Gemeinderat,
49. Sitzung vom 23.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 88
arbeiten, Gebrauch machen, dann sehen wir, wie
unsinnig solche Regelungen sind. Daher ist das Wiener Modell und das Wiener
Pensionsrecht für den Bund beispielgebend und nicht umgekehrt. (Beifall bei
der SPÖ.)
Ein Punkt, den ich auch ansprechen möchte, weil immer
wieder hier zu Unrecht Kritik geübt wird, das ist das
Behinderteneinstellungsgesetz. Wenn wir den Magistrat hernehmen, dann dürfen
wir sagen, dass wir gegenüber den Pflichteinstellplätzen von 2 467 mehr beschäftigen,
als im Gesetz vorgesehen sind, nämlich 2 532. Das ist ein Prozentsatz von
102,6 Prozent. Also wir erfüllen mehr als die Quote, die der Gesetzgeber
hier vorgesehen hat.
Lassen Sie mich zum Thema Konsumentenschutz wechseln,
ein Thema, das hier in der Budgetdebatte beziehungsweise Rechnungsabschluss
nicht sehr oft behandelt wird, das es aber verdient, auch einmal angesprochen
zu werden.
Unsere Lebensmitteluntersuchungsanstalt, die
MA 38, die hier Dienstleister ist und von der Aufgabenstellung her
wirklich großartige Arbeit leistet, verdient es auch einmal, hier angesprochen
zu werden. Das ist eine Serviceleistung, die angeboten wird mit zahlreichen
Untersuchungen, Proben und vor allem auch Kontrollen. Es werden jetzt verstärkt
Kontrollen in Lokalitäten vorgenommen werden und Proben gezogen werden, die
dann eben unsere Lebensmitteluntersuchungsanstalt analysiert.
Ich möchte voller Stolz sagen, dass es gelungen ist,
international Anerkennung zu bekommen. Wir haben erst vor wenigen Tagen eine
internationale Veranstaltung hier im Rathaus gehabt mit Vertretern aus
Tschechien, aus der Slowakei, aus Ungarn, die unsere Einrichtungen sehr gerne
als Beispiel in ihren Ländern übernehmen möchten.
Im Zusammenhang mit dem Konsumentenschutz muss man
auch die MA 59 erwähnen, also unser Marktamt. Auch sie ein Dienstleister
für die Bevölkerung, auch wenn von der Verwaltung, vom Finanziellen her hier
andere Gegebenheiten sind. Faktum ist, dass natürlich geschaut wird, dass die
Marktordnung eingehalten wird. Auch hier wurden Veränderungen vorgenommen. Ich
denke nur an die Frage der Öffnungszeiten, die auf Grund einer Umfrage geändert
wurden. Es wurden Marktbeiräte eingerichtet, sodass auch die Bezirke hier
mitwirken können. Ein besonderer Punkt, den ich erwähnen möchte, sind natürlich
die Konsumententage, die gerne von der Bevölkerung angenommen werden.
Ein Punkt, der in die jüngste Vergangenheit
hineinspielt, ist der Fotowettbewerb, der wirklich ganz wunderbar gelaufen ist
und mit großem Engagement von der Bevölkerung aufgenommen wurde.
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner
(unterbrechend): Herr Kollege
Harwanegg! Der kleine Leuchtturm hat schon wieder aufgehört zu blinken.
GR Volkmar Harwanegg (fortsetzend):
Ja, ich bin gleich fertig. Ich komme schon zum Ende. Ich möchte nur noch einen
Punkt ansprechen, das ist der Tierschutz, der uns auch sehr wichtig ist, und
auch hier geschehen wirklich viele Aktivitäten. Ich denke nur an die zwei
Veranstaltungen, die heuer stattgefunden haben, bei denen wir 50 000
Besucher hatten, und an die Veranstaltung in Schönbrunn gemeinsam mit dem
dortigen Verwaltungsbereich, die ebenfalls eine große Anzahl von Besuchern
gebracht hat. Diese Aktionen im Tierschutzbereich sollen auch fortgesetzt
werden.
Ich danke schön für die Aufmerksamkeit. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner:
Als Nächste ist die Frau amtsf StRin Mag Wehsely gemeldet. Ich erteile ihr das
Wort.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Es ist viel gesagt worden, und ich denke, es müssen
nicht alle alles sagen, daher werde ich mich auf wesentliche Punkte
beschränken.
Frau Kollegin Vana! Bei Ihnen habe ich immer ein
bisschen den Eindruck, weil wir ja an sich viel im Gespräch sind und in vielen
Fragen, gerade was Frauenpolitik betrifft, einer Meinung sind, dass das
Hauptproblem ist, dass halt für den politischen Gegner und Mitbewerber nicht
sein kann, was nicht sein darf.
Wenn ich hier – und diese Argumentation ist seit
vielen Jahren immer gleich – höre, dass das Frauenbudget zu gering ist, dann
sage ich als Frauenstadträtin natürlich nicht, dass ich ein höheres Frauenbudget
nicht nehmen würde, aber die Argumentation ist im Sinne der Querschnittsmaterie
Frauenpolitik schlicht und ergreifend eine falsche.
Ich weiß jetzt nicht, welche Anfragebeantwortungen
Sie konkret gemeint haben, aber ich sage Ihnen nur drei ganz konkrete Bereiche,
beginnend mit dem, der gleich nach uns drankommt, mit dem Jugendbereich, wo für
die außerschulische Jugendarbeit 25 Millionen EUR ausgegeben werden,
die zu einem ganz großen Teil Mädchen und Frauen zugute kommen, weil nämlich in
allen Projekten die Frage der Mädchenförderung ein immanenter Bestandteil ist.
Oder der Bereich der Stadtplanung: Der nächste
Stadtentwicklungsplan, der in Ausarbeitung ist und im Laufe des nächsten Jahres
beschlossen werden wird, geht ganz explizit auf die Interessen und Bedürfnisse
von Frauen ein.
Oder der Kulturbereich: Sie haben selbst den
Frauenkulturbericht erwähnt und haben gesagt, na ja, jetzt gibt es halt einen
Frauenkulturbericht. Zeigen Sie mir andere Städte in Österreich, aber zeigen
Sie mir auch die vielen europäischen Städte – denn da sind wir beim Aufzählen
ziemlich bald am Ende –, in denen es so etwas gibt.
Das heißt, es wird in Wien sehr viel für Frauen
gemacht. Es wird sehr viel in meinem Ressort für Frauen gemacht, aber wir sind
erfreulicherweise einen bedeutenden Schritt weiter, dass nämlich in allen
Ressorts dieser Stadt die Frage, was für Frauen in der Stadt, was für
Wienerinnen wichtig ist, eine bedeutende Rolle spielt.
Gar nicht verstanden habe ich Ihr
Lamento bezüglich der Frage der Arbeitsmarktpolitik. Ich habe am gestrigen
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