Gemeinderat,
43. Sitzung vom 19.05.2004, Wörtliches Protokoll - Seite 77 von 78
Pflegegelds. Aber ich darf Sie einladen, es gibt hier
eine Verfechterin für die Zweckbindung des Pflegegelds, die heutige Frau
Stadträtin, die dafür schon damals im Nationalrat massiv eingetreten ist und
andere. Ich darf Sie einladen, tun Sie das dort, machen Sie dort das Angebot!
In Wien werden Sie für die Zweckbindung keine Blockade finden. Das ist nicht
unser Thema.
Und zu den mobilen Schwestern: Frau Schmalenberg, ich
weiß, es liegt Ihnen auch am Herzen, aber machen wir es auch beim Bund mit der Änderung
der Straßenverkehrsordnung, weil dort liegt es, denn bezahlt bekommen sie die
Kurzparkzonen. Das wissen Sie genauso gut wie ich. Bezahlt bekommen sie das
Ganze und das Firmenpickerl steht auch für das eine Drittel, das regelmäßig mit
dem Auto fährt, zur Verfügung. Es ist ja nur ein Drittel der mobilen
Schwestern, das regelmäßig mit dem Auto fährt, zwei Drittel sind ja fußläufig
oder mit dem Fahrrad unterwegs. Nur ein Drittel derer fährt ständig mit dem
Auto und Sie kennen die Problematik der Gesetzeslage genauso gut wie ich.
Ich möchte zum Schluss kommen und Sie auf etwas
einladen. So schwierig das Problem ist, so schwierig das Thema ist, aber wenn
einige unter uns meinen, mit der Panikmache müssen wir weitermachen, dann
werden wir überhaupt kein Problem lösen. Wir werden weiterhin keine Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen für diesen Sektor finden. Wir werden noch viel bei der
Ausbildung dazu tun. Wir haben einen tollen Erfolg bei der Pflegemesse gehabt.
Wir haben eine hohe Anzahl von Interessenten bei dieser Veranstaltung gehabt,
die auch weiter verfolgt wird, die weiter eingeladen wird. Aber wir werden mit
der Panikmache nicht punkten. Und so darf ich alle einladen, diese Panikmache
zu beenden. Ich darf alle einladen, sich - und das hat auch der Bürgermeister
vorige Woche gesagt: Er übernimmt politische Verantwortung für die
Nichtumsetzung von politischen Beschlüssen. Das waren seine Worte. Er hat aber
auch eingefordert, dass sich diejenigen, die diese Panikmache sehr bewusst
betreiben, bei diesen Menschen entschuldigen.
Und hier möchte ich ein Musterbeispiel dieser
Panikmache zitieren: Die Frau Nationalratsabgeordnete Partik-Pablé, die die
Unverfrorenheit hat, sich im Parlament hinzustellen (Aufregung bei GR
Kurth-Bodo Blind.) und zu meinen, zu sagen: „In Lainz verhungern Menschen.“
(Aufregung bei der FPÖ.) Das ist eine
Unverfrorenheit, das ist eine Panikmache, weil das ist genau das, was wir nicht
brauchen! Es ist falsch! (Weitere
Aufregung bei GR Kurth-Bodo Blind.) Es ist vollkommen falsch, was hier
gesagt wird! Und das Wort "Zuträger" können Sie genauso wieder
wegschieben, weil es sonst gewisse Briefe von Personalvertretungen nicht geben
würde, die überhaupt vieles erst in Bewegung gebracht haben.
Meine sehr geehrten Damen und Herren der
Freiheitlichen! Ich lade Sie ein, wie alle anderen Parteien, so wie ich die
Frau Pilz und die Frau Korosec einlade: Beenden wir Panikmache, bewegen wir uns
am Boden der Realitäten, bewegen wir uns am Boden eines sehr schwierigen Problems
und bemühen wir uns gemeinsam, Menschen zu finden, die bereit sind, in diesem
sehr schwierigen Arbeitsgebiet zumindest zehn Jahre ihres Berufslebens tätig zu
sein. Das ist, glaube ich, eine unserer wichtigsten Aufgaben, die wir im
Interesse der alten Menschen zu erfüllen haben. - Danke schön. (GR Kurth-Bodo Blind: Das sind
Sonntagsreden! - Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Renate Winklbauer: Zum
Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte über die Besprechung des
Dringlichen Antrags ist somit beendet. (Große
Aufregung bei GR Kurth-Bodo Blind.) Herr Kollege Blind, wir befinden uns...
(Schreiduell zwischen GR Rudolf
Hundstorfer und GR Kurth-Bodo Blind.)
Meine Damen und Herren! Ich bitte Sie, sich wieder zu
konzentrieren.
Ich weise diesen Antrag zur weiteren Behandlung dem
Herrn Bürgermeister zu.
Wir kommen jetzt zur Abstimmung über die
Resolutionsanträge.
Der erste Resolutionsantrag der GRe Helmut Kowarik,
Heidrun Schmalenberg und Günter Barnet betreffend Verantwortung des Herrn
Bürgermeisters für die Vorfälle im Pflegebereich der Stadt Wien. In formeller
Hinsicht wird die sofortige Abstimmung verlangt.
Wer dem zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. - Das ist abgelehnt, hat nur die Stimmen von FPÖ und ÖVP erhalten. (Viele Zwischenrufe von allen
GemeinderätInnen: Die GRÜNEN! Die GRÜNEN!)
Ja, ich habe ein bissel
lange gebraucht. (GR Dr
Herbert Madejski: Schauen! Schauen!) Wie ich
hingeschaut habe, war es noch nicht! (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Der zweite Antrag, eingebracht von der ÖVP, lautet:
„Der Herr Bürgermeister wird aufgefordert, dem
Ausschuss der Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales halbjährlich einen
Bericht über die umgesetzten Reformen und über die in Umsetzung befindlichen
Maßnahmen und die in Planung befindlichen Vorhaben der Stadt Wien hinsichtlich
der anstehenden Reformen im städtischen Geriatriebereich vorzulegen. In
formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung beantragt.“
Ich bitte um ein Zeichen mit der Hand, wer dem
zustimmen will. - Das hat mit den Stimmen der Oppositionsparteien nicht die
erforderliche Mehrheit. (GR Gerhard
Pfeiffer: Ich habe geglaubt, ihr macht so viel!)
Der dritte Antrag der ÖVP betrifft:
„Der Wiener Gemeinderat fordert den Bürgermeister auf,
dafür Sorge zu tragen, dass ehestmöglichst geeignetes Personal in genügend
großer Anzahl dem Aufsichtsorgan für Geriatriezentren der Stadt Wien in der
zuständigen Magistratsabteilung zur Verfügung steht, damit es zu einer
durchgehend auf hohem Niveau liegenden Qualitätssicherung kommt.“
In formeller Hinsicht wurde die sofortige Abstimmung
beantragt.
Wer dem zustimmt, den bitte ich um ein Zeichen mit
der Hand. - Das ist ebenfalls nicht die Mehrheit.
Der vierte Antrag ist von den FPÖ-GRen Wagner, Frank
und Wolfram. Auch bei diesem Antrag ist in formeller Hinsicht die sofortige
Abstimmung beantragt.
Bitte um ein Zeichen mit der Hand von denen, die
zustimmen wollen. - Das ist die Minderheit.
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