Gemeinderat,
3. Sitzung vom 12.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 93 von 105
einmal, mit mangelhaften Schul- und
Deutschkenntnissen dort hineinzukommen!
Die Erkenntnis aus dieser
Fehlentwicklung müsste eigentlich sein: Wir haben zu viele Zuwanderer, daher:
Weitgehender Einwanderungsstopp für Nicht-EU-Bürger. Zweitens: Ordentliche
Deutschkenntnisse als Voraussetzung für die Staatsbürgerschaft und auch für den
Schuleintritt - durchaus mit dem Angebot entsprechender Förderungsmaßnahmen,
notfalls auch mit sanftem Druck dahin gehend, dass die Sprache erlernt werden
muss. Und als letzte Konsequenz: Die Rücksiedelung von nicht integrierbaren
Zuwanderern und natürlich von allen Vorbestraften.
Und welchen Weg geht man in
Wien? - Statt die Fehler der Vergangenheit zu erkennen, daraus zu lernen und
Sprachkenntnis und Integration im kulturellen Bereich notfalls auch mit
Nachdruck zu fördern, geht man den gegenteiligen Weg: Wir, die eingesessene
Bevölkerung, soll sich anpassen und integrieren. Die Lehrer sollen verpflichtend
Türkisch lernen. Die Kindergartenkinder lernen türkische Lieder. Bir, iki, üç –
eins, zwei, drei -, wird der Speiseplan angepasst und Schweinsbraten und
Schnitzel werden vom Menü verbannt. (Ironische Heiterkeit bei den GRÜNEN und
bei GemeinderätInnen der SPÖ.) - So weit geht das, was man bewusst
irreführend "Rücksichtnahme" nennt und was in Wirklichkeit
Rücksichtslosigkeit gegenüber den Wienern bedeutet.
Hirnlose neue Feiern wie
Halloween werden zwar eingeführt und der damit verbundene Vandalismus in unseren
Kindergärten gefördert, aber den Nikolaus haben wir abgeschafft. Er ist den
Neubürgern - im Gegensatz zu unseren Sozialleistungen - angeblich nicht
zumutbar.
Die Briten, meine Damen und
Herren von den GRÜNEN, sind uns da noch einen Schritt voraus. Sie haben in den
Banken das Sparschwein abgeschafft, weil der Anblick dieses unreinen Tiers den
Neubürgern nicht zumutbar ist. Und in Belgien hat man den Polizisten empfohlen,
im Ramadan, dem israelischen Fastenmonat, nicht auf der Straße zu rauchen, um die
Neuzuwanderer nicht zu kränken. (GR Godwin Schuster: Was ist der Ramadan?) – Der Fastenmonat,
Herr Kollege! (Weiterer Zwischenruf von
GR Godwin Schuster.) - Der türkische Fastenmonat, habe ich gesagt, Herr Kollege. (GR Godwin
Schuster: "Der türkische" haben Sie gesagt? – GRin Inge Zankl:
Israelische!) Ich habe nicht "israelisch", sondern
"islamisch" gesagt. Wenn Sie genau zuhören würden, wäre es
überflüssig, derartige Zwischenfragen zu stellen, Herr Kollege. (Ironische
Heiterkeit bei GR Godwin Schuster.)
Wissen Sie, wie das ein
englischer Professor zu Recht genannt hat? - Er hat es genannt: Die subtile Kolonisierung
europäischer Städte. - Kein Freiheitlicher, sondern ein Professor an der
Stanford University, in der September-Nummer von "Foreign Policy". (Beifall bei der FPÖ.)
Meine Damen und Herren von der SPÖ - und das gilt
leider auch für den einen oder anderen in der Wiener ÖVP -, so werden wir das
Problem unserer Kinder und Jugendlichen nicht lösen! Im Gegenteil: Es werden
sich eine oder mehrere Parallelkulturen entwickeln, und es wird nicht ohne
Reibungen abgehen. "Clash of civilizations" hat das ein prominenter
US-Historiker vor einiger Zeit genannt, und wie das aussehen kann, wurde uns
vor wenigen Wochen in Frankreich, aber auch in Großbritannien, in Belgien und
in den Niederlanden vorgeführt - bisher erst als kleiner Vorgeschmack. Und auch
extreme Toleranz, wie sie vor allem in Belgien und Holland geübt wurde, hat
nicht zum Erfolg geführt. Pim Fortuyn ist ein lebendes – ein leider nicht mehr
lebendes - Beispiel dafür.
Wollen wir wirklich, dass in Wien, wie in Paris
kürzlich, der Polizeipräsident einmal erleichtert verkünden kann: Wir sind
endlich zum Normalzustand zurückgekehrt, in der letzten Nacht haben nur noch
90 Autos gebrannt!? - Ist es das, was wir hier anstreben?
Was in Paris passiert ist, ist ein Hinweis darauf,
was uns in 10 bis 15 Jahren droht. - Und das ist wiederum nicht
"die Wortwahl eines menschenverachtenden Freiheitlichen", wie Sie
gerne sagen würden, sondern eine nüchterne Beurteilung des sozialdemokratischen
Bürgermeisters im tiefroten Stadtteil Neukölln in Berlin, das ebenfalls tiefrot
regiert wird.
Es ist höchste Zeit, meine Damen und Herren! Die
Wiener sagen: Chapeau en flammes! - Der Hut brennt! -, scherzhaft. Noch ist es
nur der sprichwörtliche Hut. Achten wir darauf, dass es nicht mehr wird! Wenn
wir aber nicht entschlossen genug auftreten und den Neubürgern vor Augen
halten, dass sie sich anpassen müssen, dass derjenige sich anpassen
muss, der zu uns kommt - und nicht umgekehrt -, der, der die Staatsbürgerschaft
anstrebt, dann steuern wir auf eine fatale Entwicklung zu. Wer bei uns lebt und
lernt wie wir, ist willkommen. Wer
das nicht will, soll sich anderswo eine Heimat suchen. Wir lassen uns die
unsere nicht nehmen und sie auch nicht umfunktionieren! (Beifall bei der
FPÖ. - GR Godwin Schuster: Wer ist
"wir"?)
Wenn wir den Anspruch auf eine abendländische
Leitkultur aufgeben, schreiben wir die Entwicklung von Parallelkulturen in
unserem Land fest.
Wir Freiheitlichen jedenfalls werden mit ganzer Kraft
dafür eintreten, dass die Österreicher - und wenn Sie auch wollen, die
Österreicherinnen (Rufe der Missbilligung
bei Gemeinderätinnen der SPÖ) - Herren und Frauen im eigenen Haus bleiben,
und ich bin sicher: Die Bürger werden das erkennen und honorieren! (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet hat sich Frau GRin Smolik. - Bitte schön.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im
Rathaus): Herr Kollege Jung, Sie haben echt was vorgelegt jetzt! Der letzte
Satz, wo sie meinten, meinetwegen seien auch die Frauen mit einzubeziehen –
also ich weiß nicht, das ist wirklich das Letzte, worauf man hätte kommen
können. (VBgmin Grete Laska: Nicht "die Frauen", "die
Österreicherinnen"!) - Die Österreicherinnen, genau. (GR
Kurth-Bodo Blind, sich in Richtung Saalausgang begebend: Das ist ja nur für die
GRÜNEN!)
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular