Gemeinderat,
3. Sitzung vom 13.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 75 von 80
Gleichstellung dieser Drittstaatsangehörigen eine sehr strenge Voraussetzung im Fremdenrecht hat, dass diese spezielle Gleichstellungsrichtlinie nur für jene Menschen gilt, die schon lange hier leben, die eine soziale Absicherung haben, dass explizit im Gesetz steht, dass sie diesen speziellen Aufenthaltsstatus als gleichberechtigte Drittstaatsangehörige nur dann bekommen, wenn sie nicht von der Sozialhilfe abhängig sind. Das steht sogar explizit drinnen. Das heißt, wenn Sie in Zukunft hier den von mir schon angesprochenen Teufel an die Wand malen, wenn Sie behaupten, dass es einen Sozialhilfetourismus geben kann und Ausländer verstärkt Sozialhilfe beziehen können, dann sehr verehrte Damen und Herren, tun Sie dies wider besseren Wissens! Deswegen möchte ich das sehr deutlich zum Ausdruck bringen und klarstellen, wie die Wahrheit ausschaut!
Zu der Diskussion über die Frage der Ärzte und
Bedingungen, wie es denn in einem rechtlichen Verhältnis zwischen Ärzten und
Privatpatienten ausschaut, hat mein Kollege Wagner schon einiges gesagt.
Erlauben Sie mir nur eine Bemerkung, Frau Dr Pilz. Man kann natürlich sagen:
„Frau Stadträtin, Sie müssen doch ein Interesse haben, eine Regelung zu finden
und man müsste doch und man sollte doch..." - Nur mit "müsste"
und "sollte" und Schlagworten kommt man nicht über die Tatsache
hinweg, dass es eine völlig klare Regelung im Allgemeinen Krankenhaus gibt.
Diese Regelung des AKH sagt, dass die ärztlichen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter Bundesbedienstete sind. Das ist für unseren Herrn Direktor Krepler
eine nicht immer leicht zu lösende Situation, weil wir oft auch in der
Situation sind und wir mussten das in der Vergangenheit erleben. Wir haben
jetzt glücklicherweise eine Regelung mit dem Bund gefunden, sowohl über die
Fertigstellung des AKH als auch über die weitere Finanzierung, über die
Reinvestitionen. Jedoch mussten wir vorher erleben, dass der Bund, ohne uns ein
Wort zu sagen, ohne darauf Rücksicht zu nehmen, was das für die
Versorgungssicherheit bedeutet, einfach 100 Dienstposten der Ärzte
abgebaut hat. Wir konnten leider nichts dagegen unternehmen, weil eben die
ärztlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im AKH Bundesbedienstete sind. Da
kann man sich mit noch so vielen moralischen Appellen leider nicht darüber
hinwegsetzen. Der Kollege Wagner hat das im Detail auch schon erklärt. Ich
denke, Politik heißt schon auch, wenn man sie ernst nimmt und ernsthafte
Vorschläge macht, zu schauen, wie denn die Rahmenbedingungen sind, was möglich
ist. Das, was hier vorgeschlagen wird, ist jenseits dessen, was in irgendeiner
Art und Weise möglich ist.
Eine ganz kurze Bemerkung nur zur Frage des
Spitalskonzepts. Das wurde schon beantwortet, nur damit es auch alle im Detail
wissen, es gibt einen österreichischen Strukturplan Gesundheit, der diese Planungsvorgaben,
an sich eine vernünftige Sache, nicht nur wie früher in Betten, sondern in Form
von Leistungseinheiten im Bereich der Spitäler vorgibt. Schön wäre es auch im
niedergelassenen Bereich, aber soweit sind wir leider noch nicht. Das ist an
sich ein vernünftiger Schritt, dass man weg von der Bettenplanung hin zu einer
Leistungsplanung kommt.
Was in der nächsten Bundesstrukturkommission
beschlossen wird, ist ein ausschließliches Festhalten der Ist-Situation. Die
Zielvorgaben werden erst Mitte nächsten Jahres festgelegt.
Bei den Qualitätskriterien hat Wien im Übrigen wieder
einmal sehr gut abgeschnitten, bei der Evaluierung des alten österreichischen
Krankenanstaltenplans hat Wien sehr gut abgeschnitten, weit besser als viele
andere Bundesländer. Das heißt, diese Qualitätskriterien, die jetzt noch
intensiviert werden sollen, werden ebenfalls erst im Juli beschlossen werden,
wobei ich skeptisch bin, ob das gehalten werden kann, aber das ist die
Zielvorgabe. Erst dann ist es möglich, diesen österreichweiten Rahmenplan mit
einer Wiener Detailplanung zu erfüllen. Das wird dann selbstverständlich
passieren, sicher auch mit Hilfe des ÖBIG, denn diese Planung ist eine höchst
komplexe und kann, denke ich, auch nur mit wissenschaftlicher Begleitung
erfolgen. Das wird selbstverständlich passieren, aber dann, wenn es möglich
ist, wenn die Rahmenbedingungen seitens des Bundes geklärt sind.
Die Diskussion über die Pflegemilliarde und den
Pflegeombudsmann möchte ich in dieser Form eigentlich nicht mehr lange führen.
Wir haben das Zitat schon so oft diskutiert, wo unterstellt wird und das von
mal zu mal anders ist. Einmal wird behauptet, der Bürgermeister hätte
behauptet, es wird ein Extrahäufchen mit Geld von einer Milliarde geben, dann
wird behauptet, der Finanzstadtrat hätte davon gesprochen. Je häufiger
behauptet wird, wird es deswegen auch nicht wahrer. Tatsache ist, ich kann das
Zitat mittlerweile auswendig, weil wir es schon oft diskutiert haben. Der Herr
Vizebürgermeister und Finanzstadtrat hat gesagt: „Wenn wir die Investitionsrate
des Krankenanstaltenverbundes des letzten und kommenden Jahres zusammenzählen,
ist das allein schon mehr als eine Milliarde, die hier investiert wird." -
So ist das korrekte Zitat. Das ist erfüllt und wird vor allem mit dem vorliegenden
Budget des KAV belegt, das aus guten Gründen eine Rekordinvestitionsquote nicht
nur erfüllt, sondern übererfüllt.
Auch das Versprechen des Herrn Bürgermeisters, dass
der Pflegeombudsmann die rechtlichen Rahmenbedingungen, die er für seine Arbeit
braucht, bekommt, ist durch die Heimkommission erfüllt. Ich weiß, dass das
manche aus der Opposition anders sehen, aber ich denke, diese Sache ist sehr
klar. Ich freue mich, dass die Heimkommission, für die wir wirklich namhafte
Experten und Expertinnen gewinnen konnten, sehr bald das erste Mal tagen und
ihre Arbeit aufnehmen wird.
Zur grundsätzlichen Frage der
Transparenz und des Budgets: Sie haben alle in Ihren Beiträgen selbst zitiert,
dass wir Ihnen sehr wohl einen Budgetentwurf seitens des Fonds Soziales Wien
zur Verfügung gestellt haben. Ich habe mir jetzt, während ich zugehört habe,
noch einmal zu dem, wie ich es schon das erste Mal gemacht habe, die Mühe
gemacht, diesen Budgetentwurf und seine Aufteilung mit den alten Budgetdaten zu
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