Gemeinderat,
53. Sitzung vom 25.02.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 11 von 102
Ich glaube, dass das, wie gesagt, eine vorbildhafte Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Ressorts ist, wie sie hier eben in dieser Stadtregierung funktionieren kann, was oftmals eingefordert wurde und was auch zeigt, dass Kollegen, die sich eines Problems bewusst sind, durchaus auch ressortübergreifend miteinander arbeiten können.
Jawohl, diese Aktion ist weiterhin gesichert. Wir
setzen das fort. Wir haben auch in diesem Jahr diesen Betrag vorgesehen und ich
hoffe und gehe davon aus und weiß, dass es zahlreiche Projekte gibt, die
bereits angedacht sind, die in der Planungsphase sind und die in der Umsetzung
sind. Die Jury tagt regelmäßig und ich bin guter Hoffnung, dass wir damit in
den nächsten Jahren tatsächlich in der Stadt einen zusätzlichen Impuls, was
öffentliche Kunst, was “Kunst im öffentlichen Raum“ anbelangt, setzen können. -
Danke.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke,
Herr Stadtrat.
Die 3. Frage (FSP - 00939-2005/0002 - KGR/GM) wurde von Frau GRin Dr Pilz
gestellt und ist an den amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke gerichtet: Wiener Netzkartenbesitzerinnen und -besitzer benützen die Schnellbahnen der
ÖBB im Rahmen des Verkehrsverbunds Ostregion. Die Regional- und Fernzüge wurden
vergangene Woche vorrangig geführt, während die Schnellbahnen im Nahverkehr
reihenweise ersatzlos vom Fahrplan gestrichen wurden. Stundenlange Wartezeiten
in den Außenbezirken waren die Folge. Warum akzeptieren Sie, dass diese Wiener
Konsumentinnen und Konsumenten seitens der ÖBB gegenüber allen anderen ÖBB
Kundinnen und Kunden eklatant benachteiligt werden?
Ich ersuche um Beantwortung.
VBgm Dr Sepp Rieder: Frau Dr Pilz!
Sie haben an mich die Anfrage wie folgt gerichtet:
„Wiener Netzkartenbesitzerinnen und -besitzer benützen die Schnellbahnen der
ÖBB im Rahmen des Verkehrsverbunds Ostregion. Die Regional- und Fernzüge wurden
vergangene Woche vorrangig geführt, während die Schnellbahnen im Nahverkehr
reihenweise ersatzlos vom Fahrplan gestrichen wurden. Stundenlange Wartezeiten
in den Außenbezirken waren die Folge. Warum akzeptieren Sie, dass diese Wiener
Konsumentinnen und Konsumenten seitens der ÖBB gegenüber allen anderen
ÖBB-Kundinnen und -Kunden eklatant benachteiligt werden?“
Es hat in der vergangenen Woche, insbesondere am
16. Februar, auch im Wiener Raum mehr geschneit als man vielleicht sonst
bei uns gewohnt ist. Man spricht von stärkeren Schneefällen. Das hat, wie wir
alle wissen, auch zu Behinderungen im Individualverkehr und auch im öffentlichen
Verkehr geführt. Ich verfüge über Berichte über die Behinderungen, die sich bei
den WIENER LINIEN und bei den Wiener Lokalbahnen ergeben haben. Ich erinnere
daran, dass am 16. Februar die Kurzparkzonenregelung aufgehoben worden
ist.
Was nun die von Ihnen angesprochene ÖBB betrifft,
wird mir entsprechend dem Verkehrsdienstevertrag beim nächsten Quartalsbericht
eine Detaildarstellung über die Züge, die nicht geführt werden konnten,
geliefert werden und die Gründe für die Ausfälle. So ist es mir von der ÖBB
zugesagt worden Jetzt schon liegt mir ein Bericht der ÖBB Personenverkehr-AG
vor, in der folgende Feststellungen getroffen werden: Es ist zum Ausfall
einzelner Schnellbahnzüge gekommen, also nicht zur Einstellung ganzer Linien.
Das ist eine Feststellung. Und zweitens wird die von Ihnen aufgestellte
Behauptung einer Ungleichbehandlung der Kundensegmente - ich werde jetzt
wörtlich zitieren: „Fernverkehr, Regionalverkehr und Schnellbahnverkehr wird
zurückgewiesen“.
Ich kann Ihnen zusagen, dass wir das nach Vorliegen
des entsprechenden Detailberichts der ÖBB sehr genau prüfen werden, wie das
unter dem Gesichtspunkt des Verkehrsdienstevertrags zu beurteilen ist. Wir
werden das auch in Absprache mit dem Land Niederösterreich tun. Ist es mit
Recht angesprochen, dann ist es ja ein Thema des Verkehrsverbunds Ost-Region.
Die Schnellbahnzüge, von denen Sie sprechen, enden ja nicht an der Stadtgrenze,
sondern sie gehen über die Stadtgrenze hinaus. Daher wird es ein abgestimmtes
Verhalten der beiden Bundesländer geben.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke,
Herr Vizebürgermeister!
1. Zusatzfrage, Frau Dr Pilz.
GRin Dr Sigrid Pilz (Grüner Klub im Rathaus): Herr
Vizebürgermeister!
Das ist nur mittelbar ein
Gesundheitsthema und vielleicht fragen Sie sich, warum gerade ich Ihnen diese
Frage stelle. Ich kann es Ihnen beantworten: Ich bin nämlich Kundin dieser
Schnellbahnen. Ich wohne in Hadersdorf-Weidlingau im Westen Wiens. Ich kann
Ihnen sagen, nicht nur wenn es schneit, aber besonders wenn es schneit, ist es
unerträglich. Auf mich wartet kein Dienstwagen, ich gehe zur Schnellbahn und
das ist eine Erfahrung der besonderen Art. Also in dieser Woche, an jenem 16.,
bin ich mit meinen Kindern von 7.15 Uhr bis 8.27 Uhr gestanden. Zwischendrin
sind wir mit vielen anderen Menschen auf die Hadersdorfer Hauptstraße
gepilgert, um dort festzustellen, dass die Busfahrer abwinken. Sie haben Leute
nur aussteigen, aber niemanden einsteigen lassen und sind weitergefahren. Sie
waren klarerweise überfüllt. Autos sind zwischendrin durch den Schnee
gerutscht. Das Unerträgliche war, dass die Züge - ob sie eingestellt waren oder
nur sonst ausgefallen sind, das ist für den Konsumenten durchaus egal, wenn die
Schnellbahn nicht kommt - mit kleinen Verspätungen immer wieder angekündigt
worden sind: Der Zug um 7.40 Uhr war lang angesagt, dann ist er von der
Tafel verschwunden, dann haben wir gehört, der um 8.05 Uhr wird
13 Minuten Verspätung haben und dann ist auch er von der Tafel
verschwunden. Man könnte einen Mord begehen, denn man muss in die Schule und in
die Arbeit, Herr Vizebürgermeister! Und was das besonders Groteske war: Der
Wiesel ist halbleer von St Pölten kommend durchgefahren, ein paar Leute
haben herausgewunken. Es wäre ganz einfach gewesen, den Zug in
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