Gemeinderat,
2. Sitzung vom 01.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 52 von 64
Großraum Hütteldorf zu beseitigen und das Umsteigen auf höherwertigen, umweltfreundlichen Verkehr, nämlich auf die U-Bahn-Linie, zu fördern und es den Leuten auch möglich zu machen, nicht in die Stadt hineinzufahren, sondern eben die Pendler schon dort abzufangen, wo die U-Bahn beginnt.
Im Bürgerverfahren wurde immer betont und auch der
Wunsch ausgehandelt, die Zufahrt über das Wiental zu erledigen, und zwar
ausschließlich über das Wiental, da die Deutschordenstraße zwar offen ist, aber
Einbahn in die Richtung weg von der Garage, daher also nicht erreichbar ist.
Es geht aber heute vor allem um den Hochwasserschutz,
nämlich um die Problematik, dass die Hadikgasse seinerzeit unter der U4-Brücke
abgesenkt wurde. Jetzt geht es darum, diese Höhe von diesen 49 m Wasser zu
erreichen und den Durchfluss zu ermöglichen. Das geht nur dann, wenn man den
Querschnitt des Durchflusses erweitert, und die Erweiterung des Durchflussquerschnittes
ist nur dann möglich, wenn man die Schräglage des Wienflussbeckens in diesem
Bereich auf eine steilere Lage umändert. Und das ist wiederum baulich nur dann
möglich, wenn man das auch mit Betonpollern, also mit so Vorpfahlwänden,
besorgt, damit nämlich durch den vergrößerten Abflussquerschnitt eben auch ein
schnellerer Abfluss erreicht werden kann.
Ich halte es auch insofern für richtig, dass man
diese Maßnahme macht und sich um Hochwasserschutz kümmert und es nicht auf die
leichte Schulter nimmt, weil wir, auch wenn in einer regenarmen Zeit, wie zum
Beispiel jetzt im Herbst, das Wienflussbecken recht mager und lächerlich
ausschaut, alle wissen, wie schnell im Frühling oder bei einer
Hochwassersituation im Sommer das Wienflussbecken anschwillt und wie schnell
auch die Retensionsbecken voll sind und wie wichtig damit dieses Becken
letztendlich für den Hochwasserschutz der gesamten Stadt ist. Wir haben ja
nicht nur die Erfahrungen der letzten Sommer, in denen es Hochwasser gab,
sondern vor allem auch die des heurigen Sommers, wo das drohende Hochwasser uns
das ja auch noch einmal vor Augen geführt hat.
Die Vereinbarung mit der Park and
Ride-Errichtungsgesellschaft ist ja, dass die Stadt ein Darlehen gibt, das
85 Prozent der Gesamterrichtungskosten abdeckt. Da jetzt durch den
notwendig gewordenen Hochwasserschutz diese Gesamterrichtungskosten steigen,
soll die Stadt heute eben durch ein weiteres Darlehen 85 Prozent auch
dieser erhöhten Kosten abdecken. Das ist eben dieser Aufwand von 720 000 EUR,
gerundet.
Gedeckt – und das ist auch wichtig zu betonen – wird
das ja alles aus den zweckgebundenen Mitteln der Parkometerabgabe und auch der
Ausgleichsabgabe aus dem Garagengesetz, also genau aus diesen beiden
zweckgebundenen Finanzmitteln.
Ich möchte noch eine abschließende Bemerkung machen.
Man kann, glaube ich, bei dieser Hochwasserfrage in einem politischen Gremium
nicht diskutieren, ob es notwendig ist oder nicht, weil Hochwasser letztendlich
auch nicht entsteht, wenn wir sagen, ja, wir wollen jetzt ein Hochwasser, oder
nein, wir wollen kein Hochwasser. Die Frage, die sich stellt, und die
politische Verantwortung, die wir hier wahrzunehmen haben, ist, die Experten
die Berechnungen anstellen zu lassen und dann die politischen Entscheidungen zu
treffen, damit die Stadt Wien bestmöglichst vor Hochwasser geschützt ist und
keine Unfälle, bauliche Schäden und dergleichen passieren.
Diese Verantwortung nimmt in Wien die
Sozialdemokratie seit Jahrzehnten wahr, sonst hätten wir, als das große
Hochwasser war, in Wien nicht die Chance gehabt, dass das Hochwasser in Wien
keine Schäden verursacht hat – im Gegensatz zu Prag zum Beispiel –, weil wir
eben in Wien, auch gegen den Widerstand der ÖVP, die Donauinsel errichtet
haben, womit ja auch historisch hinreichend belegt ist, dass die ÖVP‑Wien
in Hochwasserfragen sicherlich keine Autorität ist, weil sie immer auf den
falschen Dampfer setzt.
Daher ist auch in dieser Frage festzustellen: Wenn
wir das mit dem Hochwasser ernst nehmen, was unsere politische Verantwortung
ist, dann sind diese Maßnahmen erforderlich und heute auch die dafür
notwendigen Beschlüsse zu treffen. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr
Wolfgang Ulm: Zu einer
tatsächlichen Berichtung hat sich Herr GR Blind gemeldet. Bitte schön. Ich
weise darauf hin, dass die maximale Redezeit drei Minuten beträgt.
GR Kurth-Bodo Blind (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Der Herr GR Schieder hat gerade ausgeführt, dass die Deutschordenstraße
eine Einbahn sei. Das ist leider nicht so. Wir wissen ganz genau... (Heiterkeit
bei den GRÜNEN.) Na, Sie lachen. Ich meine, was soll das Gelache? Die
Deutschordenstraße ist zwar von der Keißlergasse Richtung Norden eine Einbahn,
aber wir als Penzinger Mandatare wissen ja ganz genau, dass die Zulaufstrecke,
die die Bürger fürchten, über Bergmillergasse, Keißlergasse entlang des
Rapid-Stadions sein wird. Dort, südlich der Keißlergasse, ist die
Deutschordenstraße in beide Richtungen befahrbar, sodass sich daher der Verkehr
von der Linzer Straße sowohl über die Bergmillergasse als auch über die
Bahnhofstraße Richtung Keißlergasse ergeben wird.
Ich weiß, Herr Kollege Oxonitsch, Sie kennen
vielleicht nicht jedes Gasserl in Penzing, aber wir haben ja derzeit schon den
Verkehr in der Bahnhofstraße Richtung Autobahn. Die Bahnhofstraße ist sehr,
sehr klein, und dann kommt noch der Zulaufverkehr in die Bahnhofstraße Richtung
Keißlergasse und dann über die Deutschordenstraße in das Park and Ride-Haus
dazu.
Ich betone hier nochmals: Der Herr GR Schieder hat
hier nicht die Wahrheit gesagt. Die Deutschordenstraße ist keine Einbahn,
sondern in diesem Bereich ist sie mit gegenläufigem Verkehr. (GR Christian Oxonitsch:
Aber zum Teil ist sie doch eine Einbahn!)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ebenfalls zu einer
tatsächlichen Berichtigung zu Wort gemeldet ist der Klubobmann der ÖVP, Herr GR
Dr Tschirf. – Bitte schön. (GR Christian Oxonitsch: Er berichtigt, dass
sie doch
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