Gemeinderat,
53. Sitzung vom 25.02.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 68 von 102
Also ich kann nur sagen, um zusammenzufassen: Wer glaubt, dass es bei Großprojekten überhaupt zu keinen Änderungen kommen muss und kann, der lebt nicht in der Großstadt, zumindest gedanklich nicht, aber nicht einmal nur in der Großstadt, sondern das ist in jeder kleinen Ortschaft ebenso der Fall, dass es natürlich auch dort immer wieder Verschiebungen gibt. Die fallen halt nicht so auf, das ist ja ganz klar, wie bei einem Riesenprojekt, das eine neue Stadt darstellt, was natürlich hier eine ganz andere Dimension hat.
Also ich bin stolz als Favoritner auf ein schönes
Projekt in Favoriten und auf einen wertvollen neuen Stadtteil. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: So. Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die
Debatte ist somit geschlossen. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf sein
Schlusswort.
Wir kommen zur Abstimmung. Wer für die Post 64 in der
vorliegenden Fassung ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das
ist mehrstimmig ohne die GRÜNEN so angenommen.
Postnummer 80. Sie betrifft die Festlegung eines
tarifmäßigen Entgelts für Aufwendungen bei digitalen und planlichen Auskünften
aus dem digitalen zentralen Leitungskataster. Hier liegt keine Wortmeldung vor.
Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
mehrstimmig ohne die Freiheitlichen so angenommen.
Postnummer 56, Plandokument 7579 im 14. Bezirk,
KatG Hütteldorf und Hacking. Hier liegt ebenfalls keine Wortmeldung mehr vor.
Wer dafür ist, den ersuche ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
einstimmig so angenommen.
Wir kommen nun zur Postnummer 17. Sie betrifft eine
sachliche Genehmigung bezüglich der Aufstellung von Mobilklassen im
Verwaltungsjahr 2005. Frau GRin Rubik, bitte.
Berichterstatterin GRin Silvia Rubik: Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Ich danke schön.
Ich erteile nun als Erster
der Frau GRin Jerusalem das Wort, möchte aber bemerken, nachdem wir noch
16 Minuten haben bis zur Dringlichen Anfrage, dass ich irgendwann einmal
unterbrechen muss, dass das nicht als Unhöflichkeit anzusehen ist.
GRin Susanne Jerusalem (Grüner Klub im
Rathaus): Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Es geht um die Aufstellung
von Mobilklassen, und nachdem keine getrennte Abstimmung möglich ist, müssen
wir das gesamte Geschäftsstück ablehnen.
Wir sind dafür und
einverstanden, dass Mobilklassen dort aufgestellt werden, wo wegen einer
Generalsanierung oder auch einer teilweisen Sanierung einer Schule zusätzlicher
Platz gebraucht wird und tatsächlich kurzfristig und vorübergehend Mobilklassen
hingestellt werden.
Es wird Sie aber nicht
überraschen, weil wir ja schon viele Jahre darüber reden und ich immer wieder
dasselbe sage: Ich bin nicht damit einverstanden, dass für einen so genannten
kurz- bis mittelfristigen Spitzenbedarf Mobilklassen hingestellt werden. Wir
wissen, dass dieses mittelfristig oft eine gesamte Schülergeneration erfasst,
wo alle vier Jahre oder manchmal acht Jahre, na ja, ungefähr, vielleicht dort
Mobilklassen stehen, und damit sind wir nicht einverstanden und auch damit
nicht, dass ja diese Mobilklassen nicht behindertengerecht gestaltet sind. Ich
habe mir einige angesehen. Ich glaube nicht, dass das der Ort ist, wo Kinder
wirklich vier Jahre lang in die Schule gehen sollten.
Es kommt aber jetzt noch
etwas dazu, wo ich Sie bitte, das mit zu überlegen. Gerade Ihr Vorsitzender
Gusenbauer gehört ja zu denen, die sehr oft darauf hinweisen, dass das
österreichische Schulsystem auf ein ganztägiges Schulsystem umgestellt werden
sollte. Und ich hoffe – ich weiß es nicht, weil das kommt dann immer nicht,
aber ich hoffe –, dass es sich dabei um einen Vorschlag handelt, dass in
verschränkter Form ganztägig gearbeitet werden sollte, also einmal arbeiten und
dann Freizeit, weil diese verschränkte Form, wie auch die Frau Stadträtin
mehrmals bereits darauf hingewiesen hat, sicher die pädagogisch wertvollste und
beste ist.
Und wenn wir das
tatsächlich machen, dann hat Wien viel zu tun, denn viele Schulen, die so
adaptiert sind, dass sie tatsächlich für einen ganztägigen Betrieb, einen
ganztägigen verschränkten Betrieb adaptiert sind, sodass die Kinder nicht die
ganze Zeit in einer Klasse hocken müssen, Vormittag und Nachmittag in
derselben, viele solche Schulen haben wir nicht.
Ich plädiere daher dafür,
dass man, anstatt Mobilklassen aufzustellen, systematisch beginnt, die Schulen
auszubauen, teilweise aufzustocken, Dachböden auszubauen und so weiter und so
fort, um Platz zu gewinnen.
Deswegen möchte ich jetzt
am Ende meiner Wortmeldung darauf hinweisen, dass ich auch aus diesem Grund die
Schließung der Volksschule in der Leopoldsgasse für nicht gut erachte, denn es
macht keinen Sinn, die anderen Schulen des Bezirks noch weiter aufzufüllen, die
ohnehin schon keinen Platz haben, und eine Schule zu sperren, nach der es eine
große Nachfrage gibt, wo der Elternverein auch jetzt in einem Brief an den
Herrn Bürgermeister darauf verweist, dass diese Schule gebraucht wird, dass es
viele Anmeldungen gibt und dass sie ausgebaut werden sollte und wo nachweislich
ein Bedarf vorhanden ist. Das wollte ich noch erwähnt haben, weil mir das sehr,
sehr wichtig ist, denn gerade dieser Schule wird ein sehr gutes Zeugnis
ausgestellt, vor allem auch, was den Umgang mit Kindern mit nichtdeutscher
Muttersprache anlangt.
Das heißt, noch einmal:
Bitte keine mobilen Klassen für einen mittelfristigen oder längerfristigen
Aufbau und bitte keine Schulschließungen, solange noch Nachfrage ist, denn wenn
wir auf ganztägig umstellen wollen, dann brauchen wir Platz. – Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön.
Als Nächster zu Wort
gemeldet ist Herr Dr Aigner.
GR Dr
Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt
Wien): Herr Vorsitzender! Meine Damen und
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