Gemeinderat,
53. Sitzung vom 25.02.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 70 von 102
Zum Antrag zum Universitätsstandort möchte ich sagen: Die TU hat ja den Bürgermeister gerade ausgezeichnet für seine Bemühungen um den Unistandort, und gerade die Technische Universität, die angesprochen wurde. Es war tatsächlich eine seltsame Idee, nach Tulln abzusiedeln, die ja wirklich immer eine schöne Blumenausstellung hat. Es ist sicher eine wunderbare Stadt. Was aber Wissenschafter dort tun sollten, ist mir immer unerklärlich gewesen. Gott sei Dank kommt es nicht zustande. Es kommt aber auch deshalb nicht zustande, weil wir Ersatzstandorte für diese Institute geschaffen haben, kurzfristig Ersatzstandorte, und weil wir angeboten haben, in Aspern auch einen ganzen Campus gemeinsam mit der Technischen Universität zu errichten. Das zeigt, wir nehmen hier Geld in die Hand für eine Infrastruktur. Wir nehmen unsere Verantwortung wahr. Wir werden daher zustimmen.
Ich bitte nur, in Zukunft nicht ständig Nona-Anträge
zu stellen, etwas, was schon lange passiert ist, neuerlich zu fordern, und dann
zu sagen: Hurra, die ÖVP hat sich retrospektiv gesehen durchgesetzt, weil die
Wiener Stadtregierung vor Monaten das gemacht hat, was wir später dann
gefordert haben. Da kann man sowieso immer nur Zweiter sein. Aber wir werden es
der Sache wegen annehmen.
Einen Antrag möchte ich auch selbst einbringen,
gemeinsam mit drei Kolleginnen, und zwar geht es da darum, dass wir einen
Bildungsplan für die Kindergärten haben wollen, wo die individuelle Förderung
für Kinder in den Kindertagesheimen geplant werden soll, wo eine jährliche
Situationsanalyse und die Einrichtung und generelle Schwerpunktsetzung der
Abteilung in diesem Plan besprochen und beschlossen wird. Die zuständige
Magistratsabteilung wird beauftragt, unter Berücksichtigung von pädagogischen
Schwerpunktsetzungen, kulturellen, sozialen und situationsbedingten
Gegebenheiten für die Kindertagesheime der Stadt Wien einen Bildungsplan zu
erstellen. Das ist jetzt einmal die Kurzversion. Da bitte ich natürlich um
Zustimmung und möchte diesen Antrag weitergeben. – Danke für die
Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich
danke schön.
Wir
haben jetzt noch eine Wortmeldung. Frau GRin Mag Feldmann, schaffen Sie es in
drei Minuten? (GRin Mag Barbara Feldmann: Ja!) Danke schön.
GRin Mag Barbara Feldmann
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren des Gemeinderats!
Nachdem der Herr Kollege Vettermann einen Antrag
eingebracht hat, der sich mit Bildungsstandards befasst – ich möchte gleich
erwähnen, dass wir dem Antrag zustimmen werden –, nehme ich die Gelegenheit
wahr, der SPÖ zu gratulieren, dass sie endlich erkannt hat, dass ein
Bildungsplan für den Kindergarten notwendig ist. (Beifall bei der ÖVP. –
Ironische Heiterkeit bei der SPÖ.)
Es verwundert allerdings ein wenig, dass Sie bei
einer absoluten Regierungsmehrheit einen Antrag einbringen und dieses Thema
nicht gleich bei der Regierungsarbeit erledigen. Aber ich nehme das auch gerne
so zur Kenntnis. Und es freut uns besonders, dass Sie das letzte Thema der
Pressekonferenz von StR Hahn so schön übernommen haben. Das führe ich jetzt
nicht weiter aus, wegen der drei Minuten. (VBgmin Grete Laska: Er war nur
ein bisschen später dran, aber das macht nichts! Ständiges Wiederholen bringt
auch etwas!)
Wir haben zu diesem Thema einen in den Grundsätzen
sehr konkreten Vorschlag und gehen davon aus und hoffen, dass Sie uns auch
zustimmen werden:
„Die Frau amtsführende Stadträtin für Bildung,
Jugend, Information und Sport wird aufgefordert, verbindliche und klar
formulierte Standards für die Wiener Kinderbetreuungseinrichtungen zu
erarbeiten."
Wir haben hier drei Hauptpunkte, die in Unterpunkte
gegliedert sind:
1. Prinzipien für die Bildungs- und Erziehungsarbeit.
2. Pädagogische Ziele.
3. Möglichkeit zur Förderung
der kindlichen Lern- und Entwicklungsprozesse durch die Gestaltung von
zeitlichen, räumlichen und personellen Strukturen.
In formeller Hinsicht beantragen wir die sofortige
Abstimmung dieses Antrages. – Danke. (Beifall bei der ÖVP. – VBgmin Grete
Laska: Der Herr Doktor wird sich freuen über das viele Öl!)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Es
ist keine Wortmeldung mehr vorliegend. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau
Berichterstatterin hat auf ihr Schlusswort verzichtet.
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Wer für die Post 17 in der ursächlichen Fassung ist,
ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig ohne die GRÜNEN so angenommen.
Ich lasse nun als Erstes den vorliegenden
Beschlussantrag der GRe Aigner und Salcher betreffend Bekenntnis Wiens als
Universitäts-, Wissenschafts- und Forschungsstadt abstimmen.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
einstimmig so angenommen.
Als Nächstes kommt der Beschlussantrag der GRe
Vettermann, LUDWIG, Novak und Sommer-Smolik zur Abstimmung. Hier geht es um den
Bildungsplan.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
ebenfalls einstimmig so angenommen.
Dann liegt noch der gerade eingebrachte Antrag der
GRe Strobl und Feldmann betreffend pädagogischer Standort in Kindergärten vor.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. – Das hat
nicht die erforderliche Unterstützung und ist somit abgelehnt.
Wir kommen nun zu dem Verlangen, dass der von der
Frau GRin Jerusalem und Freundinnen und Freunde eingebrachte Dringliche Antrag
betreffend "Wiener Armutsbericht" gemäß § 38 Abs 2 der
Geschäftsordnung verlesen und hierauf mündlich begründet werde.
Ich ersuche nun die Frau GRin Reinberger um Verlesung
des Dringlichen Antrags.
Können wir auf das verzichten? (GRin Susanne
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
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