Gemeinderat,
52. Sitzung vom 27.01.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 68
viel Geld. Die Errichtung eines Stellplatzes kostet
zwischen 10 000 und 15 000 EUR. Speziell teuer ist es
natürlich... (GR Dr Herbert Madejski:
Kollege Hora hat von 100 Prozent gesprochen!) Bitte? (GR Dr Herbert Madejski: Er hat gesprochen von einer 100-prozentigen
Auslastung, innerhalb kurzer Zeit ist das Ganze wieder voll belegt!) Ja,
Entschuldigung, wir machen einen gemeinsamen Antrag, das heißt nicht, das wäre
ja absurd, dass wir jetzt 100 Prozent im Duett hüpfen müssen. Da gibt es ein
gemeinsames Interesse, das auszuprobieren. Ich bin da sicher euphorischer als
andere. Ja, probieren wir es aus. Schauen Sie sich von etlichen neu errichteten
Stellplätzen die Auslastungen an. Und warum sollen diejenigen - und das ist
abschließend, lange vor meiner Schlusszeit, hier geht es nicht, wie Sie gesagt
haben, Herr Kollege Aigner, um die Kommunalisierung der Lasten, das darf ich
schon anmerken -, die täglich Rad fahren und allen sehr viel Lärm und Abgase
ersparen, die Lasten tragen. Denn wenn jemand Lasten kommunalisiert -
Stichwort, da wird sich die Kollegin Sima noch ganz schön damit herumschlagen,
mit den von der EU vorgegebenen Grenzwerten aus dem Verkehr, die laufend
überschritten werden - dann sind das nicht, darf ich es derb sagen, die
Radfahrer mit ihren Ausdünstungen, es sind die Autofahrer mit den Abgasen.
Also, wenn wer Lasten kommunalisiert, ist es in Summe der Autoverkehr.
Man soll den Leuten sagen: Toll, dass so viele in Wien
den öffentlichen Verkehr benutzen. Toll, dass so viele mit dem Rad fahren.
Toll, dass so viele zu Fuß gehen, sonst hätte man einen totalen Kollaps. Und
deswegen fördern wir dieses Projekt, probieren es aus, und schauen Sie sich
nachher an, welche Vorteile das hat.
Ich lade im Übrigen alle ein, die Bewohner der
autofreien Siedlung sind sehr offen, sind international. Es kommen aus ganz
Europa Leute, um sich das anzuschauen. Dort gibt es Wartelisten und die
Anrainer sind dafür und die zusätzliche Qualität wurde möglich zu finanzieren,
indem dort auf die Stellplatzverpflichtung in dem Ausmaß verzichtet wurde. Ich
verstehe es nicht ganz, außer man sieht das Auto als das einzige Ziel, warum
man das derartig kritisch sieht.
Abschließend zum Kollegen Madejski: Abgestimmt wird
der prinzipielle Wille, das auszuprobieren. Der Flächenwidmungsplan, Kollege
Hora hat es schon gesagt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit den Nordbahnhof
betreffen. Ein Grundstück, das beschrieben wurde, das geht jetzt seinen Weg, es
wird in einigen - weiß ich gar nicht - Wochen zur öffentlichen Auflage kommen,
wir werden es hier im Ausschuss diskutieren und es wird sichergestellt werden
müssen - und hier hat Kollege Aigner Recht -, dass jetzt nicht irgendein
Bauträger sich dort mit den Stellplatzverpflichtungen irgendwas baut. Und da
wird man Voraussetzungen schaffen, da ist schon auch einiges in Vorbereitung,
um ein weiteres Vorzeigeprojekt, ein internationales Vorzeigeprojekt nach dem
21., und in anderen Bezirken, jetzt im 2. Bezirk, zu realisieren. Danke
schön. (Beifall bei den GRÜNEN)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zweite Wortmeldung von Herrn GR Aigner. Er hat noch
13 Minuten.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Vorsitzender, ich darf Sie beruhigen, ich werde die 13 Minuten nicht
ansatzweise ausschöpfen.
Herr Kollege Chorherr, die Schwäche
Ihrer Argumentation wird durch die Verwendung von Kraftausdrücken auch nicht
kompensiert. Einfach zum Nachdenken: Auch jemand, der mit 60 in eine
Neubauwohnung einzieht, wo ein Kinderspielplatz zu errichten ist, der
finanziert auch den Kinderspielplatz mit. Das gemeinsame Anliegen müsste doch
das sein, den überbordenden Individualverkehr, die Autos, die schon da sind, in
die Garagen zu bringen und nicht zu meinen, wenn man die Garagen nicht baut,
sind die Autos nicht da. Die Autos sind da und stehen entweder in der Garage
oder oben. Und oben ist ganz einfach zu wenig Platz. Und that's
it! (Beifall bei der ÖVP - GRin Dr Sigrid Pilz: Wir wollen keine
Autos!)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist niemand
mehr gemeldet. Die Debatte ist somit geschlossen und der Herr Berichterstatter
hat mit Kopfzeichen auf das Schlusswort verzichtet.
Wir können gleich zur Abstimmung
kommen.
Wer von den Damen und Herren für die
Postnummer 54 ist, bitte ich um ein Zeichen der Zustimmung. - Das ist
mehrheitlich gegen die Stimmen der Österreichischen Volkspartei so angenommen.
Und wir kommen jetzt zu diesem
Beschluss- und Resolutionsantrag der Gemeinderäte Chorherr und Hora betreffend
Schaffung der planungsrechtlichen Grundlagen für die Realisierung eines
Pilotprojektes Bike-City beziehungsweise Schaffung weiterer Projekte. Und in
formeller Hinsicht wird, wie gesagt, die sofortige Abstimmung verlangt.
Wer von den Damen und Herren für
diesen Antrag ist, bitte um ein Zeichen der Zustimmung. - Das ist mehrheitlich
gegen die Stimmen der Volkspartei und Freiheitlichen so beschlossen.
Es gelangt die Postnummer 55
der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7368 im 3. Bezirk
Landstraße. Und die Frau Berichterstatterin, Frau Mag Ramskogler, wird
einleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Sonja Ramskogler:
Ich bitte um Zustimmung zu diesem Akt. Danke.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Herr Mag Maresch.
GR Mag
Rüdiger Maresch (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau
Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!
Also
interessant ist, in Wirklichkeit zu sagen, jetzt geht es zunächst einmal um die
Bike-City sowie um eine Realisierung der Stellplatzverpflichtung und schon geht
es anders an, wieder einmal um einen Haufen Stellplätze und um ein eigenartiges
Verhalten der Grün- und Freiflächen, wie es so schön heißt.
Und da
möchte ich zunächst einmal zitieren aus dem Akt und zwar auf Seite 9 unter dem
Punkt "Grün- und Freiflächen": Der Grete-Jost-Park sowie der
Rochuspark sollen als Erholungsgebiet Parkanlage ausgewiesen werden, wobei die
Abgrenzung auf die aktuelle
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