Gemeinderat,
44. Sitzung vom 28.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 93 von 121
die Wiener Vorlesungen, zu denen im Jänner die Schlusspräsentation im Rahmen des "Studium Integrale" stattfand, wo Studentinnen und Studenten in einem Post Graduate der IFF, der Fakultät für Interdisziplinäre Forschung und Fortbildung, Wiener Projekte und Initiativen beobachteten und die Ergebnisse ihrer Arbeit in den Bereichen "Kulturprojekte im städtischen Raum", "Stadtplanung", "Wissenschaft & Öffentlichkeit in Wien" und "Ethik" präsentierten.
Aber auch eine Reihe von
Veranstaltungen wie "Lernen aus der Geschichte" sind hier zu
erwähnen. Wir kompensieren hier wieder ganz klar, was im Bund versäumt und
vernachlässigt wird, weil wir eben nicht die wichtigen Themen wie Migration,
gesellschaftliche Entwicklungen unter Berücksichtigung der demographischen
Verhältnisse, ZuwanderInnen, Exilforschung und eine ehrliche Aufarbeitung der
NS-Geschichte versäumen.
Ein weiteres Beispiel wäre
die Wiener Vierteltour, die heuer zum zehnten Mal stattfindet - ich habe hier
auch ein Heft -, und als drittes Beispiel möchte ich den Wissenschaftskompass
nennen, den heuer zwei junge Journalistinnen zusammengestellt haben.
Was mir persönlich als
Studentin ein besonderes Anliegen ist, ist auch die Stärkung des
Forschungsstandortes Wien. Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und
Technologiefonds, der WWTF, hat, wie Sie wahrscheinlich ohnehin alle wissen, im
März über die Projektanträge des "SciENCE for creative
industries"-Calls entschieden. Es werden jetzt zehn Projekte mit
3 Millionen EUR gefördert.
Sehr geehrte Damen und
Herren! Die Stadt Wien sucht sich Kooperationspartnerinnen und -partner und
vernetzt sich mit jungen, begabten Menschen. Ein Geheimnis des Erfolges von Wien
ist es auch, dass Wien durchaus auf utopische Entwürfe junger Menschen baut,
dass Wien also auf die Kreativität junger, begabter Menschen baut. Hier in Wien
zählt nicht ausschließlich die wirtschaftliche Leistung, sondern es zählen auch
die kritischen und kreativen Köpfe. Wien unterstützt sie auch durch ein breites
Spektrum an Stipendienangeboten und Stipendienprogrammen, durch die
Ausschüttungen der Wiener Wissenschaftsfonds und durch Stiftungen. Wien fördert
die Wissenschaft durch die Vergabe von Preisen für hervorragende
wissenschaftliche Leistungen und durch eine vielfältige Anzahl an
wissenschaftlichen Veranstaltungen.
Besonders wichtig ist aber
auch, was im Bereich Kunst im öffentlichen Raum entsteht; Kollegin Vitouch hat
es schon erwähnt. Es gibt einen eigenen Budgetansatz für Finanzierung von Kunst
im öffentlichen Raum beziehungsweise von öffentlichen Kunstprojekten. Durch die
Zusammenarbeit von StR Andreas Mailath-Pokorny
und den StRen Werner Faymann und Rudolf Schicker ist es jetzt möglich, mit
Kunstprojekten direkt in den Stadtraum, direkt in Wohngebiete hineinzugehen.
Hier sehen wir, wie Kunst als Kommunikationsmittel außerhalb von Institutionen
direkt im Umfeld verwendet wird.
Ich möchte Ihnen von einem
partizipatorischen Projekt aus meinem Heimatbezirk erzählen, wo es darum ging,
eine graue Mauer am Schwendermarkt, die 70 Meter lang und 4 Meter
hoch ist, zu gestalten. Es wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben an Schülerinnen
und Schüler, die unter dem Motto "Wand der Sprache" eine Menge gute
Ideen eingebracht haben. Hier haben sich die Jugendlichen nicht nur mit der
Sprache als Werkzeug des Menschen auseinander gesetzt, sondern auch mit der
Gestaltung ihres Bezirkes und ganz besonders mit Kunst. Jetzt haben die
Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, mit professionellen Künstlerinnen und
Künstlern ihren Bezirk zu gestalten. Es ist schön für mich zu sehen, dass
solche Projekte eng mit Partizipation zusammenhängen, und es ist schön für mich
zu sehen, dass Kunst im öffentlichen Raum mehr ist als nur eine Statue in der
Innenstadt. (Beifall bei der SPÖ.)
So vielfältig die Bedeutung
des Wortes "Kultur" ist, so vielfältig muss auch das kulturelle
Angebot einer Stadt sein. Wenn ich als junge Gemeinderätin im Top Kino sitze - einem
Kino, das übrigens durch die Wiener Kinoförderung eine kulturelle Spielstätte
ist -, wenn ich dort anlässlich einer Preisverleihung sehen kann, dass die
Stadt Wien in Zusammenarbeit mit der IG Kultur junge Künstlerinnen und Künstler
fördert, Preise für innovative und spartenübergreifende Projekte der Stadt Wien
und für internationale Kooperations- und Netzwerkprojekte verleiht, freut es
mich. Es freut mich zu sehen, was da für ein Potential drinsteckt, und es freut
mich zu sehen, wie dieses Potential von der Stadt Wien gefördert wird. Mich
freut es aber auch, wenn ein Modepreis der Stadt Wien überreicht wird, der es
jungen Künstlerinnen und Künstlern ermöglicht, an einer Jugend-Designmesse in
Paris, London oder New York teilzunehmen.
Sehr geehrte Damen und
Herren! Am Schluss möchte ich mich ganz besonders bei den Beamtinnen und
Beamten der MA 7 bedanken, und selbstverständlich auch bei den Kolleginnen
und Kollegen der Magistratsabteilungen 8 und 9. (Beifall bei der SPÖ.) Ich bedanke mich aber auch bei allen Kunst-
und Kulturschaffenden, bei allen aus Wissenschaft und Forschung, die ihren Teil
dazu beitragen, dass Wien eine lebenswerte und eine liebenswerte Stadt ist. (Beifall bei der SPÖ.) Ich möchte mich
an dieser Stelle auch ganz herzlich bei Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bedanken, für seine Arbeit
und dafür, dass er stets dafür sorgt, dass ein positives Klima den
Kulturausschuss begleitet. (Beifall bei
der SPÖ. - GR Godwin Schuster: Jawohl,
bravo!)
Sehr geehrte Damen und
Herren! Wien investiert in Kultur, Wien investiert in Forschung und
Wissenschaft, Wien investiert in unsere Zukunft. Ich bitte Sie daher, dem
Rechnungsabschluss 2003 zuzustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum
Wort gemeldet ist Frau GRin Cordon. Ich erteile es ihr. (GR Günther Barnet:
Das ist aber nicht die erste Rede! Ich möchte das nur sagen!)
GRin Waltraud Cécile Cordon (Grüner
Klub im Rathaus): Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Nach so vielen positiven Dingen,
die wir darüber
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