Gemeinderat,
2. Sitzung vom 01.12.2005, Wörtliches Protokoll - Seite 47 von 64
sichergestellt ist.
Bei diesem Projekt geht es um eines mit einer
Mitarbeiterin, die eine Sozialarbeiterin ist und im Ausmaß von 20 Wochenstunden
arbeitet. Angesichts von 1 320 Telefonberatungskontakten, die diese
Stelle abzuwickeln hatte und von 282 Kontakten im Rahmen der langfristigen
Betreuung und von ganzen 6 Plätzen für die Unterbringung glaube ich, dass
die Personalsituation auch eine bessere sein könnte. Was jetzt nicht unbedingt
ein Vorwurf an die Stadt Wien ist, sondern der Wunsch und die Forderung an die
Stadt Wien, mehr solche betreute Wohngemeinschaften, die von mehrsprachigen
multikulturellen Teams betreut werden, zu ermöglichen und zu finanzieren. Und
da ist die Aufgabe oder ein Teil der Aufgabe auch bei der zuständigen
MA 17, denke ich, was die Bedarfserhebung betrifft, was die Zusammenarbeit
mit den Experten und Expertinnen in diesem Bereich betrifft und was den Entwurf
weiterer notwendiger Projekte für die Unterstützung von Frauen, jungen Frauen
und Mädchen in Notsituationen, in familiären Notsituationen, in
Gewaltsituationen betrifft. Denn es kann nicht unser Wunsch sein, dass Frauen
in Wien, egal welche Herkunft und welche Muttersprache sie haben,
Gewalterfahrungen machen müssen und dann unbetreut sind. Und unter Betreuung
verstehen wir, wie gesagt, nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern auch
psychosoziale Betreuung.
In diesem Sinne werden wir diesem Projekt sehr gerne
zustimmen und hoffen, dass in Bälde mehrere solche Projekte hinzukommen werden.
- Danke! (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen. Die Frau Berichterstatterin
hat das Schlusswort.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich muss Ihnen wieder widersprechen, Kollegin Korun.
Das ist nicht das einzige Projekt, das gegen Gewalt arbeitet und das Wien für
Frauen unterstützt. Das ist nicht das einzige, wir haben sehr, sehr viele. Und
wenn Sie sagen, diese Wohngemeinschaft bietet nur sechs Frauen Platz, so
bleiben die nicht immer dort. Sie werden begleitet, bis sie so stabil sind,
dass sie in die Eigenständigkeit entlassen werden. Es gibt selbstverständlich
eine Nachbetreuung und die Gespräche, die Einzelgespräche, wenn die Frauen
diese Wohngemeinschaft verlassen, gehen selbstverständlich weiter. Und ob es
ausgebaut wird oder nicht, man darf die Eigenständigkeit und das schnelle
Lernen der Emigrantinnen und Emigranten in diesem Alter nicht unterschätzen.
Sie brauchen, wenn sie in solche Situationen kommen, selbstverständlich unsere
Hilfe, die sie auch auf verschiedenste Weise erhalten werden.
Das ist nur ein Projekt. Und
dass sie sich dann selbstständig in unserer Stadt bewegen können und leben
können, dafür garantieren wir auf allen Ebenen. Das ist so ein Sonderprojekt,
wo sie einen besonderen Schutz brauchen und den sollen sie auch weiterhin
bekommen.
Ich bitte die Damen und Herren um die Unterstützung
dieses Vereins "Wohngemeinschaft für junge Frauen in Notsituationen".
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Wir
kommen nun zur Abstimmung.
Ich bitte die Damen und Herren, die dem Antrag zustimmen
wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist gegen die Stimmen der FPÖ
mehrheitlich angenommen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 59 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Subvention an die Naturfreunde
Wien, die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik und das Forum
österreichischer Wissenschaftler für Umweltschutz.
Zu Wort ist niemand gemeldet. Ich kann daher gleich
zur Abstimmung kommen.
Ich bitte jene Damen und Herren, die dem Antrag
zustimmen wollen, um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig der Fall,
der Antrag somit einstimmig angenommen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 80 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft den Entwurf einer Verordnung des
Gemeinderates über die pauschale Entrichtung der Parkometerabgabe.
Auch hier liegt mir keine Wortmeldung vor, weshalb
wir gleich zur Abstimmung kommen.
Wer für den Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. – Das ist einstimmig angenommen.
Ich schlage nun vor, die Berichterstattung und die
Verhandlungen über die Geschäftsstücke 83 und 84 der Tagesordnung – sie
betreffen die Laufzeitverlängerung bezüglich des "Schwerpunktprogramms
Creative Industries" sowie die Finanzierung des Projektes "Creative
Industries" – zusammenzuziehen, die Abstimmung jedoch getrennt
durchzuführen.
Wird dagegen ein Einwand erhoben? – Das ist nicht der
Fall.
Ich bitte daher den Berichterstatter, Herrn GR
Strobl, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Friedrich Strobl:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich
eröffne die Debatte.
Zu Wort gemeldet ist Herr GR WALTER. Ich erteile es
ihm.
GR Norbert WALTER, MAS (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Der Kreativwirtschaftspolitik in dieser Stadt mangelt
es wohl selbst an Kreativität. Das Verhalten der SPÖ, sprich die bloße
Fortschreibung, erinnert an Freddie Frinton’s Silvestersketch "Dinner for
one": The same procedure as every year.
Die Förderung der Kreativwirtschaft
nur in einzelnen Bereichen – es fehlt zum Beispiel die Filmwirtschaft, es fehlt
die Architektur – führt dazu, dass Firmen nicht zum Zug kommen oder manche
Firmen überbleiben, und zwar auch dann, wenn das Geld übrigbleibt. Der
Kooperationsaspekt, vor allem untereinander, aber auch mit dem Gewerbe und der
Industrie, ist noch viel zu wenig
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