Gemeinderat,
44. Sitzung vom 28.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 75 von 121
Trabrennvereins ausgegeben. Auch das ist eine Summe, zusammengerechnet immerhin schon 1 Million EUR, die wir nicht unterstützt haben und als fragwürdig bezeichnen würden.
Märzparkgarage. Nicht nur, weil ich selber lange im
15. Bezirk gewohnt habe und im 15. Bezirk Bezirksrat war, ist das ein
Projekt, mit dem ich mich intensiv auseinander gesetzt habe und ich habe es
auch schon da einmal erklärt. Die 20 Millionen EUR für die Garage aus
der Sportförderung ist eines, die 1,1 Millionen EUR, die wir heuer
für die Märzparkgarage nachgeschossen haben - also nicht wir, sondern die
Sozialdemokratie -, ist ein weiterer Fehler im Sportbudget, nicht nur
verkehrspolitisch, aber jetzt ist alles Geld aus dem Sportbudget geflossen und
auch da ist es eine Veranstaltung. Da fragt man sich dann beim
Rechnungsabschluss, wie genau wir überhaupt unterwegs sind. Das wurde nämlich
erst heuer beschlossen und ist natürlich noch nicht in diesem Abschluss.
Eine Veranstaltung aus dem Jahre 2000,
November 2000, immerhin 35 000 EUR, wird in diesem Jahr
abgerechnet. Es könnte also durchaus sein, dass sich sehr, sehr viele
Rechnungen des Vorjahrs erst in drei, vier Jahren in Rechnungsabschlüssen wiederfinden,
so wie sich die Zahlung aus dem Jahr 2000 dann im Abschluss 2005
finden wird. Fünf Jahre später wird eine Veranstaltung, die
35 000 EUR gekostet hat und bei der, ich weiß nicht mehr - ich war
auch dabei - ich glaube in etwa 100 Leute anwesend waren, abgerechnet und wir
wissen heute noch nicht genau, wofür.
Was im Sportbereich weiter auffällt ist - ich
bezeichne das jetzt wirklich so - die Schludrigkeit mancher
Subventionsansuchen. Da ist eine Subvention an Ruderer ausbezahlt worden.
Nichts gegen die Ruderer vom ASVÖ, alles in Ordnung, aber die haben nicht
einmal ein Ansuchen gestellt! Die haben nicht einmal ein Subventionsansuchen
gestellt, sondern die haben den ASVÖ gefragt: Bekommen wir das Geld? Der ASVÖ
hat gesagt: Nein, ihr kriegt ein anderes Boot. Und der Sportausschuss sagt, sie
kriegen die Subventionen und auf Nachfrage, es wurde mehr oder weniger
antizipiert, dass die vermutlich auch gerne eine Subvention beantragt hätten
und darum bekommen sie sie, aber es hat dazu keinen Antrag gegeben, keinen
unterschriebenen, normalen Antrag. Ich bin nicht der Megaformalist, aber das
lässt schon tief blicken, wie Subventionen vergeben werden.
Ein letztes Beispiel: Bei einem Subventionsansuchen,
bei dem es, wenn ich es richtig im Kopf habe, die Krieau betreffend in etwa um
670 000 EUR, also um eine erkleckliche Summe gegangen ist, steht
dabei, das Kontrollamt wird überprüfen, ob das alles okay ist. Das Geld wird
aber ausgegeben, bevor überprüft wird, das heißt, das Geld fließt und dann
überprüft das Kontrollamt und was dann herauskommt, werden wir dann sehen. Ob
man das Geld zurückverlangen kann, ist sehr zweifelhaft und ob man Baumaßnahmen
zurückführt - die Türen wieder herausreißt oder die Fenster -, das möchte ich
auch nicht für sinnvoll erachten. Auf Nachfragen hört man: Es ist eh nicht so.
Wir machen das eh so wie die Opposition vorgeschlagen hat, nämlich das
Kontrollamt wird prüfen, das geht Zug um Zug. Aber es steht nicht im Antrag
drinnen. Auch das ist Schludrigkeit. Es ist eh anders, wir haben es eh anders
ausgemacht. Als Beweis wird dann ein Mail vorgehalten - ich habe es jetzt nicht
dabei -, wo drinnen steht, wir haben einen Mailverkehr zwischen dem Leiter der
MA 51 und den zuständigen Subventionsnehmern in dem Fall, das besagt, dass
das genauso abgewickelt wird. Na, das ist schön, dass es einen Mailverkehr
gibt, aber in einem Fall liegt kein Subventionsansuchen vor, im anderen Fall
ist es ein Mailverkehr, der irgendwo ausgemacht wird. Das lässt auf keine
völlig korrekte Abwicklung schließen und das befürchtet vor allem die
Opposition. Da dürfen Sie sich nicht wundern, wenn die GRÜNEN sich dann dabei
denken, dass vielleicht mehrere solche Fälle vorliegen und wir nicht auf jeden
draufkommen. Aber genau das ist unsere Aufgabe, dass wir diese Fehler suchen
und nicht das, was ich eingangs gesagt habe, dass wir uns freuen, dass letztes
Jahr ein schöner Sommer war, der uns unter anderem Mehreinnahmen dank des
Stadionbades eingebracht hat.
Ich komme schon zum Schluss. Tatsache ist, es geht
nicht darum, die Stadt schlechtzureden, aber es geht auch nicht darum, die
Stadt durch die rosarote Brille zu betrachten wie es die Sozialdemokratie
macht, sondern es geht darum, die Stadt zu kontrollieren und dazu sind die
GRÜNEN da. Wir schauen Ihnen auf die Finger und werden das die nächsten zwei
Jahre noch intensiv tun. - Danke. (Beifall
bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Als Nächste zum Wort gemeldet ist die Frau
VBgmin Grete Laska.
VBgmin Grete Laska:
Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bedanke mich sehr herzlich für die Diskussion und
verspreche Ihnen, Herr Ellensohn, unsere Finger sind immer gewaschen, um
zumindest bei der Kontrolle nicht das Problem zu haben, unter Umständen in
Ihrer Pädagogik auch noch für schmutzige Finger diskreditiert zu werden.
Im Grunde genommen möchte ich nur auf drei Bereiche
eingehen, die mir sehr wichtig sind und die in der Diskussion angesprochen
wurden, wobei ich Ihnen ganz bewusst nicht durch einen Wien-Bund-Vergleich die
Gelegenheit geben werden, hier wieder Diskussionen auszuweichen, sondern ganz
im Gegenteil auf einige Punkte eingehen werde, die aus meiner Sicht heute ganz,
ganz wichtig waren, dass sie in einer Diskussion wie dieser einmal
ausgesprochen worden sind. Das Protokoll gibt uns ja die Möglichkeit, diese
Aussagen dann vor allem jenen zur Kenntnis zu bringen, die von diesen Aussagen
unmittelbar betroffen sind, damit sie sich dann auch dementsprechend ein Bild
machen können, denn unsere Aufgabe als Regierung ist es, nach bestem Wissen und
Gewissen und nach dem, was wir uns vorgenommen haben, zu arbeiten, Ihre als
Opposition ist es selbstverständlich zu kontrollieren und Ihre Vorstellungen
einzubringen. Aber diese Unterschiedlichkeiten sollen auch der Öffentlichkeit
bekannt werden.
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