Gemeinderat,
55. Sitzung vom 28.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 85
(Beginn um 9.00 Uhr)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich wünsche einen angenehmen Morgen. Für die auf
Ihren Tischen liegenden Nahrungsmittel übernehme ich keine Verantwortung. Ich
hoffe, die Qualität stimmt. Ich war es nicht. Ich würde die anderen Fraktionen,
die heute nichts ausgeteilt haben, bitten, sich dann gegenseitig zu
verständigen, was wir bei der nächsten Sitzung zum Frühstück bekommen.
Ich darf somit die 55. Sitzung für eröffnet
erklären.
Ich darf bekannt geben, dass Frau GRin Kato und Herr
GR Wutzlhofer entschuldigt sind. Sie sind heute beide wegen sehr freudiger
Anlässe entschuldigt. Die Kollegin Kato ist noch im Mutterschutz. Der Kollege
Wutzlhofer wurde vor 24 Stunden zum zweiten Mal Vater. Nachdem es seiner
Gattin nicht ganz toll gegangen ist und geht, ist er im so genannten
Vaterschutz. Das Baby ist in Ordnung. Die Mutter ist auch in Ordnung, aber es
ist erst 24 Stunden her, demzufolge nicht so ganz. Ich wünsche beiden von
dieser Stelle aus alles Gute.
Wir kommen nun zur Fragestunde. Ich darf das gemäß
dessen, was wir in der Präsidiale vereinbart haben, herunterspulen.
Die 1. Anfrage (FSP - 01977-2005/0002 - KGR/GM) ist von Frau GRin Dr Pilz an die amtsführende Stadträtin der Geschäftsgruppe
Gesundheit und Soziales gerichtet: Der Fonds Soziales Wien wurde von der Gesundheitsstadträtin Anfang 2004
beauftragt, die Umstellung vom Kontraktmanagement auf Förderverträge bei den
Anbieterorganisationen der ambulanten Dienste (Betreuung zuhause)
durchzuführen. Was sind die Ergebnisse und wann werden sie zur politischen
Diskussion gestellt?
Ich ersuche um Beantwortung.
Amtsf StRin Mag Renate Brauner: Guten
Morgen, sehr geehrte Damen und Herren!
Ich darf mir vielleicht erlauben, als ehemalige
Frauenstadträtin anzumerken, dass wir es sehr positiv finden, wenn sich der
Kollege Wutzlhofer um sein Baby kümmert.
Als ehemalige Konsumentenstadträtin darf ich
denjenigen, die ob des Geschenkes verunsichert sind, das Wiener Marktamt, das
ausgezeichnet arbeitet, ans Herz legen.
Aber nun zu der Anfragebeantwortung, die mich, liebe
Frau Dr Pilz, ein wenig verwundert, denn Sie fragen mich nach den Ergebnissen
und den Stand der Diskussion zum Thema Förderverträge und genau diese Frage
haben wir lange und ausführlich in der letzten Beiratssitzung diskutiert. Es
müsste Ihnen, nachdem Sie, wie ich mich erinnern kann, bei dieser Sitzung
anwesend waren, eigentlich alles bekannt sein.
Ich wiederhole es gern in aller Knappheit, weil, wie
gesagt, das ist eine Diskussion, die wir seit langer Zeit führen und auch in
der letzten Beiratssitzung wieder ausführlich geführt haben. Jawohl, wir sind
im Gespräch mit den einzelnen Organisationen, die soziale Dienste durchführen,
um die Förderrichtlinien weiterzuentwickeln und die Förderverträge zu
entwickeln, die auf Basis dieser Förderrichtlinien entstehen.
Es gibt schon Förderrichtlinien. Auch das wissen Sie.
Diese Förderrichtlinien sind seit 1.1.2005 gültig und sind im Internet
nachzulesen, also keine wirklich großen Geheimnisse, die ich hier verkünde. Sie
sind für jedermann einsichtig, für die Mitglieder des Beirats ganz besonders,
weil wir, vielleicht darf ich das in dieser Runde auch einmal sagen, bemüht
sind, eine offensive Informationspolitik, zu der ich mich bekenne,
durchzuführen und für die Mitglieder des Beirats eine eigene Intranetseite
eingerichtet haben, dass sie über die Informationen, die ohnehin allen offen
stehen, hinaus noch zusätzlich Informationen kriegen.
Alles in einem Satz zusammengefasst: Die
provisorischen Förderrichtlinien sind fertig, sind Ihnen und allen anderen, die
Interesse haben, bekannt, weil im Internet veröffentlicht. Die Details, die
Verbesserungen, die es in den Detailgesprächen sicher noch geben wird, und die
Förderverträge werden mit den Organisationen diskutiert und dann
selbstverständlich wie alles andere im Beirat berichtet, diskutiert und
entsprechend veröffentlicht.
Ich bekenne mich dazu, dass wir da nicht, um es auf
Wienerisch zu sagen, über die Organisationen drüberfahren, das war auch ein
ganz persönlicher Wunsch und Auftrag von mir, sondern dass wir gemeinsam mit
den Organisationen, die sehr viel Erfahrung einbringen, diese Dinge lösen. Das
dauert vielleicht ein bisschen länger, aber ich glaube, diese
Gesprächsinvestition zahlt sich aus.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
1. Zusatzfrage, Frau Dr Pilz, bitte.
GRin Dr Sigrid Pilz
(Grüner
Klub im Rathaus): Frau Stadträtin!
Es ist
natürlich klar, ich erinnere mich an die Debatte im Beirat und ich bin auf dem
Laufenden, was dort gesprochen wird. Warum ich dennoch diese Frage stelle, Frau
Stadträtin, ist, es liegt mittlerweile ein Schriftstück vor, ein Dokument
seitens des Dachverbands Wiener Pflege- und Sozialdienste vom Februar, in dem
es um Verbesserungspotentiale und Perspektiven zwischen den
Kooperationspartnern geht. Darin werden die Fragen der Förderrichtlinien und
Förderverträge eingehend behandelt. Faktum ist, dass wir seit Jahren darauf
warten, dass hier endlich Entscheidungen fertig gemacht werden. Es ist in
diesem Dokument davon die Rede, dass man mit April in der Arbeitsgruppe zu Ende
getagt haben sollte und einen Vorschlag hat.
Warum ich es für wichtig und politisch wichtig halte, das hier zu
diskutieren, Frau Stadträtin, ist der Umstand, dass in diesem Dokument ein
katastrophales Zeugnis dieses Konzepts der Förderverträge aufgelistet ist. Man
sagt sehr konkret, wie in Zukunft die Aufgabenbereiche und Arbeitsabläufe
zwischen Fonds, GSZ und Klienten und Dienstleistern gestalten sein werden, ist
zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht transparent. Wir reden seit eineinhalb Jahren
über diese Lösungen und vor allem, Frau Stadträtin, vielleicht wissen Sie das,
ich war ein großer Verfechter von Leistungsverträgen, bin es mehr
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