Gemeinderat,
49. Sitzung vom 22.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 112 von 123
denn das sonst sein? (Zwischenruf
des GR Günter Kenesei.) Das ist sehr sonnenklar in dieser Vereinbarung
drinnen, aber der Herr Kenesei weiß es wieder besser, das ist ja immer so. (Zwischenruf
des GR Günter Kenesei.) Ich weiß nicht, wer da angerührt ist. Ich habe eher
das Gefühl, du bist jetzt angerührt, Günter Kenesei. (Zwischenruf des GR
Günter Kenesei.) Ich weiß nicht, wer da jetzt angerührt ist. Offensichtlich
tut er sich ein bisschen schwer zu akzeptieren, dass er sich verlesen hat.
Ich hätte ganz gerne noch
ein paar andere Punkte erwähnt, aber offensichtlich ist es eher gar nicht so
gefragt. Ich hätte nur ein paar Kleinigkeiten schon noch gerne untergebracht.
Der Kollege Gerstl nimmt
sich hervor das S-Bahn-Konzept. Es ist interessant: Ich habe nicht in
Erinnerung, dass mich der Kollege Gerstl jemals gefragt hätte, was in dem
S-Bahn-Konzept drinnen steht. Er hätte es von mir gerne bekommen. Und dass wir
ein S-Bahn-Konzept ohne Zusammenarbeit mit der Bundesbahn machen, was hätte
denn das für einen Sinn? Es ist dann nicht einmal das Papier wert, auf das wir
das schreiben. Wir haben dieses S-Bahn-Konzept natürlich in Kooperation mit der
Bundesbahn gemacht. Wir haben es natürlich in Kooperation mit dem jetzt
zuständigen Teil der Bundesbahn gemacht, damals schon, weil man wusste, wie die
Neuorganisation in diesem Bereich sein wird.
Was aber fehlt, ist die
Finanzierung der Infrastrukturteile bei der Bundesbahn. Und damit nicht wieder
irgendwelche falschen Briefe von irgendwelchen Ministerbüros oder
Staatssekretariatsbüros hinausgehen: Wir stehen zu unserer
20°Prozent-Finanzierung bei der Infrastruktur, und nicht nur beim Bahnhof
Wien-Europa Mitte, sondern auch bei allen anderen Schnellbahnstrecken. Wir
können ja nichts dafür, wenn die Bundesbahn von der Bundesregierung dafür das
Geld nicht bekommt. Die anderen 80 Prozent für das eigene Unternehmen
werden doch wohl endlich einmal aufgebracht werden können.
Und, Kollege Gerstl, zur
Parkraumbewirtschaftung und zur Kurzparkzone. Ich finde das schon sehr
merkwürdig. Wir haben sofort reagiert auf das Erkenntnis des
Verwaltungsgerichtshofes und haben die, die eine Ausnahmegenehmigung für diesen
Bezirk hatten und in der Kurzparkzone einer Einkaufsstraße gestanden sind,
natürlich nicht mehr gestraft, wenn sie keinen Parkschein drinnen gehabt haben.
Dieses Erkenntnis hat das klargestellt. Aber ich sehe nicht ein, warum die
Stadt Wien der Pressesprecher des Verwaltungsgerichtshofes sein soll. Wir haben
unsere Rolle erfüllt. Der Verwaltungsgerichtshof könnte sehr wohl auch seine
Erkenntnisse der Öffentlichkeit kundtun. Wenden Sie sich an ihn, wenn Ihnen da
eine Veröffentlichung entgangen ist.
Und zu der Frage City-Maut.
Herr Kollege Gerstl! Es ist ja wunderbar, wenn man einen Artikel, der in seiner
Quintessenz darauf hinweist, dass eine City-Maut überhaupt keinen Sinn macht
für diese Stadt, dann auf einmal so umdreht, dass dann da vorne herauskommt,
dass ich für die Einführung der City-Maut bin. (Zwischenruf von GR Mag
Wolfgang Gerstl.) Aber, Kollege Gerstl, Sie brauchen sich jetzt gar nicht
zu echauffieren, denn Sie rechnen ja sowieso mit einem StR Einem, der dann die
City-Maut ganz sicher einführen wird. Mit dem können Sie sich dann wunderbar
unterhalten. – Ich danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Zur Geschäftsgruppe liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Beratung
der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung.
Es wird weiters von mir
vorgeschlagen, die Debatte zur Geschäftsgruppe mit der Postnummer 5, das
ist der Wirtschaftsplan der Unternehmung "Stadt Wien – Wiener Wohnen"
für das Jahr 2005 gemeinsam durchzuführen. Die Abstimmung wird natürlich
getrennt vorgenommen.
Ich darf nun die Debatte
eröffnen. Als Erster zu Wort gemeldet ist der Herr StR Ellensohn.
StR David Ellensohn: Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Anfang Juli haben die GRÜNEN
ein 18°Punkte-Programm für leistbares Wohnen in Wien vorgestellt. Am
11. November hat die SPÖ, der Herr Gusenbauer und der Herr StR Faymann,
das wohnpolitische Programm der SPÖ vorgestellt. Ein paar Punkte decken sich
sogar günstigerweise, das heißt, wir nehmen an, dass ein paar Anträge,
vielleicht alle, aber ein paar Anträge sogar eine Mehrheit finden werden in
diesem Haus. Auch wenn die formelle Hinsicht heißt, wir beantragen die
sofortige Abstimmung, heißt das nicht, dass die Mehrheit heute entscheidet,
sondern in 25, 26 Stunden. Deswegen finde ich diese Antragsbegründung am
Ende immer etwas kurios.
Ich möchte das Vorbild der
Geschäftsgruppe vor mir, Stadtplanung, nutzen und werde versuchen, zu
9°An-trägen – die nicht ich einbringe, weil ich darf formal den Antrag nicht
selber einbringen, die Anträge gibt dann Günther Kenesei ab, der eine
interessante Wohngeschichte zu erzählen hat zum Abschluss der Debatte heute –
kurz zu erklären, worum es bei diesen Anträgen geht. 9°Anträge hätten natürlich
mit Leichtigkeit 40 Minuten benötigt, wenn man jeden einzelnen begründet,
aber ich sehe nicht nur beim Herrn Barnet wenig Entzücken darüber, wenn ich die
40 Minuten ausgeschöpft hätte.
Der erste Antrag betrifft
die nachträgliche wiederkehrende Überprüfung der MieterInnen in geförderten
sanierten Wohnungen. Das ist einfach, verständlich.
Der Zweite: Eine
Informationskampagne für die Wiener Schlichtungsstellen. Die Wiener
Schlichtungsstellen sind zwar überlastet, aber das ist nicht der Fehler der
Schlichtungsstellen. Sie leisten gute Arbeit. Sie helfen den MieterInnen sehr
viel in ihren Verfahren. Leider wissen viele Menschen in Wien nicht um die gute
Arbeit der Schlichtungsstellen. Eine Informationskampagne wäre leicht zu machen
und wäre etwas, was die Gemeinde Wien veranlassen könnte.
Wir
haben des Öfteren angeregt, dass bei Sanierungen von Gemeindebauten –
Antrag 3 – die Dachgeschoße mit ausgebaut werden sollen. Das passiert
manchmal, in unseren Augen zu selten. Der Antrag geht in
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