Gemeinderat,
49. Sitzung vom 22.11.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 79 von 123
Migrantinnen
beschäftigt.
Es wurde auch
sehr viel über den Fonds Soziales Wien gesprochen. Ich habe eine Aufstellung
bekommen, wo ich sehr genau sehen kann, nicht anders als es früher in den
großen Budgetbüchern gestanden ist, welche Beträge für die einzelnen Aufgaben
des Fonds Soziales Wien zur Verfügung stehen. (GR Dipl Ing Martin Margulies: Wo ist die Aufstellung?) Also
man kann sehr genau sehen, wie viel für Behindertenpolitik, wie viel für die
anderen, für die Prävention, für die Drogenpolitik und so weiter. Das haben wir
alle geschickt bekommen. (GR Dipl Ing Martin Margulies: Das Zetterl?
Das meinen Sie ernst? Das ist vergleichbar mit der Aufstellung, die dort
drinnen war? Halten Sie jemand
anderen am Schmäh!) Sie sitzen auch im Beirat und können dort Fragen
stellen. Es war früher nicht anders. Es ist hier genau aufgelistet, welche
Beträge für welche Aufgaben zur Verfügung stehen. (GRin Dr Sigrid Pilz: Ein
bisschen mehr Details wären schon angesagt!) Ja, das war aber in den grünen
Büchern früher auch nicht drinnen. (GRin Dr Sigrid Pilz: Dort steht schon
ein bisschen mehr drinnen!) Sie sehen also sehr genau, wie viel sozusagen
auch an Mehrbudget zur Verfügung gestellt wurde, zum Beispiel eben die
17 Millionen EUR für Seniorenwohnheime, Heime und Pflegeheime oder
die fast 17 Millionen EUR für die ambulanten Dienste und für die
Hauskrankenpflege. Das ist doch ein Betrag, mit dem sehr viel angefangen werden
kann. Ich denke, wir haben die Aufgabe, dann sozusagen auch darauf zu schauen,
wie gut dieses Geld angelegt wurde. Mit der Beiratskonstruktion ist jedenfalls
die Tätigkeit und das breite Leistungsspektrum des Fonds für alle sehr
transparent geworden.
Ich möchte
mich an dieser Stelle sehr herzlich bei den Projektkoordinatoren, dem Herrn Mag
Spacek und dem Herrn Peter Hacker, für die gute und wirklich tolle Leistung,
die sie in dieser kurzen Zeit auf die Beine gestellt haben, bedanken. (Beifall
bei der SPÖ.)
Es wurde heute
noch das Thema "Obdachlosigkeit" erwähnt. Ich möchte dazu noch einige
Informationen geben, weil mir das besonders wichtig ist. Es wurde heute von den
GRÜNEN behauptet, dass für Obdachlose nichts gemacht wird. Es gibt in Wien
2 400 Plätze. In nächster Zeit werden noch 120 Notplätze dazu
geschaffen, aber in einer hohen Qualität, die gemeinsam mit der Caritas
betrieben werden. Im Jänner entstehen 30 Wohnplätze in der Billrothstraße
für Kurzzeitunterbringung. Im März werden Frauenbetten eröffnet,
17 Schlafplätze und 13 Dauerwohnplätze. Für obdachlose Senioren gibt
es 400 Plätze. Das wird auf 1 000 Plätze bis 2008 ausgebaut. Das
erste Haus wird schon 2006 eröffnet und wird von der Volkshilfe betrieben. Das
nächste, das eröffnet wird, wird vom Hilfswerk betrieben. Auch hier sehr
konkrete Maßnahmen für die Ärmsten in unserer Stadt.
Ich möchte
noch kurz die Aktion "Helfen Sie uns helfen" erwähnen, wo durch den
Einsatz von ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Einrichtungen des KAV, in den
Pflegeheimen, eine qualitative Verbesserung für die Menschen erreicht werden
soll. Wir haben uns in der Geriatriekommission geeinigt, dass die Lebens- und
Wohnqualität und nicht die Krankenhausatmosphäre im Vordergrund stehen. Auch
das wird ein Ziel für das nächste Jahr sein, hier noch wesentliche
Verbesserungen zu erreichen.
Ich denke, mit
Hilfe dieser budgetpolitischen Weichenstellungen ist Wien in der Lage, seine
hohen sozialen Standards auch in der Zukunft sicherzustellen. Wien ist und
bleibt damit auch die soziale Musterstadt! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende
GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächste Rednerin ist Frau
GRin Jerusalem gemeldet. – Bitte.
GRin Susanne Jerusalem
(Grüner Klub im Rathaus): Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin! Meine sehr
verehrten Damen und Herren!
Eigentlich
wollte ich eine Budgetrede halten, aber das, was ich bekommen habe, ist in
meinen Augen nicht ganz echt ein Budget, es ist mehr Bonsai im ersten Jahr. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Ich denke
mir, da haben wir ein bisschen unterschiedliche Sichtweisen, die Frau GRin
Stubenvoll und ich, was das angeht, wie ein Budget aussehen sollte. Wenn man
sich im kommenden Jahr noch ein bisschen mehr bemüht, könnten wir vielleicht
eine Weihnachtssondermarke herausgeben, denn dann passt dort auch alles drauf.
Meine Damen
und Herren, ich werde mich darauf beschränken, dass ich in hoffentlich weniger
als 20 Minuten einfach nur einige Probleme anspreche, die mir so in den
Sinn kommen, wenn ich über den Bereich der Obdachlosigkeit oder auch über den
Sucht- und Drogenbereich nachdenke.
Wo ist Zorro geblieben?
Wir haben einen Gemeinderat unter uns, der glaubt, dass er Zorro ist. Es wäre
mir ein großes Anliegen, wenn er beim Drogenbereich auch dabei wäre, denn ich
hoffe immer noch auf sein Geschenk an die GRÜNEN. Ich werde daher zuerst mit
dem Obdachlosenbereich beginnen. Vielleicht kommt er noch.
Meine
Klubobfrau hat schon heute Früh vom Obdachlosenbereich gesprochen. Nur damit
jetzt kein Missverständnis entsteht, es ist keineswegs so, dass wir alles
kritisieren, was im Obdachlosenbereich passiert. Da wurde schon viel getan,
aber es ist noch viel zu tun. Es ist immer etwas zu tun und in diesem Bereich
sehr viel zu tun. (GRin Erika Stubenvoll: Es ist immer etwas zu tun! Sie
sehen aber, dass schon viel projektiert ist!) Natürlich, das ist wunderbar!
Hätten wir ein Budget, wo auch diese ganzen Projekte schon drinnen wären,
könnten wir uns flüssig darüber austauschen und einen Dialog führen. Nur das
Problem ist, dass wir es noch nicht haben. Aber, das füge ich jetzt voll des
Lobes hinzu, wir bekommen noch etwas. Es wurde uns versprochen, dass wir über
den Fonds, über die Projekte, informiert werden und Unterlagen bekommen.
Ich
möchte aber sagen, was der Herr StR Rieder heute gesagt hat, stimmt nicht. Er
hat nämlich an einer Stelle seiner Rede das Wiener Budget mit dem Bundesbudget
verglichen, wo man ja die Leute informieren muss, weil sie es sonst nicht
wissen, während die
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