Gemeinderat,
44. Sitzung vom 29.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 38 von 95
Umfahrung rund um Wien und vielleicht übernächste Woche die achte Variante und dann die zehnte Variante und die elfte Variante, sondern ich setze mich einfach einmal mit den Experten zusammen und ziehe es durch.
Das wäre doch etwas, was wir uns doch wünschen täten,
oder? Ziehen wir es einfach durch, machen wir es. Oder gehen wir in die nächste
Stadtentwicklungskommission, lassen wir uns wieder ein bisschen anjammern von
ein paar Folien und lassen wir uns wieder irgendetwas zeigen und drei Tage
später erfahren wir in der Presse wieder das Gegenteil. Nun, so kann es doch
wohl nicht weitergehen, wenn man wirklich eine vernünftige Verkehrspolitik in
dieser Stadt haben und wenn man sie auch durchziehen will. Und Sie stoßen ja
nicht nur uns da in Wirklichkeit vor den Kopf. Das können wir uns ja noch
vorstellen, wir gehören nicht Ihrer Fraktion an, wir sind die Opposition, darum
stoßen Sie uns vor den Kopf. Aber Sie sitzen ja, Herr Stadtrat, oder Ihre
Beamten sitzen, Herr Stadtrat, mit der Asfinag
in einem Lenkungsausschuss und Sie arbeiten seit Monaten zusammen. Seit
Monaten arbeiten Sie zusammen in einem Lenkungsausschuss und da waren Sie erst
letzte Woche Mittwoch beieinander und kein Wort wurde von Ihren Leuten dort
gesagt, dass Sie eine neue Variante am Freitag vorschlagen. Kein einziges Wort
haben Sie dazu gesagt.
Also, das ist ja keine Form der Zusammenarbeit, die
im Dienste von Wien und im Dienste für das Umland von Wien sein kann. Darauf
sollten wir uns, glaube ich, in den nächsten Jahren wirklich konzentrieren,
dass Sie eine Politik machen, die Wien und dem Umland nützt und die nicht nur
Ihren Konzepten dient, aber keine Handlungen für Wien erbringt. Ich danke
Ihnen. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Hora. Ich erteile ihm das Wort.
GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtags und Gemeinderats): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Lieber Kollege Gerstl!
Ein paar Ungereimtheiten habe ich in der Rede schon
entdeckt. Also eine Ungereimtheit ist, dass Sie 1902 gesagt haben, die Brücke
bei Fischamend. Okay, das ist ein Sprechfehler.
Nur, Sie kritisieren auf der einen Seite, dass
gearbeitet wird, dass diskutiert wird und auf der anderen Seite, dass alles
schon entschieden ist. Also, was wird jetzt gemacht. Wird es also doch so
gemacht, wie es an und für sich die letzten Jahre geschehen ist, und Sie haben
es ja selber mit den diversen Studien und Zitaten aus den diversen
Stadtentwicklungskommissionen bewiesen, dass dort auch gearbeitet, diskutiert
und ein gemeinschaftlicher Weg gesucht wird? Und ich glaube, gerade der Beweis
bei dieser Geschäftsgruppe ist der, dass die letzten Jahre, insbesondere im
Jahr 2003, und das kann ich Ihnen auch, wenn Sie wollen, statistisch
belegen, vieles weitergegangen ist und sehr vieles nach Diskussionen gemeinschaftlich
beschlossen wurde.
Und, lieber Kollege Maresch, mich hat ja heute
gewundert, dass wir so sanft gegen die Garagen waren. Vielleicht ist Ihnen
jetzt schön langsam die Erkenntnis gekommen und Sie sehen, dass Garagenbau
etwas ganz Wichtiges ist. Denn wenn Menschen ihre Fahrzeuge in Garagen stellen
können, dann haben Sie auch die Möglichkeit, die öffentlichen Verkehrsmittel zu
benutzen und nicht immer nur das Auto, also das, was Sie ja immer so
kritisieren. Aber ich nehme zur Kenntnis, langsam aber sicher kommen Sie auf
den richtigen Weg.
Meine Damen und Herren, aber nun möchte ich doch ein
paar Punkte bei dieser heutigen Debatte nutzen, um in eine Richtung zu gehen
und aufzuzeigen, was alles 2003 durch die diversen Abteilungen geleistet wurde.
Meine Damen und Herren, 90 Geschäftsstücke betreffend
Flächenwidmung haben diesen Ausschuss passiert, das ist etwa 9 Prozent der
Wiener Gesamtfläche, das sind 3 570 Hektar, das ist ein großer Teil
jenes Zehnjahresprogramms, das wir benötigen.
Eines hat mich allerdings bei diesen diversen
Geschäftsstücken immer wieder gewundert, dass nur bei zwei Drittel, also um
genau zu sein, bei 61 Prozent, die Grünen
ihre Zustimmung gegeben haben und die FPÖ bei nur 78 Prozent.
Was ganz interessant ist: Zu den 22 Prozent, die
bei der FPÖ keine Zustimmung gefunden haben, ist größtenteils auch gar keine
Meinung gekommen; also nur aus einem Justament-Standpunkt heraus sind diese
Abstimmungsergebnisse zustande gekommen. (GR Dr Herbert Madejski: Wenn wir
bei jedem Aktenstück reden würden, würdest du dich aber bedanken!) Ich habe
kein Problem damit, das wäre eine lebendige Diskussion. Kollege Madejski, wir
können es ja gerne im Ausschuss machen. (GR Dr Herbert Madejski: Mit
Übernachtung!)
Meine Damen und Herren! Gerade diese Geschäftsgruppe
hat sehr viel auch in der stadtstrukturellen Bearbeitung getan. Ich erlaube
mir, hier die Beispiele nur aus der Leopoldstadt zu nennen, das war zum
Beispiel: Umfeld Stadion, Umfeld Krieau, Bahnhof Wien-Nord, Busgarage Vorgarten.
Sie sehen also, schon in einem Bezirk ist vieles geschehen, und in anderen
Bezirken sicherlich auch. Ich könnte also hier eine lange, lange Zeit darüber
reden.
Aber auch die MA 18, Stadtentwicklung und
Stadtplanung - wir haben sie ja heute schon sehr oft zitiert bekommen, zum
Beispiel die Stadtentwicklungskommission und den Arbeitsausschuss, der ja bis
2004 gemeinsam tagt, um die Diskussionen zu bündeln, um noch effizienter und
noch besser zu arbeiten. Er hat also im Jahre 2003 über die vierte Ausbaustufe
im öffentlichen Verkehr berichtet - der Masterplan ist ja heute schon x-mal
angesprochen worden -, aber auch über städtebauliche Leitbilder wie zum
Beispiel das Leitbild Messe bis Donaustadtbrücke oder die Wiener Fachtypologie.
Weiters erlaube ich mir zu
erwähnen, dass im Jahre 2003 auch ein ganz wichtiges Informations- und
Grundlageninstrument in der MA 18 entstanden ist, nämlich die Grundlagen
für die Durchführung von Wettbewerben auf dem Gebiet der Architektur und des
Städtebaus. Meine Damen und Herren, ich glaube, hier hat der Laie, der
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