Gemeinderat,
44. Sitzung vom 28.06.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 121
großen Problematik der Zurverfügungstellung von Kinderbetreuungseinrichtungen, um überhaupt den Wiedereinstieg zu ermöglichen, ist uns etwas abhanden gekommen, was wir natürlich auch in Wien sehr, sehr stark spüren. Es wird nach wie vor immer wieder kritisiert, dass der Bund die Kinderbetreuungsmilliarde gestrichen hat.
Unter diesen erschwerten Bedingungen, wie ich sie
aufgezählt habe in all den Bereichen Jugend, Bildung, Arbeitsmarktpolitik,
Frauenpolitik sind wir in der Situation, dass wir trotz allem einen
vorzeigbaren Rechnungsabschluss geschafft haben. Wir tragen in dieser Stadt
soziale Verantwortung, wir stellen uns den Herausforderungen in den Bereichen
Bildung, Jugend, Information und Sport, und wir haben im Gegensatz zum Bund, im
Gegensatz zu Schwarz-Blau im Bund ambitionierte, gleichgestellte und
gesellschaftspolitisch ausgewogene Konzepte.
Ich möchte mich nochmals bei den Mitarbeitern
bedanken und Ihnen für die Aufmerksamkeit danken. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Als
Nächste zum Wort gemeldet ist Frau GRin Sommer-Smolik. Ich erteile es ihr in
der zweiten Runde und weise auf die freiwillige Vereinbarung auf
15 Minuten hin.
GRin Claudia Sommer-Smolik (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Vizebürgermeisterin!
Meine Damen und Herren!
Ich möchte zu einem Bereich sprechen, bei dem die
Kollegin Frauenberger aufgehört hat, nämlich zum Kindergartenbereich, wo ja im
Rechnungsabschluss 2003 nachzulesen ist, dass es bei den Leistungserlösen
Mindereinnahmen gegeben hat. Die Begründung, die da drinnen steht, regt auch
zum Nachdenken an, weil wenn man dann in den Erläuterungen lesen kann, dass
sich die Mindereinnahmen hauptsächlich durch die Neuregelung der
Bemessungsgrundlagen für die Berechnung der Besuchszeitpflege in Verbindung mit
der offenkundig schlechteren Einkommenslage der Familien, aber auch durch den
Trend, vom Ganztagsbesuch auf den tarifgünstigeren Teilzeitbesuch zu wechseln, ergeben,
so muss man sich doch auch überlegen, wenn hier schon festgehalten wird, dass
es eine offensichtlich schlechte Einkommenssituation von Familien gibt, wie dem
begegnet werden kann, abgesehen von der Regelung, dass man unter
1 000 EUR Einkommen keinen Kindergartenbeitrag bezahlen muss. Ich
habe ja schon in einer der letzten Gemeinderatssitzungen den Antrag
eingebracht, einen Kinderarmutsbericht vorzubereiten beziehungsweise
vorzulegen. Auch der Kollege Strobl hat in diese Richtung schon einmal argumentiert.
Das wurde damals abgelehnt und ich glaube, dass wir sehr wohl hier einen
Bericht brauchen, wie die Lage der Kinder in dieser Stadt ist, auch wenn es
angeblich Zahlen gibt. Uns liegen diese Zahlen nicht vor.
Es steht hier drinnen, dass es eine schlechte
Einkommenslage der Familien gibt. Das ist wahrzunehmen. Immer mehr Kinder
können sich Leistungen des Kindergartens wie Ausflüge nicht leisten und ich
glaube, dass die Stadt Wien hier darauf reagieren sollte und nicht nur in einem
Rechnungsabschluss unter Erläuterungen anführen sollte.
Es ist positiv, dass die Kindergruppenförderung auch
so massiv angestiegen ist und wir sehen hier, und es ist ja auch hier in den
Erläuterungen angeführt, warum das so geworden ist. Man sieht hier, dass der
Bedarf gegeben ist, dass wir hier offensichtlich eine Nachfrage an privaten
Kinderbetreuungsplätzen haben. Ich bin froh, dass wir die privaten
Kinderbetreuungsbetreiber haben, die hier ein Maß an Angebot bieten, das immer
mehr Eltern dazu bewegt hat, ihre Kinder auch dorthin zu schicken und ich bin
auch froh, dass hier mit den Förderungen dementsprechend reagiert wurde. Ich
danke auch wirklich all jenen, die sich hier im privaten
Kinderbetreuungsbereich die Arbeit unter widrigsten Umständen antun, die sich
jetzt gebessert haben, um ihre Arbeit auch im Sinne der Kinder zu erfüllen.
Nach wie vor stehen wir GRÜNE dazu, dass wir glauben,
dass die Gruppengrößen in den Kindergärten zu groß sind. Das haben wir schon
des Öfteren auch in der Gesetzwerdung dieses Kinderbetreuungsgesetzes,
Kindertagesheimgesetzes diskutiert. Nach wie vor sind unserer Meinung nach zu
viele Kinder in den Kindergartengruppen und das Betreuungsverhältnis ist nach
wie vor unbefriedigend. Es sind nach wie vor zu wenig KindergartenpädagogInnen
für die große Anzahl der Kinder und für die kleinen Räume, die nach wie vor in
den Kindergärten gegeben sind.
Die Situation im Personalbereich ist für uns
unbefriedigend, denn im Bereich der MA 11A gibt es 300 freie
Dienstposten beziehungsweise nicht nachbesetzte Dienstposten und die
Befürchtungen gehen schon dahin, dass dieselbe Situation wie im Schulbereich
auf uns zukommt, dass es nämlich nicht ausreichend Betreuungspersonal im
Kindergartenbereich gibt, weil die Posten nicht nachbesetzt werden, obwohl der
Bedarf sehr wohl gegeben ist.
In der Debatte rund um das Kindertagesheimgesetz
wurde von uns auch immer wieder betont, dass wir gerne ein Berufsbild für die
HelferInnen hätten und damals wurde von der Frau Vizebürgermeisterin gemeint,
jetzt machen wir einmal das Kindertagesheimgesetz und dann schauen wir uns das
an. Ich hoffe, dass hier sehr wohl was passiert, dass wir demnächst eine
Vorlage für das Berufsbild auch debattieren können oder irgendwelche
Initiativen in diese Richtung wahrzunehmen sind, denn es geht nicht, dass
HelferInnen im Kindergarten beziehungsweise im Hort hier nach wie vor sehr
wertvolle Aufgaben machen und eigentlich kein Berufsbild haben und auch
dementsprechend schlecht entlohnt werden.
Zu einem zweiten Punkt, zu dem ich
sprechen möchte, ist der Mathematik-Trainer, der Mathetrainer-Online. Wir haben
im Jahre 2003 das Pilotprojekt e-learning und Interneteinsatz im
Mathematikunterricht gefördert, die Subvention auch beschlossen und das Projekt
wurde evaluiert und es hatte eigentlich eine mehr als positive Evaluation.
Dieses Pilotprojekt wurde ja eigentlich als
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