Gemeinderat,
54. Sitzung vom 01.04.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 67
Integrationsmaßnahmen ausgelöst hat.
Frau Mag Unterreiner, wenn ich aus Ihrer Wortmeldung
heraushöre, dass sich die FPÖ jetzt verstärkt der Integration vor allem von
türkischstämmigen Wienerinnen und Wienern zuwendet, dann soll mir das sehr
recht sein. Es ist, glaube ich, ein Abgehen von der bisherigen Politik. Wir
hören das mit großer Sympathie, dass es hier offensichtlich einen Wandel in der
Betrachtungsweise dieses sehr wichtigen Themas gibt. Wir Sozialdemokratinnen
und Sozialdemokraten haben uns immer zum Thema Integration bekannt. Wir freuen
uns, wenn wir hören, dass das in der FPÖ jetzt neu zum Durchbruch kommt, werden
allerdings Ihre Ankündigungen auch an Ihrem Abstimmungsergebnis und an Ihren
Aktivitäten messen.
Vielleicht zu dieser genannten Aktion noch, damit
hier keine Irrtümer entstehen: Diese Fahnenaktion von Feridun Zaimoglu ist
nicht von der Zeitschrift "Wespennest" organisiert worden, sondern von
anderen Einrichtungen wie der Kunsthalle. In der Kunsthalle hat die jährliche
Literaturveranstaltung "Literatur im März" stattgefunden, die dieses
Jahr zum Thema "Islam und Abendland" durchgeführt worden ist. Wenig
überraschend, sage ich, denn es beschäftigen sich auch andere große
literarische Veranstaltungen im deutschsprachigen Raum mit diesem Thema. Die
Frankfurter Buchmesse beispielsweise und auch die Leipziger Buchmesse haben
diesem Thema Schwerpunktaktionen gewidmet. Es ist im gesamten Buchhandel und in
allen Publikationen und Zeitschriften nachzulesen, dass das sehr wohl ein Thema
ist, das viele in Europa interessiert und bewegt. Daher halte ich die Auswahl
des Themas auch für sehr interessant.
Da bin ich jetzt bei dem einzigen Bezugspunkt, der sich
zum heutigen Akt ergibt, nämlich bei dem Umstand, dass die Zeitschrift
"Wespennest" eine Sondernummer herausgegeben hat aus Anlass auch der
Veranstaltungsreihe "Literatur im März", die sich mit dem Thema
"Islam und Abendland" auseinander setzt. Das ist, wenn man so will,
der einzige Bezugspunkt zu dieser Aktion von Feridun Zaimoglu, der eine
ähnliche Fahnenaktion im Übrigen auch schon vor einigen Jahren, nämlich im Jahr
2003, in der Kunsthalle Kiel gezeigt hat. Dort ist das – offensichtlich mangels
FPÖ – nicht zu einem großen Thema geworden. Also von daher kann sich der
Künstler auch bei der FPÖ bedanken, dass seine Aktion durch die vielen
Plakatständer ihres Nochvorsitzenden, Schonvorsitzenden Strache ja zusätzlich
beworben worden ist und eigentlich dadurch erst ihre große publizistische
Wirkung erzielt hat.
Ich möchte noch einmal zurückkommen auf den
vorliegenden Akt. Der bezieht sich auf die Zeitschrift "Wespennest",
die viermal im Jahr erscheint, die sich als letzte Schwerpunktnummer mit dem
Thema "Islam und Abendland" auseinander gesetzt hat. Diese
Zeitschrift ist auch vorgestellt worden im Rahmen von "Literatur im
März", wo es auch Diskussionen zu diesem Thema gegeben hat. StR Herzog war
beispielsweise bei einer dieser Diskussionen dabei. Ich war im Publikum dabei
und kann nur sagen, es war eine hochwertige, sehr spannende, zwar
kontroversielle, aber eine sehr interessante Diskussion, an der mehrere hundert
Menschen teilgenommen haben. Also ich halte das für eine sehr seriöse und gute
Auseinandersetzung, dass hier "Literatur im März" auf der einen Seite
eine Möglichkeit gibt, über das Thema zu diskutieren und auf der anderen Seite
die Zeitschrift "Wespennest", wenn man so will, auch das
intellektuelle "Zusatzfutter" bietet. Das ist auch sehr positiv angenommen
worden.
Ich ersuche auch deshalb um Zustimmung zu dem Akt,
weil die Zeitschrift "Wespennest" die einzige österreichische
Literaturzeitung ist, die im deutschsprachigen Raum eine entsprechende
Marketing- und Vertriebsstruktur hat, die gemeinsam mit der Deutschen
Verlagsanstalt München auch in allen deutschen Buchhandlungen vertrieben wird,
was also auch ein wichtiges, positives Aushängeschild österreichischer Kultur
ist. Durch die Unterstützung dieser Literaturzeitung "Wespennest" können
wir auch als Wienerinnen und Wiener unseren Beitrag zu einer Popularisierung
österreichischer und auch Wiener Kultur im Ausland, im deutschsprachigen Raum
leisten.
In diesem Sinne und in diesem Zusammenhang ersuche
ich um Zustimmung zu diesem vorliegenden Akt. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Herbert Madejski: Es
liegt kein Gegen- oder Abänderungsantrag vor. Daher können wir auch gleich
abstimmen.
Wer für die Post 16 ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Das ist gegen die Stimmen der Freiheitlichen
mehrheitlich angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 27. Es liegt mir keine
Wortmeldung vor. Daher können wir ebenfalls gleich abstimmen.
Wer Postnummer 27 zustimmt, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Das ist gegen die Stimmen der Freiheitlichen und der
Österreichischen Volkspartei mehrheitlich angenommen.
Postnummer 28. Auch hier gibt es keine
Wortmeldungen. Wir können abstimmen.
Wer für Postnummer 28 ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig, gegen die Stimmen der Grünen, so angenommen.
Postnummer 32. Auch hier gibt es keine
Wortmeldung. Wir können gleich abstimmen.
Wer für die Postnummer 32 ist, den bitte ich um
ein Zeichen mit der Hand. – Ebenfalls gegen die Stimmen der Grünen mehrheitlich so angenommen.
Wir
kommen nun zur Postnummer 24. Sie betrifft eine Subvention an die Wiener
Land- und Forstwirtschaft. Hier liegen mir Wortmeldungen vor.
Ich darf den Berichterstatter, Herrn GR Hufnagl,
bitten, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatter GR Heinz Hufnagl: Danke
schön. Ich bitte, diesen Subventionsakt zu unterstützen.
Vorsitzender GR Herbert Madejski:
Zu Wort gemeldet ist Herr GR Maresch. Ich erteile es ihm.
GR Mag
Rüdiger Maresch (Grüner
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