Gemeinderat,
3. Sitzung vom 12.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 105
ist. Da ist dann ermittelt worden, aber Ergebnisse für junge Menschen, was den Lehrplatz betrifft, hat es keine positiven gegeben.
Und selbst in Kärnten hat die Arbeitsmarktpolitik bereits
im Jahr 2001 die Bundeshauptstadt überholt. Sogar das Burgenland hat Wien
überholt und wir sind heute Schlusslicht. Das Burgenland war Letzter und ist
auf den siebenten Platz vorgerückt! Deswegen wundern mich all diese Zahlen. Ich
weiß nicht, wie Sie das machen. Aber es ist interessant, mit welcher
Glaubwürdigkeit der Troubadix heute wieder falsche Zahlen zum Besten gegeben
hat, wie der Troubadix falsche Töne, falsche Musik spielt, wo sich im Grunde
genommen jeder die Ohren zuhalten muss, weil man es nicht mehr hören kann.
Ich komme zum Schluss. Wien ist Schlusslicht und Wien
ist rote Laterne, das sagen die Zahlen. Der Bgm Häupl, der ja seit Amtsantritt
versprochen hat, Vollbeschäftigung zu schaffen, ist gescheitert, ist bis heute
gescheitert,
Man muss insgesamt sagen und das ist auch unsere
Forderung, dass Sie bei Ihrer Flucht aus dem Budget, die Sie angetreten haben,
diese auch rückgängig machen müssen. Die Ausgliederungen müssen rückgängig
gemacht werden, die Budgethoheit des Wiener Gemeinderats muss in einem gesamten
Konzern Stadt wieder hergestellt werden. Als Instrumente seiner Budgethoheit
sollen dem Gemeinderat Quartalsberichte und Finanzpläne vorgelegt werden.
Wir fordern diese Finanzpläne, wie sie beim Bund und
in anderen Bundesländern längst selbstverständlich sind. Mehrjährige
Finanzpläne für den gesamten Konzern Stadt sind ein Steuerungsinstrument, um
Finanzierungslücken aufzuzeigen und die Budgethoheit hier im Haus abzusichern.
Und ich komme zum Schluss. Aus einem Finanzplan des
Krankenanstaltenverbundes wäre etwa die Finanzierungslücke bei den Wiener
Spitälern und Pflegeheimen ersichtlich und der Handlungsbedarf ableitbar. Aus
einem Finanzierungsplan des Fonds Soziales Wien wäre der Reformbedarf bei den
sozialen Dienstleistungen der Stadt deutlich sichtbar. Ein solcher
Finanzierungsplan soll für eine Legislaturperiode, nämlich für fünf Jahre, gemacht
werden und aus zwei Teilen bestehen. Im ersten Teil werden die
Finanzierungslücke und der Handlungsbedarf aufgezeigt, im zweiten Teil dann der
zur Konzernsteuerung geplante Maßnahmenkatalog dargelegt, mit dem die
Finanzierungslücke geschlossen werden soll. Der Finanzplan muss dem Gemeinderat
gemeinsam mit dem Rechnungs- beziehungsweise Jahresabschluss für das vergangene
Jahr vorgelegt werden. Dadurch könnte man die Rechnungsabschlussdebatte zu
einer kommunalpolitischen Strategiedebatte über Ressourcenzuteilung und
Leistungserbringung im Konzern Stadt letztlich auch aufgewertet vornehmen und
sicherstellen.
Das wäre unsere Vorstellung, wie man hier wirklich
wieder zu einer ehrlichen Politik und zu Maßnahmen findet, die den Bürgern und
den Menschen dieser Stadt auch wirklich dienlich sind. Das, was Sie betrieben
haben und betreiben und fortsetzen, ist leider Gottes der falsche Weg! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als nächste Rednerin ist Frau GRin Mag Vassilakou
gemeldet. Bitte sehr.
GR Mag Maria Vassilakou (Grüner Klub im Rathaus): Sehr geehrte
Frau Vorsitzende! Herr Stadtrat! Werte Damen und Herren!
So weit würde ich nicht gehen wie Kollege Strache und
von Troubadix sprechen, aber, Herr Stadtrat, seien Sie mir nicht böse, ein
bissel Operette war bei Ihren Ausführungen schon dabei (GR Heinz-Christian
Strache: Den Troubadix hat man dann an den Baum festgebunden!), denn
geklungen hat das alles irrsinnig toll.
Sie haben von einem Budget gesprochen, das die
Möglichkeiten, die finanziellen Rahmenbedingungen für eine Politik des
Gemeinsamen und für eine Politik des sozialen Zusammenhalts schafft. Aber wenn
man sich das alles genau anschaut, dann kann man einen Teil der Schwerpunkte,
die Sie von hier aus angekündigt haben, überhaupt nicht erkennen. Ganz im
Gegenteil. Aus grüner Sicht ist das Budget 2006 ein Budget, das weiterhin
falsche Prioritäten setzt, ein Budget von Schwerpunkten, die bei genauem
Hinsehen keine sind und ein Budget, bei dem Sie und Herr Bgm Häupl Grassers
Musterschüler sind, ein Jahr länger Grassers Musterschüler. Ich frage mich
wirklich, ob es einen Ort gibt, wo Sie für diese Leistungen auch eine Auszeichnung
erhalten, denn in der Tat, wie kann es denn sein, dass Sie in den letzten
Jahren jahrein, jahraus die Politik des Bundes so sehr und so laut Sie auch nur
konnten kritisierten, aber schlussendlich gibt es bei genauem Hinschauen schon
wieder einen Maastricht-Überschuss, der hier präsentiert wird und heuer
übrigens einen mächtig fetten noch dazu. Aber auf das komme ich noch zu
sprechen.
Der Budgetvoranschlag 2006 geht an den zentralen Anliegen
der Wiener Bevölkerung eindeutig vorbei, die da aktuell wären:
Armutsbekämpfung, Bildung, Gesundheit und Reformen im Gesundheitsbereich und
Wirtschaftspolitik beziehungsweise es fehlt die Schaffung von Arbeitsplätze in
dieser Stadt, das Schaffen von existenzsichernden Arbeitsplätzen. Erstaunlich
ist es auch, dass es heuer schon wieder so ist, obwohl das eigentlich alles
überhaupt nicht neu ist.
Wir diskutieren seit dem Jahr 2000, seit dem
Jahr 2001 jahrein, jahraus über dieselben Probleme, und die Lösungen, die es
seitens der Stadt Wien auf diesem Gebiet geben soll, sind nach wie vor
“dieselben“. Denn was Sie uns jahrein, jahraus vorlegen, ist ein Budget, in dem
sich keinerlei Ansätze erkennen lassen, wie denn das Ganze angegangen und
verändert werden soll.
Ich beginne mit dem Bereich der
Armutsbekämpfung, denn in der Tat sind die Zahlen - und das haben wir gerade
auch in den letzten Tagen von hier aus immer diskutiert - einmal mehr
alarmierend. Gerade vor wenigen Tagen hat man auch erfahren, es war letzte
Woche, dass es schon wieder zu einem Anstieg der Sozialhilfeempfängerinnen und
-empfänger gekommen ist, ja und ganz besonders auch in der Bundeshauptstadt.
Und in einem Bereich bin ich ganz sicher nicht der Meinung vom Kollegen
Strache, der ja von hier aus jetzt mehrfach
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular