«  1  »

 

Gemeinderat, 52. Sitzung vom 27.01.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 60 von 68

 

wenn ein Film zweimal ausverkauft ist und doppelt so viele Menschen diesen Film sehen wollen, denen zumindest die Chance gibt, das zu tun. Ich glaube, es wäre fair, es wäre klug, und es wäre ein gutes Investment der Stadt, hier der VIENNALE den nächsten Schritt der Finanzierung zu ermöglichen.

 

In diesem Sinne stelle ich folgenden Antrag:

 

„Der zuständige Stadtrat für Kultur und Wissenschaft wird aufgefordert sicherzustellen, dass das internationale Filmfestival VIENNALE eine der gestiegenen Nachfrage entsprechende Erhöhung der Subvention für das Jahr 2005 erhält.

 

In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt."

 

Ich möchte in Richtung der Sozialdemokraten dazusagen, dass wir mit Absicht wieder keinen Betrag hineingeschrieben haben, um sozusagen unser Wohlwollen zu zeigen. Ich weiß ja, dass auch Gespräche im Gange sind. (GR Christian Oxonitsch: Damit ihr nur wisst, die Gespräche laufen!) Das hier ist so zu verstehen, dass der Wiener Gemeinderat sozusagen die VIENNALE, aber auch den Stadtrat moralisch stärkt, um das, was hier ohnehin geplant ist, dann auch tatsächlich in finanzielle Mittel zu gießen, um dieses großartige Publikumsfestival in Zukunft auf dem Level zu erhalten, den wir uns alle wünschen. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen.

 

Die Frau Berichterstatterin hat das Schlusswort.

 

Berichterstatterin GRin Dr Elisabeth Vitouch: Ich danke Herrn Dr Salcher für diese Lanze, die er für die VIENNALE gebrochen hat. Er rennt bei uns offene Türen ein. Man muss aber dazusagen, dass die VIENNALE - wir haben es gehört - ihre Besucherzahlen kontinuierlich, und da kann man noch andere Zahlen nennen, in den letzten 8 Jahren um 50 Prozent gesteigert hat und dass diese VIENNALE auch eine Art Appetizer ist. Nicht jeder kann die VIENNALE besuchen, und viele der Filme, vor allem natürlich die ausgezeichneten, laufen dann ganz regulär in den Wiener Kinos, zum Beispiel im Gartenbaukino. Unsere Aufgabe ist es, dort auch hinzugehen oder Lobbying zu betreiben, dass diese Filme gesehen werden.

 

Ich kann hier vielleicht nur herausgreifen, dass die VIENNALE 2004 den Wiener Filmpreis an den Film "Darwin's Nightmare" von Hubert Sauper verliehen hat. Das war eine Dokumentation, und es hat eigentlich keiner gedacht, dass ein österreichischer Film ausgezeichnet wird. Natürlich war es eine Co-Produktion auch mit anderen Ländern, aber Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann in einer Person ist Hubert Sauper gewesen.

 

Er ist ein Tiroler, auch wenn ihn die renommierte Wochenzeitschrift "Die Zeit" inzwischen schon sozusagen beutegermanisch eingemeindet hat. Sauper hat mit diesem Film etwas geschafft, was wenige Dokumentarfilme schaffen, nämlich international anerkannt zu werden und noch dazu ein Publikumshit zu sein. Er hat nicht nur den europäischen Filmpreis für den besten Dokumentarfilm und den Label “Europe Cinemas“-Preis in Venedig bekommen, sondern auch in Montreal, in Kopenhagen, in Paris, überall, wo dieser Film gezeigt wird, bekommt er Preise, standing ovations - und eben auch von der VIENNALE den Wiener Filmpreis.

 

Meine Bitte an Sie, meine Damen und Herren: Schauen Sie sich das an, und zwar derzeit im Gartenbaukino und im Votivkino, und geben Sie die Zustimmung zum vorliegenden Akt! – Danke schön.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Die Debatte ist geschlossen, und die Berichterstatterin hat das Schlusswort gehabt.

 

Wir können somit gleich zur Abstimmung kommen.

 

Wir stimmen ab über die Postnummer 44, meine Damen und Herren.

 

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. – Das ist einstimmig so erfolgt.

 

Weiters stimmen wir ab über den Beschluss- und Resolutionsantrag von GR Dr Salcher betreffend Erhöhung der Jahressubvention an die VIENNALE im Jahr 2005. - In formeller Hinsicht wird, wie gesagt, die sofortige Abstimmung beantragt.

 

Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Der Antrag hat gegen die Stimmen der Freiheitlichen und der SPÖ nicht die notwendige Mehrheit gefunden.

 

Es gelangt nunmehr die Postnummer 46 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft eine Subvention an den Verein Soho in Ottakring.

 

Frau GRin Yilmaz wird als Berichterstatterin die Verhandlung einleiten.

 

Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz: Ich bitte um Zustimmung.

 

Vorsitzender GR Günther Reiter: Die Debatte ist eröffnet.

 

Herr GR Dkfm Dr Aichinger hat sich zum Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.

 

GR Dkfm Dr Fritz Aichinger (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Es ist sicher sehr ungewöhnlich, dass ich mich zu einem Poststück aus dem Kulturressort zum Wort melde (GRin Inge Zankl: Man kann immer dazulernen!) - man kann dazulernen, selbstverständlich, Frau Kollegin -, aber das Projekt "Soho in Ottakring" ist es, glaube ich, wert, und es ist ein Musterbeispiel für das, was ich mir auch bei anderen Projekten wünschen würde, meine Damen und Herren.

 

Es war im Jahre 1999, als im Brunnenviertel und in der Neulerchenfelder Straße eine Künstlerin gesagt hat, man sollte bei den vielen Leerstehungen bei diesem Projekt dort etwas unternehmen, und mit Hilfe der Wiener Einkaufsstraßen und der Wirtschaftskammer ist dort ein Projekt entstanden, das sehr klein begonnen hat, aber das, glaube ich, sehr lange gewirkt hat und nachhaltig auch momentan wirkt, ein Projekt, dessen Nachahmung sicherlich von Vorteil wäre beziehungsweise das nachahmenswert ist.

 

«  1  »

Verantwortlich für diese Seite:
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular