst wenn das nur im Sinne einer Selbstüberprüfung
geschieht. Wir fordern daher nachdrücklich, dass nicht nur in diesem Fall,
sondern bei allen
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